Die Starbulls Rosenheim haben am Dienstagabend im Auswärtsspiel beim Liga-Topfavoriten Blue Devils Weiden knapp mit 2:3 den Kürzeren gezogen. Durch frühe Fehler, die vom Gegner gnadenlos bestraft wurden, brachten sich die Grün-Weißen völlig unnötig selbst unter Zugzwang. Nach einem 0:3-Rückstand zur ersten Pause waren die Rosenheimer im zweiten und dritten Drittel das bessere und gefährlichere Team und schafften verdient den Anschluss zum 3:2. Der mehrfach mögliche dritte Treffer blieb den tolle Moral beweisenden Starbulls aber versagt, sodass sie nach zwei überzeugenden Siegen zum Auftakt erstmals mit leeren Händen dastehen.
Die mit zwei hohen Siegen (5:0 gegen den EHC Klostersee, 6:1 bei den Memmingen Indians) beeindruckend stark in die Saison gestarteten Blue Devils Weiden konnten mit vier Sturmreihen und acht Verteidigern antreten. Einziger prominenter Ausfall beim Topfavoriten auf Meisterschaft und Aufstieg war der aus Peiting gekommene Deutsch-Niederländer Nardo Nagtzaam. Starbulls-Coach Jari Pasanen konnte wie zuletzt nur drei Reihen auf das Eis schicken. Im Tor erhielt Andreas Mechel zunächst den Vorzug vor Christopher Kolarz, der beim Rosenheimer 2:0-Sieg in Deggendorf zwei Tage zuvor ohne Gegentor geblieben war.
In Weiden klingelte es bereits nach nicht einmal zwei gespielten Minuten im Rosenheimer Tor. Ein satter Schlagschuss von der blauen Linie von Dominik Müller schlug im rechten oberen Eck ein, Torwart Mechel konnte wegen fehlender Sicht nicht reagieren. Das Ärgerliche aus Rosenheimer Sicht: Die Strafe, der das erfolgreiche Weidener Powerplay entsprang, hätte unnötiger nicht sein können. Stefan Reiter zog sie unmittelbar nach dem Eröffnungsbully für ein Beinstellen im Anspielkreis. Und es ging weiter mit Rosenheimer Geschenken, die von den Hausherren gnadenlos angenommen wurden. Florian Krumpe schlenzte den Puck über das Plexiglas und auch das zweite Überzahlspiel der Hausherren war erfolgreich; Dennis Thielsch versenkte einen Abpraller unhaltbar unter der Latte zum 2:0 (12.).
Nachdem Marc Schmidpeter die große Chance zum Anschlusstreffer vergab, eröffnete sich auch den Starbulls die Möglichkeit zum Powerplay – die aber durch ein Beinstellen von Klemen Pretnar in einer ungefährlichen Situation hinter der eigenen Grundlinie gleich wieder weggeworfen wurde. Und in der nachfolgenden Spielphase mit beiderseits vier Feldspielern auf der Eisfläche schenkte Edgars Homjakovs – die Rosenheimer Abwehr hatte nur Augen für Kurt Davis, der geschickt ablegte – den nun konfus wirkenden Grün-Weißen das 3:0 ein (18.).
„Mit dem ersten Drittel war ich überhaupt nicht zufrieden, das war Larifari, das habe ich so von meiner Mannschaft noch nicht erlebt. Aber wenn wir so auftreten, dann ist das auch eine Schuld des Trainers“, sprach Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen nach dem Spiel Klartext – und tat das auch in der ersten Pause in der Kabine. Denn ins zweite Drittel startete sein Team endlich so, wie es auch in den ersten beiden Saisonspielen – und auch beim 2:0-Sieg gegen die Blue Devils Weiden an gleicher Stätte im Rahmen der Vorbereitung – aufgetreten war: läuferisch stark, körperlich präsent, in den Zweikämpfen clever, defensiv konzentriert. Die logische Folge war eine spielerische Überlegenheit und ein Übergewicht an Schüssen und guten Torchancen. Nachdem Schmidpeter frei vor Weidens Keeper Jaroslav Hübl gescheitert war und Reiter die Latte getroffen hatte, brachte Kapitän Dominik Daxlberger die Scheibe endlich im Tor der Hausherren unter; Manuel Edfelder hatte nach schnellem Antritt den vorbereitenden Querpass gespielt – 3:1 (33.). Sekunden vor der Sirene zur zweiten Pause verhinderte Weidens starker Torwart Hübl mit einer Glanzparade gegen Aaron Reinig den zweiten Rosenheimer Treffer.
Mitte des letzten Spielabschnitts – Weiden konnte nun wieder effektiver dagegen halten, trotzdem blieben die Grün-Weißen spielbestimmend – fiel der verdiente Anschlusstreffer. Travis Oleksuk fälschte im Slot einen Schuss von Steffen Tölzer unhaltbar zum 3:2 ab (49.). In der Schlussphase der Partie verhinderte zunächst Christopher Kolarz, der Andreas Mechel nach der ersten Pause zwischen den Rosenheimer Torpfosten ablöste und ohne jeden Fehler blieb, zweimal mit Glanzparaden den möglichen vierten Weidener Treffer. Seine Vorderleute glaubten an ihr drittes Tor und ließen sich in den Bemühungen dazu selbst durch eine – erneut unnötige – kleine Strafe gegen Pretnar nicht bremsen. In Unterzahl hatte Oleksuk die Riesenchance zum 3:3-Ausgleichstreffer, doch Hübl rettete den Blue Devils den am Ende glücklichen Drei-Punkte-Erfolg über die Zeit.
„Im zweiten und dritten Drittel haben wir das Beste gezeigt, aber wenn man am Anfang so auftritt wie bei einer Walt-Disney-Fahrt mit Kaffee und Kuchen, dann ist es gegen eine Spitzenmannschaft wie Weiden sehr schwierig, noch zu gewinnen. Hoffentlich haben wir was gelernt“, lautete das Schlussfazit vom Rosenheimer Headcoach Pasanen.
Zum dritten Auswärtsspiel in Folge treten die Starbulls Rosenheim am Freitagabend in Passau an. Die gastgebenden Black Hawks sind mit neun Punkten aus drei Spielen maximal erfolgreich in die laufende Saison gestartet. Nach dem 6:2-Auftaktsieg in Lindau behielt die vom 52-jährigen Deutsch-Tschechen Petr Bares trainierte sehr junge Mannschaft im Heimspiel gegen die Landsberg Riverkings mit 3:1 die Oberhand und entführte auch aus Füssen alle drei Punkte (4:3). Spielbeginn in der Passauer Eis-Arena ist am Freitag um 19:30 Uhr (Liveübertragung der Partie auf www.sprade.tv).
Am kommenden Sonntag empfangen die Starbulls Rosenheim zum zweiten Heimspiel der noch jungen Saison dann die Memmingen Indians an der Mangfall (ROFA-Stadion, 17 Uhr).
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H)