Ohne Punkte mussten die Starbulls Rosenheim am Dienstagabend die Heimreise vom Auswärtsspiel in Memmingen antreten. Die Grün-Weißen waren ersatzgeschwächt und bestritten nach zweiwöchiger Zwangspause und zwei intensiven Wochenend-Partien das dritte Spiel binnen fünf Tagen. Anmerken ließen sich die Starbulls das aber nicht. Sie hielten gegen den voll im Saft stehende Kontrahenten nicht nur dagegen, sondern waren über weite Strecken das bessere Team. Die Memmingen Indians aber zeigten sich im Torabschluss konsequenter, nutzten die Rosenheimer Defensivfehler konsequent aus und hatte in wichtigen Situationen auch das Glück auf ihrer Seite. Symptomatisch war der Treffer zum 4:2-Endstand, der die Partie letztlich entschied.
Starbulls-Coach John Sicinski musste auf Michael Baindl, Dominik Daxlberger. Philipp Lode, Michael Gottwald und Kevin Slezak verzichten. Auch die beiden Förderlizenspieler Samuel Soramies und Garret Pruden standen im Gegensatz zu den Spielen am letzten Wochenende nicht zur Verfügung. Wieder mit dabei waren Alexander Höller und Simon Heidenreich, sein Debüt im Grün-Weißen Trikot gab der jüngst verpflichtete 20-jährige Stürmer Timo Bakos.
Im Gegensatz zu den Starbulls hatten die gastgebenden Indians allen Leistungsträger an Bord. Auf der Torhüterposition entschied sich Memmingens Trainer Sergej Waßmiller gegen den zuletzt stark spielenden Jochen Vollmer und für den gebürtigen Rosenheimer Lukas Steinhauer, der in den vergangenen fünf Spielzeiten das Starbulls-Trikot trug. Zwischen den Holmen des Rosenheimer Tores stand Andreas Mechel – und der musste früh hinter sich greifen. Johan Schreiber hatte zu viel Platz und überwand den Rosenheimer Keeper nach einem perfekten Rückpass (5.) von Jannik Herm. In Unterzahl erhöhte Herm mit einem trockenen und platzierten Flachschuss aus dem linken Bullykreis auf 2:0 (14.). Dass die Starbulls sich spielerisch von Beginn an auf Augenhöhe mit den Indians befanden und phasenweise sogar mehr vom Spiel hatten, war der Anzeigetafel egal. Im Abschluss zeigten sich die Rosenheimer einfach zu inkonsequent. Schüsse kamen oft so spät, dass sie erfolgreich geblockt wurden und bei mehreren Alleingängen war der Abschluss zu uninspiriert, um Steinhauer in Bredouille zu bringen. Die größte Chance zum Anschlusstreffer vergab Tobias Meier kurz vor der Pausensirene frei auf den Memminger Torwart zufahrend (19.).
Im zweiten Drittel gelang Kyle Gibbons mit einem Flachschuss ins kurze Eck nach überlegter Ablage von Curtis Leinweber endlich der erste Rosenheimer Torerfolg – 2:1 (27.). Die Starbulls hatten einen Memminger Angriffsversuch früh abgefangen und blitzschnell umgeschaltet – und danach deutlich Oberwasser. Bei angezeigter Strafe gegen Memmingen rettete Steinhauer gegen Alexander Höller glücklich mit der Schulter (34.). Im folgenden Powerplay machten die Grün-Weißen mächtig Druck, der Ausgleichstreffer, der hochverdient gewesen wäre, wollte aber nicht fallen. Auch, weil Steinhauer einen satten Schuss von Enrico Henriquez-Morales aus der Halbdistanz sehenswert entschärfen konnte (36.). Dann scheiterten Gibbons und Bakos binnen Sekunden jeweils aus kurzer Entfernung am Memminger Keeper (39.). Auch in der finalen Minute des Mitteldrittels retteten Steinhauer und seine Abwehr gleich mehrfach mit Geschick und Glück die knappe Führung in die zweite Pause.
Das letzte Drittel begann mit weiterhin sehr engagierten Starbulls, die aber früh eine kalte Dusche hinnehmen mussten. Zwei Förderlizenzspieler aus der Augsburger Nachwuchsabteilung ließen mit einer einfachen Kombination drei Rosenheimer Spieler alt aussehen. Nach Pass von Paul Fabian konnte Pascal Dopatka aus kurzer Distanz zum 3:1 vollenden. Ausgerechnet in Unterzahl gelang Maximilian Vollmayer mit einer technisch brillant abgeschlossenen Einzelaktion der erneute Anschluss zum 3:2 (47.). Zwei weitere unnötige Strafzeiten für die in den ersten beiden Drittel komplett von der Kühlbox weggebliebenen Starbulls durchkreuzten die Rosenheimer Pläne auf das 3:3. Jannik Herm zog in Überzahl ab, Mechel parierte gut, doch die Scheibe prallte Marvin Schmid auf den Oberschenkel und von dort ins Rosenheimer Tor – 4:2 (52.). Ein glücklicher Treffer, der das Spiel letztlich entschied, da Memmingen trotz tapferer Rosenheimer Bemühungen kaum noch gefährliche Abschlüsse zuließ – auch nicht, als Andreas Mechel für einen zusätzlichen Feldspieler Platz machte.
Starbulls-Coach Sicinski sprach nach dem Spiel von einer ärgerlichen Niederlage: „Es war eine starke Auswärtspartie von meiner Mannschaft, leider im ersten Drittel mit zwei Fehlern, die der Gegner ausgenutzt hat. Wir haben viel investiert, da tut es schon weh ohne Punkte zu bleiben. Aber wir müssen das Positive mitnehmen. Wir haben in Regensburg am Freitag und heute bewiesen, dass wir überall etwas mitnehmen können. Wir müssen aber die Leichtsinnsfehler abstellen.“
Der nächste Auftritt der Starbulls Rosenheim findet erneut auf fremden Eis statt. Am Freitag kommt es dabei zum Duell der Grün-Weißen mit Aufsteiger Landsberg Riverkings. Spielbeginn in der Lechstadt ist um 20 Uhr, und auch diese Partie kann in bewegten Livebildern per Internetstream verfolgt werden. Die kommentierte Übertragung ist für 8 Euro über das Online-Portal www.sprade.tv buch- und abrufbar.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H.)