Auch ohne Kevin Slezak, Enrico Henriquez-Morales, Dennis Schütt und Kilian Steinmann präsentierten sich die Starbulls im Olympia-Eissportzentrum Garmisch-Partenkirchen von Beginn an druckvoll und zielstrebig im Spiel nach vorne sowie diszipliniert und abgeklärt in der Defensive. Schon nach 122 Sekunden sorgte Tobias Draxinger für die Rosenheimer Führung, als er nach einem Bully sofort von der blauen Linie abzog. Torwart Christian Schneider griff an der unberechenbar flatternden Scheibe vorbei (2.). Nach ähnlichem Strickmuster fiel das 0:2. Diesmal zog Maximilian Vollmayer nach einem Rosenheimer Bullygewinn aus der Distanz ab und Yannic Bauer gab dem Puck am Torraum die entscheidende Richtungsänderung, so dass der Keeper keinerlei Abwehrchance hatte (8.). Für beide Rosenheimer Torschützten war es der erste Saisontreffer.
Die Starbulls waren das deutlich überlegene Team, hatte zahlreiche weitere Torchancen und überzeugten auch im Powerplay. So entsprang der dritte Rosenheimer Treffer einer Überzahlphase, in der die Gastgeber sich des Drucks nicht mehr erwehren konnten und Curtis Leinweber im Nachschuss einnetze (15.). Danach nahm Riessersees Trainer George Kink eine Auszeit. Sein Team zeigte sich in der Folge Defensive besser orientiert, blieb im Spiel nach vorne aber harmlos. Das änderte sich mit Beginn des zweiten Drittels. Florian Vollmer scheiterte per Rückhand an Starbulls-Keeper Andreas Mechel (22.), Robin Soudek verfehlte das Rosenheimer Tor mit einem Schrägschuss nur knapp (23.). Die Partie lebte nun von schnellen Gegenangriffen, auf die beide Teams lauerten. Alexander Höller zeigte sich im Abschluss völlig frei vor dem Tor der Hausherren dabei zu lässig (24.). Bei einem Riesserseer Unterzahlkonter verhinderte Mechel mit einer Glanztat den ersten Rosenheimer Gegentreffer (26.). Nicht nur in Überzahl agierten die Starbulls nun inkonsequent, während der SCR immer besser ins Spiel kam. Doch es waren allein die Rosenheimer Konter, denen wirklich gefährliche Einschussmöglichkeiten entsprangen. Zunächst scheiterten Michael Gottwald und Dominik Kolb zwar noch am stark reagierenden Torwart Schneider, doch gegen Drittelende durften die Starbulls doch noch zweimal jubeln: Kyle Gibbons hob die Scheibe nach einem Querpass von Dominik Daxlberger technisch perfekt über den zu spät reagierenden SCR-Keeper zum 0:4 ins Netz (37.). Und eine Minute später vollstreckte Tobias Meier nach einem brillanten Steilpass von Stanik frei auf Schneider zustürmend eiskalt unter die Latte zum 0:5 (38.). Für Gibbons und Meier war es das jeweils zwölfte Saisontor.
Ins letzte Drittel starteten die Hausherren druckvoll, doch Rosenheims Leinweber hatte zunächst die dickste Chance, scheiterte aber am Pfosten (42.). Und dann trugen die Starbulls selbst ihren Teil dazu bei, dass die Gastgeber noch einmal ins Spiel zurückkamen. Gibbons spielte im eigenen Drittel einen Aufbaupass in des Gegners Schläger und Robin Soudek ließ sich völlig frei vor Torwart Mechel nicht zweimal bitten – 1:5 ein (46.). Riessersee hatte weitere Chancen. Christopher Chyzowski scheiterte aus der Drehung am stark reagierenden Mechel (47.), Luca Allavena wurde im letzten Moment noch effektiv gestört (48.). Dann fuhr Gibbons völlig frei auf SCR-Torwart Schneider zu, scheiterte, ließ sich im Gegenzug beim Zweikampf an der eigenen blauen abkochen und konnte deshalb nur noch zusehen, wie Moritz Miguez frei vor Mechel auf 2:5 verkürzte (53.). Danach mussten die Starbulls in Unterzahl agieren, machten das zunächst hervorragend, ließen keinen Aufbau der Hausherren zu, nahmen Zeit von der Uhr – und ließen sich plötzlich doch übertölpeln. Benjamin Kronawitter traf nach einer Einzelleistung zum 3:5, und auch bei diesem dritten Gegentreffer sah sich Starbulls-Torwart Mechel dem abschließenden Spieler aus kurzer Distanz alleine gegenüber gestellt (57.).
Nun nahm John Sicinski eine Auszeit, doch gleich danach hatte Kronawitter gar die Chance zum 4:5-Anschlusstreffer. Ansonsten ließ die Rosenheimer Defensive aber keinen gefährlichen Abschluss mehr zu. Der Pfosten des SCR-Tores verhinderte dagegen ein weiteres Mal, diesmal gegen Timo Bakos, den sechsten Rosenheimer Treffer (59.).
Rosenheims Trainer wollte den Sieg nach dem Spiel nicht schlechtreden, war aber mit dem Auftreten seiner Mannschaft im letzten Abschnitt überhaupt nicht zufrieden: „Das letzte Drittel hinterlässt einen faden Beigeschmack. Wir hatten uns vorgenommen, ohne Gegentor zu bleiben und verlieren das Drittel dann 0:3. Im ersten Drittel waren das allerdings bis zur Auszeit nach dem 3:0 unsere besten 15 Minuten in dieser Saison“.
Mit nun 33 Punkten aus 14 Spielen haben die Starbulls Rosenheim den zweiten Tabellenrang erklommen und die bei zwölf Partien stehenden Eisbären Regensburg (32 Punkte) überholt. Am Montag treffen die Grün-Weißen im heimischen ROFA-Stadion (Spielbeginn 19:30 Uhr) zunächst auf den EV Füssen, am Mittwoch kommt es dann zum Spitzenspiel auswärts gegen Regensburg (20 Uhr). Beide Partien werden live und kommentiert im Internet übertragen (www.sprade.tv).
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H.)