Duplizität der Ereignisse im ersten und dritten Drittel am Dienstagabend in der Donau-Arena Regensburg: Die Starbulls Rosenheim kassieren jeweils früh nach eineinhalb Minuten und unmittelbar nach dem Powerbreak ein Gegentor. Das Spiel scheint beim Stand von 4:0 für Regensburg Mitte des letzten Spielabschnitts zugunsten der gastgebenden Eisbären entschieden. Aber die Starbulls kommen innerhalb von zweieinhalb Minuten mit drei Toren durch C.J. Stretch (2) und Dominik Kolb zurück. Der Ausgleich gelingt trotz dazu vorhandener Möglichkeiten allerdings nicht mehr. Regensburg, spielerisch nicht besser, aber lange Zeit vor dem Tor effektiver als die Grün-Weißen, gewinnt am Ende knapp und glücklich 4:3 und feiert den Sprung auf Tabellenrang fünf, während die Starbulls auf Platz 13 zurückfallen.
Starbulls-Headcoach Jari Pasanen muss in Regensburg beim ersten Spiel im neuen Jahr erneut auf verletzte, neu erkrankte oder noch nicht wiedergenese Spieler verzichten. Neben den Torhütern Tomas Pöpperle und Christopher Kolarz fehlen die Verteidiger Hagen Kaisler, Niklas Länger, Denis Shevyrin und Marius Möchel sowie die Stürmer Lukas Laub und Kevin Handschuh. Topscorer Reid Duke sitzt das vorletzte Spiel seiner Sperre ab.
Die Partie beginnt denkbar schlecht aus Rosenheimer Sicht, denn Regensburg nutzt nach eineinhalb gespielten Minuten gleich die erste Chance zur Führung. Andrew Yogan, mit Abstand torgefährlichster Spieler im bisherigen Saisonverlauf der DEL2, erkennt eine Schussbahn, fackelt nicht lange und trifft aus gut zehn Metern flach ins kurze Eck (2.). Danach geht es hin und her mit guten Einschussmöglichkeiten auf beiden Seiten – und spielerischen Vorteilen für die Starbulls. Effektiv vor dem Tor präsentieren sich aber nur die Gastgeber, für die Tariq Hammond unmittelbar nach dem Powerbreak auf 2:0 stellt (9.). Torwart-Talent Patrik Mühlberger hat gegen den nach einem Fehler im Rosenheimer Spielaufbau frei vor ihm zum Abschluss kommenden und genau ins Kreuzeck treffenden Eisbären-Verteidiger, für den es das erste Saisontor ist, keinerlei Abwehrchance (9.).
Beim ersten Regensburger Powerplay ist Mühlberger mit zwei Glanzparaden zur Stelle (15.), ansonsten passiert in der zweiten Hälfte des ersten Spielabschnitt nicht mehr viel. Die Hausherren warten ab, die Starbulls vermeiden risikoreiche Aktion im Spiel nach vorne. So geht es auch im zweiten Drittel weiter, in dem die Starbulls ihrerseits ein Überzahlspiel nicht zu einem Torerfolg nutzen können. Nach einem Regensburger Fehlpass hat Chris Dodero die große Chance zum Anschlusstreffer, doch Eisbären-Keeper Thomas McCollum ist mit einem Reflex zur Stelle (33.). Je näher die zweite Pause kommt, um so druckvoller werden die Hausherren. Bei den Starbulls häufen sich dagegen die Abwehrfehler und Torwart Mühlberger hat alle Hände voll zu tun, den dritten Gegentreffer zu verhindern, vor allem bei einem Regensburger Überzahlspiel.
Im dritten Abschnitt ist es erneut Andrew Yogan der erneut nach bereits eineinhalb Minuten trifft – diesmal bei einem Gegenstoß nach einem Querpass. Mühlberger pariert zunächst stark, gegen Yogans zweiten Versuch aus spitzem Winkel in das bereits verschobene Tor (der Treffer wird erst nach Ansicht der Videobilder anerkannt) ist Rosenheims Goalie aber machtlos Regensburg führtet 3:0 und die Bemühungen der Starbulls, noch einmal heranzukommen, fruchten zunächst nicht. Und wie schon im ersten Drittel treffen die Hausherren kurz nach dem Powerbreak nach einem abgefangenen Rosenheimer Angriff dank blitzschnellen Umschaltens. Diesmal legt Yogan „nur“ vor und Corey Trivino drückt zum 4:0 ein (51.).
Noch in der gleichen Spielminute verkürzt Dominik Kolb mit einem Rückhandschuss aus eigentlich unmöglich spitzem Winkel auf 4:1 (51.). Ganze 16 Sekunden später taucht C.J. Stretch frei vor Keeper McCollum auf und versenkt eiskalt zum 4:2 (52.). Zwei Minuten danach bringt sich Stretch, hinter dem Regensburger Tor herum fahrend, selbst in Abschlussposition und versenkt die Scheibe aus dem Handgelenk am verdutzten McCollum vorbei im rechten oberen Eck zum 4:3 (54.). Bei allen drei Rosenheimer Treffern leisten Stefan Reiter und Manuel Strodel die Vorarbeit!
Jäh unterbrochen werden die Rosenheimer Ausgleichsbestrebungen dadurch, dass Norman Hauner nach einer vergebenen Torchance mit anschließender Regensburger Provokation wegen Stockschlags für zwei Minuten auf die Strafbank muss. Die Starbulls überstehen aber auch diese Unterzahlsituation und versuchen in den danach verbleibenden drei Minuten noch einmal alles. 90 Sekunden vor der Schlusssirene eröffnet sich nach einem feinen Spielzug Sebastian Streu die große Chance zum 4:4, er trifft aus optimaler Schussposition aber nur die Maske des Regensburger Torhüters.
Eine letzte halbe Minute agieren die Grün-Weißen mit sechs Feldspielern und ohne Torwart gegen vier Regensburger Feldspieler und kommen dabei auch noch zu Torschüssen, aber McCollum lässt sich nicht mehr überwinden. Trotz der 3:4-Niederlage werden die Starbulls von ihren rund 300 Fans unter den 4.607 Zuschauern gefeiert, rutschen allerdings auf den vorletzten Tabellenrang 13 ab.
„Einige Spieler haben gefehlt und einige haben angeschlagen gespielt. Es war ein bisschen komisch, denn am Anfang hatten wir wenig Energie, aber je länger das Spiel gedauert hat, umso mehr Energie bekamen wir. Die kranken Spieler haben dann aber auch weniger Eiszeit gehabt. Schade, dass wir die Gegentore so leicht abgegeben haben. Und schade, dass uns die unnötige Strafzeit in der Offensivzone am Ende das Momentum wieder genommen hat. Aber Riesenkompliment an meine Mannschaft, was im letzten Drittel passiert ist“, sagt Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen nach dem Spiel.
Am Freitag bestreiten die Starbulls Rosenheim ein weiteres Auswärtsspiel und sind dann zu Gast bei den Selber Wölfen (Spielbeginn 19:30 Uhr, Liveübertragung auf www.sprade.tv). Das nächste Heimspiel steht am Sonntag auf dem Programm, dann kommen die Bietigheim Steelers ins ROFA-Stadion (Spielbeginn 17 Uhr). Eintrittskarten sind unter www.starbulls.de/tickets erhältlich.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.