Die Starbulls Rosenheim haben das Spitzenspiel gegen den SC Riessersee vor 3.068 Zuschauern im Rosenheimer emilo-Stadion mit 1:3 verloren. In einem temporeichen und ausgeglichenen Eishockeyspiel hatten die Starbulls zwar die besseren Chancen, mehr als der zwischenzeitliche Ausgleichstreffer zum 1:1 sprang dabei aber nicht heraus. Gästekapitän Florian Vollmer sorgte acht Minuten vor der Schlusssirene bei einem schnellen Gegenstoß für die erneute Führung der Werdenfelser, ehe Tobias Eder Sekunden vor Schluss mit einem Treffer ins leere Rosenheimer Tor alles klar machte.
Die Gäste aus Garmisch-Partenkirchen liefen erstmals mit dem erst zwei Tage zuvor verpflichteten Martin Naenfeldt auf – und der 22-jährige Stürmer war gleich ein richtiger Aktivposten im Angriffsspiel der Werdenfelser. Und er war es auch, der in der 14. Spielminute die Gästeführung besorgte. Bei einer unübersichtlichen Aktion am Rosenheimer Torraum gab Naenfeldt der Scheibe in der Luft den entscheidenden Schubbs mit dem Schläger, so dass sie über die Torlinie trudelte und der verdutzte Torwart Lukas Steinhauer das Nachsehen hatte. Glücklich im Zustandekommen, war die Gästeführung zur ersten Pause aber nicht unverdient, da sich die Starbulls zu viele Stockfehler leisteten und im Gegensatz zu den lauffreudigen und passsicheren Gäste nicht richtig ins Spiel kamen.
Im zweiten Spielabschnitt wandelte sich das Bild dann aber. Jetzt waren die Hausherren, die wieder mit Kanadier Chase Witala antreten konnten und bei denen nur noch der Langezeitverletzte Tobias Draxinger fehlte, das Team mit dem größeren Engagement und nach und nach auch mit dem größeren Zug zum Tor. Der verdiente Lohn war der Ausgleichstreffer durch Maximilian Vollmayer. Der Rosenheimer Verteidiger jagte bei einem Überzahlspiel einen perfekten Rückpass von Dusan Frosch aus zentraler unhaltbar in den linken Winkel – 1:1 (29.). Phasenweise war es jetzt ein offener Schlagabtausch, den sich die Derbykontrahenten boten. Zum auffälligsten Akteur auf der Eisfläche avancierte dabei aber Gästekeeper Daniel Fießinger, der fehlerlos hielt und den Rosenheimer Führungstreffer mehrfach verhinderte. Glück hatten die Gäste, dass Hauptschiedsrichter Fynn-Marek Falten eine „Notbremse“ an Michael Baindl nicht mit einem Strafschuss ahndete, sondern überraschender Weise weiterspielen ließ.
Auch im letzten Spielabschnitt sahen die Zuschauer ein intensives Spiel zweier gelichwertiger Mannschaften, in dem nun auch die Gäste wieder deutlich mehr Entlastung kreierten und sich nach und nach auch wieder eigene Torchancen erspielten. Die größte hatte Tobias Eder, der per Onetimer die Latte des Rosenheimer Tores traf. Für die Starbulls hatte Michael Baindl die größte Möglichkeit zur Führung, als er ein Zuspiel von Michael Fröhlich in Richtung Tor lenkte, Fießinger aber per Reflex mit der Beinschiene retten konnte. Ein Scheibenverlust von Starbulls-Verteidiger Niki Meier an der gegnerischen blauen Linie leitete schließlich die spielentscheidende Szene ein. Uli Maurer nahm Tempo auf und legte in der Rosenheimer Zone mustergültig quer auf Florian Vollmer. Der Kapitän des SC Riessersee fackelte nicht lange und jagte die Hartgummischeibe aus der Halbdistanz ins rechte obere Eck zum 1:2 (52.).
Darauf fanden die Hausherren keine erfolgreiche Antwort mehr, auch, weil die Gäste sehr clever im Abwehrverbund agierten. Das Forechecking der bis in die Schlussphase sehr laufstarken Werdenfelder tat ihr übriges dazu, dass die Starbulls schließlich auch erst weit nach Anbruch der finalen Spielminute eine Möglichkeit fanden, den Torhüter vom Eis zu nehmen und einen sechsten Feldspieler zu bringen. Und dieser Schuss ging schon nach wenigen Sekunden nach hinten los: Tobias Eder fand aus der neutralen Zone die Lücke und brachte das Spielgerät im leeren Rosenheimer Tor zum 1:3-Endstand unter.
Die Trainerstimmen:
Toni Söderholm (SC Riessersee): „Beide Mannschaften haben heute Werbung für Oberliga-Eishockey gemacht. Es war viel Tempo im Spiel und beide Teams waren kämpferisch stark. Ich muss meine Spieler loben. Sie waren fokussiert und gut vorbereitet und wir hatten einen starkern Torwart. Es war ein schönes Erlebnis, vor dieser tollen Kulisse zu spielen. Mit der Entwicklung meiner Förderlizenspieler, aber auch mit den jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs bin ich zufrieden. Unser Neuzugang Martin Naenfeldt darf so weitermachen. Man sieht bei ihm die schwedische Ausbildung. Er spielt mit Ruhe, hat den Kopf oben, zeigt Biss in den Zweikämpfen und hat Zug zum Tor“.
Manuel Kofler (Starbulls Rosenheim): Ich bin nicht glücklich, wie das Spiel gelaufen ist. Im ersten Drittel haben wir unsere Konterchancen nicht genutzt und und selbst viele Stockfehler geleistet. Im zweiten Drittel hatten wir dann deutlich mehr Körper eingesetzt, waren deshalb viel besser im Spiel und haben in Überzahl verdient das 1:1 erzielt. Im letzten Drittel haben uns unnötige Strafzeiten dann aus dem Rhythmus gebracht. Garmisch hat sich heute die drei Punkte verdient, aber wir holen uns am Sonntag drei Punkte in Selb.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H.)