Unterstützt von rund 1.000 Rosenheimer Anhängern traten die Starbulls in der Eishockey-Oberliga Süd am Freitagabend in der Bad Tölzer „Hacker-Pschorr-Arena“ an – und die Grün-Weißen machten ihren Fans einen Tag vor Heiligabend ein vorweihnachtliches Geschenk: Dank Toren von Tyler McNeely, Manuel Strodel und Klemen Pretnar holten die Rosenheimer Eishockey-Spieler alle drei Punkte von der Isar an die Mangfall. Kurios beim knappen 3:2-Auswärtserfolg der Starbulls vor insgesamt 3.560 Zuschauern war, dass die zweite Pause wegen eines Verletzungsvorfalls schon Mitte des zweiten Drittels vollzogen wurde, als die Starbulls verdient mit 1:0 führten und ihre beste Phase der Partie hatten.
Es waren knapp 31 von 60 Minuten im oberbayerischen Derby gespielt, als der junge Bad Tölzer Topscorer Ludwig Nirschl nach einem Solo mit viel Tempo und vergebenem Torabschluss ohne gegnerische Einwirkung den Halt auf den Kufen verlor und in die Bande krachte. Die augenscheinlich heftige Verletzung – Nirschl blieb benommen und blutend liegen, er musste ins Krankenhaus, erlitt wohl eine Gehirnerschütterung – veranlasste die Hauptschiedsrichter, die Teams in die Kabinen zu schicken und die zweite Drittelpause vorzuziehen. Die Starbulls führten verdient 1:0. Nach einem ausgeglichenen ersten Drittel mit einem leichten Übergewicht zu Gunsten der Tölzer Löwen – drei hochkarätige Torchancen gab es hüben wie drüben – waren die Grün-Weißen nach der ersten Pause das aktivere und vor allem abgezocktere Team.
Den Rosenheimer Führungstreffer erzielte ausgerechnet der letzte Saison noch eine Liga höher im Bad Tölzer Trikot aktive Tyler McNeely. Er hatte keine Mühe, einen perfekten Rückpass von Norman Hauner aus kurzer Distanz zu versenken (25.). Manuel Strodel hatte sich in der Rundung die Scheibe gegen in dieser Szene leichtfertig agierende und defensiv nicht absichernde Hausherren erkämpft. Danach hatten die Gastgeber Mühe, ins Spiel zurückzufinden, die Starbulls hingegen mehrfach die Möglichkeit, einen zweiten Treffer nachzulegen. Das war auch nach der vorgezogenen Pause der Fall. Und nach einem erneuten Bad Tölzer Abwehrfehler war es der Rosenheimer Tölzer, Vorname Steffen, der das 2:0 für Grün-Weiß einleitete: Dank prima Antizipieren der Situation und guter Technik vermied der erfahrene Rosenheimer Verteidiger eine Abseitsstellung und legte dann vor dem Tor so perfekt ab, dass Manuel Strodel Torwart Philip Lehr umkurven und – bei angezeigter Strafe gegen Bad Tölz – einschieben konnte (38.).
Nachdem die Seiten für das das letzte Drittel gewechselt wurden, gelang den Tölzer Löwen nach ganzen neun Sekunden der Anschlusstreffer zum 1:2. Oliver Ott schlenzte von der Bande in Richtung Tor und Keeper Andreas Mechel ließ den Puck passieren – außer in dieser Szene machte der Rosenheimer Torwart aber einen sicheren Eindruck und spielte gut. Das umkämpfte, aber nie unfaire Derby, war jetzt ein offener Schlagabtausch. Die Starbulls legten allerdings wie schon in den letzten Spielen eine reife Defensivleistung an den Tag und ließen nur wenige gefährliche Abschlüsse der Hausherren zu. Und schließlich münzten sie ihr einziges Überzahlspiel an diesem Abend in den dritten Treffer um – nach nur 21 Sekunden. Klemen Pretnar spielte mit Stefan Reiter Doppelpass und versenkte die Scheibe mit einem satten Schlagschuss von der blauen Linie im Netz (52.).
Zweieinhalb Minuten später schliefen die Starbulls dann in der Abwehr doch einmal und wurden sofort dafür bestraft. Henry Sihling hatte keine Probleme, einen Rückpass von Max Brandl aus kurzer Distanz zum erneuten Bad Tölzer Anschlusstreffer zu verwerten (54.). Rosenheims Chefcoach Jari Pasanen, der diesmal 18 Feldspieler aufbieten konnte und in den ersten beiden Dritteln mit vier Sturmreihen agierte, nahm daraufhin eine Auszeit. Und seine Mannschaft stemmte sich erfolgreich gegen die Tölzer Schlussoffensive. Erst, als die gastgebenden Löwen in den letzten beiden Minuten noch einmal in Überzahl spielten und zudem ihren Torwart durch einen zusätzlichen Feldspieler ersetzten, lag der Ausgleichstreffer in der Luft. Doch Andreas Mechel und seine leidenschaftlich verteidigenden Vorderleute wehrten sich erfolgreich und wurden schließlich von der Schlusssirene erlöst.
„Beide Mannschaften hatten Phasen, in denen sie nicht dominierten, aber gute Torchancen hatten. Wichtig war, dass wir in Führung gegangen sind, das hat unser Spiel beruhigt. Die beiden Unterzahlsituationen im ersten Drittel haben wir gut gemeistert. Vielleicht war unser Sieg etwas glücklich, aber meiner Meinung nach hat es zum Spiel insgesamt gepasst, dass wir mit einem Tor Unterschied gewonnen haben“, äußerte sich Jari Pasanen nach dem Derby. Vom Eishockeyabend einen Tag vor der Christnacht war der Starbulls-Cheftrainer – natürlich mit Ausnahme der Verletzungsszene von Ludwig Nirschl – begeistert: „Das war phänomenal, wie viele Fans aus Rosenheim dabei waren. Aber auch, dass so viele Tölzer im Stadion waren. Die Stimmung war super. Beide Mannschaften haben richtig gut gespielt und toll gekämpft.“
Mannschaft und Fans der Starbulls und alle Eishockeyfreunde in der Region fiebern nach dem Derbysieg in Bad Tölz nun dem zweiten Weihnachtsfeiertag entgegen. Vor einer großartigen und stimmungsvollen Kulisse kommt es dann im ROFA-Stadion zum Spitzenspiel der Starbulls Rosenheim gegen den auswärts noch ungeschlagenen Tabellenführer Blue Devils Weiden. Über 5.000 Zuschauer können dabei sein, wenn die Rosenheimer Eishockey-Cracks das ändern wollen. Es findet auch wieder das beliebte Kuscheltierwerfen auf die Eisfläche beim ersten Rosenheimer Torerfolg statt. Die Sitzplätze sind ausverkauft, aber Stehplatztickets können auf www.starbulls.de/tickets gebucht und selbst ausgedruckt oder ab 15 Uhr an der Stadionkasse gekauft werden. Spielbeginn ist am Montag um 17 Uhr.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.