Am 50. Spieltag der DEL2 war der ESV Kaufbeuren zu Gast im ROFA-Stadion. Die auf einen Playdown-Rang zurückgefallenen Allgäuer standen unter Zugzwang und präsentierten sich kampf- und offensivstark. Lange zehrten die Starbulls, bei denen vor allem im zweiten Drittel wenig zusammenlief, von einer frühen 2:0-Führung. Im letzten Drittel bewiesen die Grün-Weißen vor 4.024 Zuschauern den längeren Atem und konnten die zweimal ausgleichenden Gäste doch noch niederringen. Ludwig Nirschl erzielte knapp vier Minuten vor Schluss den 4:3-Siegtreffer.
Dass die Starbulls Rosenheim am 12. März ins Playoff-Viertelfinale der DEL2 starten werden, stand bereits am Freitagabend nach dem Punktgewinn in Freiburg fest. Mit einem Heimdreier gegen den ESV Kaufbeuren wollten sich die Grün-Weißen die Chance auf den vierten Tabellenrang in der Endabrechnung aufrechterhalten.
Die forsch beginnenden Starbulls lagen am späten Sonntagnachmittag bereits nach viereinhalb Spielminuten mit 2:0 in Führung. Bei einem frühen Powerplay legte C.J. Stretch zurück auf Zack Dybowski, dessen Schuss Gästekeeper Daniel Fießinger zur Seite abprallen ließ, wo Stretch dann gold(helm)richtig stand, um per Rückhand zum 1:0 einzudrücken (3.). Manuel Strodel legte, von der eigenen blauen Linie startend, mit einem feinen Handgelenk-schuss aus dem hohen Slot nach, der unhaltbar im linken Torgiebel einschlug (5.).
Der Rest des ersten Spielabschnitts gehörte aber den Allgäuern, die so gut aufgestellt waren wie lange nicht mehr und unbedingt Punkte benötigen, um der Ausscheidungsrunde gegen den Abstieg in die Oberliga zu entgehen. Doch die Gäste konnten zahlreiche Torchancen nicht nutzen, scheiterten immer wieder am guten Cody Porter im Rosenheimer Tor oder schlossen überhastet oder zu ungenau ab. Bezeichnenderweise zimmerte Sten Fischer einen Abpraller neben das leere Rosenheimer Tor (8.). Danach überstanden die Starbulls ihre beiden einzigen Unterzahlminuten der gesamten Partie schadlos.
Das zweite Drittel lebte vom Kampf – und auch da hatten die Gäste Vorteile, zeigten sich vor allem in den Duellen an der Bande konsequenter. Bei den Starbulls lief spielerisch fast gar nichts mehr zusammen, auch im zweiten und bereits letzten Powerplay nicht. Kaufbeuren gelang der Anschlusstreffer zum 2:1, als Jacob Lagacé einen Schuss von Simon Schütz abfälschte und der Puck sich in hohem Bogen in den Torwinkel senkte (29.). Danach waren auch die Gastgeber zumindest für einige Momente in der Offensive da, Stefan Reiter und Kevin Handschuh hatten Möglichkeiten zum 3:1.
Kurz vor der zweiten Pause blieben binnen weniger Sekunden grenzwertige Attacken an Lukas Laub und C.J. Stretch ungeahndet, was den Gästen eine Kontermöglichkeit eröffnete. Max Oswald schoss knapp am Pfosten vorbei, aber Jacob Lagacé drückte die von der Bande hinter dem Tor zurückprallende Scheibe ins kurze Eck ein, das Porter nicht rechtzeitig zumachen konnte – 2:2 (39.). In der Entstehung mehr als unglücklich aus Rosenheimer Sicht, war der Ausgleichstreffer angesichts der Spiel- und Chancenanteile und des engagierten Kaufbeurer Auftritts insgesamt alles andere als unverdient.
Im letzten Drittel lief es für die Starbulls besser. Der von Stretch eingesetzte Lukas Laub tankte sich vor das Gästetor und war an Torwart Fießinger fast schon vorbei, brachte die Scheibe dann aber nicht über den Schoner des Gästekeepers (45.). Nach einem Bullygewinn von Sarault zog Laub sofort ab und verfehlte das Tor nur um Zentimeter (47.). Eine Minute später gewann Charlie Sarault ein Anspiel und Stefan Reiter zog sofort ab – und diesmal zappelte die Scheibe im Netz (48.). Es ging so schnell, dass Fießinger keinerlei Reaktion zeigte.
Die Rosenheimer 3:2-Führung hielt keine zwei Minuten. Samir Kharboutli riss im Zusammenspiel mit Nolan Yaremko ein riesiges Loch in den grün-weißen Defensivverbund und war mit einem platzierten Flachschuss zum 3:3 erfolgreich (50.). Es schien, als hätten die Gäste aus dem Allgäu plötzlich wieder Oberwasser, aber jetzt waren die Starbulls das Team mit den besseren Chancen. Nach einem abgeprallten Schuss von Ville Järveläinen bugsierte Stretch den Puck über die Torlinie (52.). Der Treffer wurde aber zurecht nicht anerkannt, da das Tor unmittelbar zuvor durch den Impuls des Rosenheimer Angreifers verschoben worden war.
Bei gefährlichen Schüssen von Reiter und Järveläinen in der 55. Minute war Fießinger zur Stelle, mit Anbruch der 57. Spielminute war der ESVK-Schlussmann dann aber machtlos. Shane Hanne erkreiselte sich eine gute Schussposition und Ludwig Nirschl fälschte unhaltbar an den Innenpfosten zum 4:3-Siegtreffer ab. Den Kaufbeurer Versuchen, ohne Torwart und mit sechstem Feldspieler den Ausgleich zu erzwingen, hielten die Grün-Weißen problemlos stand.
Die Starbulls haben nach 50 Spielen nun stolze 87 Zähler auf dem Konto. Weil die Konkurrenten aus Krefeld (nun 93 Punkte) und Ravensburg (nun 92 Punkte) ebenfalls drei Zähler einfuhren, beträgt der Rosenheimer Rückstand auf Tabellenrang vier bei noch zwei ausstehenden Spieltagen weiterhin fünf Punkte.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.