Die Starbulls Rosenheim haben das erste Spiel der Viertelfinalserie der Playoffs der Eishockey-Oberliga am Freitagabend nach Verlängerung 2:3 verloren. In der „hus de groot EISARENA“ in Mellendorf führte die Mannschaft von Trainer Manuel Kofler gegen die favorisierten Hannover Scorpions schon verdient mit 2:0, ehe eine Unachtsamkeit bei eigener Überzahl die Partie im letzten Drittel kippen ließ. Der starke Auftritt der Starbulls macht aber Mut für das Heimspiel am Sonntag (emilo-Stadion, 17 Uhr), in dem die Grün-Weißen unbedingt den Ausgleich in der über maximal fünf Partien gehenden Serie erzwingen wollen.
Es war ein Eishockeyspiel auf Top-Niveau, das die 2.019 Zuschauer in Mellendorf zum Auftakt der Viertelfinalserie sahen. Maßgeblichen Anteil daran hatten die Starbulls, die taktisch hervorragend eingestellt in die Partie gingen und dem Tabellenzweiten der Oberliga Nord über weite Strecken nicht nur ebenbürtig, sondern sogar überlegen waren. Vitezslav Bilek brachte die Grün-Weißen früh in Führung, als er eine unwiderstehliche Einzelleistung frei vor Torwart Christoph Mathis clever abschloss (3.). Chase Witala in Überzahl (5.), Tom Pauker in Unterzahl (10.) und Manuel Neumann nach einer herrlichen Finte (15.) hätten sogar auf 0:2 erhöhen können. Die Scorpions kamen erst gegen Ende des ersten Spielabschnitts zu nennenswerten Chancen, doch Torwart Lukas Steinhauer rettet die Rosenheimer 1:0-Führung mit Paraden gegen Marian Dejdar und Patrick Lehmann in die Pause. Glück hatte er freilich, als Matthew Wilkins einmal das leere Tor verfehlte.
Gleich nach Wiederbeginn hatte Felix Linden das 0:2 auf dem Schläger nachdem Witala per Bauerntrick den Gästekeeper und seine Vorderleute verwirrte, die Scheibe blieb aber im Getümmel vor dem Tor hängen. Dann scheiterte Robin Slalina bei einem Konter nach perfekter Vorlage von Michael Fröhlich frei vor Torwart Mathis (22.). Fortan war es ein offener Schlagabatausch mit hochkarätigen Chancen auf beiden Seiten, die mehrfach nur wenige Sekunden auseinander lagen. Beide Keeper überboten sich mit herausragenden Rettungstaten. In Überzahl besorgte schließlich Alexander Höller mit Anbruch der 34. Spielminute das 0:2, indem er einen Rückpass von Michael Baindl aus kurzer Distanz ins kurze Eck drückte. Christoph Echtler, Tobias Draxinger und Witala hatten danach noch beste Chancen zum 0:3, während Steinhauer mit einer schier unfassbaren Parade eines Schusses von Wilkins den Anschlusstreffer verhinderte (38.).
Die Starbulls befanden sich auf bestem Wege für eine Überraschung zu sorgen und sich gleich im ersten Spiel den Heimvorteil für die Serie zu holen. Denn mit ihrer konsequenten, harten und disziplinierten Spielweise und einer auch von den Stürmern unterstützen starken Defensivperformance unterbanden sie das Kombinationsspiel der offensivstarken Scorpions in den ersten 40 Minuten stets sehr effektiv. Vor allem in Unterzahl ließ das Team von Manuel Kofler gegen die im Powerplay sonst so erfolgreichen Hausherren ganz wenig zu. Ausgerechnet in Überzahl leisteten sich die Grün-Weißen aber zu Beginn des dritten Drittels einen folgenschweren Stellungsfehler, der den Scorpions einen Gegenstoß mit zwei Spielern gegen nur noch einen Verteidiger eröffnete. Sean Fischer nutzte diese Gelegenheit – im zweiten Versuch und mit Scheibenglück – zum 1:2-Anschlusstreffer (44.).
Daniel Bucheli (47.) und Christoph Echtler (48./Drei-gegen-Eins-Situation) hätten bei sehenswerten Angriffen zwar die Rosenheimer Zwei-Tore-Führung wieder herstellen können, doch die Hausherren bekamen nun spürbar Auftrieb. Gegen Chad Niddery konnte Steinhauer gleich zweimal mit tollen Paraden noch retten, ehe er bei einem satten Schlagschuss von Patrick Schmidt von der blauen Linie machtlos war – 2:2 (54.). Und in den letzten Minuten der regulären Spielzeit generierten die Scorpions schließlich erstmals in der Partie ein Chancenübergewicht. Als Torwart Lukas Steinhauer und ein weiterer Rosenheimer Spieler plötzlich ihre Schläger verloren, brannte es schließlich lichterloh vor dem Gehäuse der Starbulls (59.).
Die Verlängerung begann dann allerdings gleich mit drei Rosenheimer Torschüssen binnen weniger Sekunden. Kurze Zeit später scheiterte Slanina bei einer ähnlich guten Gelegenheit wie zu Beginn des zweiten Drittels erneut an Torwart Mathis. Und dann schlugen die Gastgeber entscheidend zu: Bei einer im Ansatz noch gar nicht gefährlich anmutenden Situation wurde Björn Bombis, vor der Partie als bester Spieler der Saison in der Oberliga Nord geehrt, hinter der Grundlinie nicht effektiv gestört. Patrick Schmidt nahm seinen in den Slot gespielten Pass auf, umspielte Torwart Steinhauer und legte die Scheibe eiskalt zum 3:2-Siegtreffer ins Netz (64.).
Das zweite Aufeinandertreffen der Starbulls mit den Hannover Scorpions folgt nun am Sonntag in Rosenheim. Spielbeginn im emilo-Stadion ist um 17 Uhr. Die am Freitagabend von den Grün-Weißen gezeigte Leistung macht Mut, dass der 1:1-Ausgleich nach Siegen gegen die Scorpions gelingen kann. Dann wäre in der Viertelfinal-Serie, in der drei Siege zum erreichen des Halbfinales notwendig sind, wieder alles offen. Eintrittskarten für diese Partie sind jederzeit online im Ticketshop der Starbulls auf www.starbulls.de zum Selbstausdruck erhältlich. Die Tageskasse am Spieltag öffnet um 15 Uhr. Das Spiel wird auch live und kommentiert und mit mehreren Kameraeinstellungen übertragen. Der Livestream ist zum Preis von 5 Euro über das Portal www.sprade.tv buch- und abrufbar.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H.)