Die Starbulls Rosenheim haben das Heimspiel in der Eishockey-Oberliga Süd gegen den EV Füssen am Montagabend mit 5:2 für sich entschieden. Gegen den taktisch und läuferisch sehr stark auftretenden Gegner aus dem Allgäu mussten die Grün-Weißen zunächst einem sehr frühen Gegentreffer hinterherlaufen, konnten die Partie aber noch vor der ersten Pause drehen. Einem schwachen zweiten folgte ein souveränes letztes Drittel, so dass die Starbulls ihr Punktekonto um drei weitere auf nunmehr 36 Zähler emporschrauben konnten. Weiter geht es für die Rosenheimer Eishockeyspieler nun mit einem kurzfristig zu Stande gekommenen „Spieldoppelpack“ gegen den EC Peiting. Am Silvestervorabend treffen die Grün-Weißen zunächst auswärts und vier Tage später dann im heimischen ROFA-Stadion auf die Rot-Blauen aus dem Pfaffenwinkel.
Bei den Starbulls fehlten gegen den EV Füssen wie zuletzt schon Kevin Slezak, Enrico Henriquez-Morales, Dennis Schütt und Philipp Lode und zusätzlich auch Benedikt Dietrich. Letzterer muss wegen einer Unterkörperverletzung vier bis sechs Wochen aussetzen. Wieder mit dabei war dagegen Kilian Steinmann, und für die Defensive stand Ingolstadts Förderlizenzspieler Garret Pruden zur Verfügung, der an der Seite von Tobias Draxinger verteidigte. Das Rosenheimer Tor hütetet Jonas Stettmer – und der wurde bereits nach 57 Sekunden eiskalt erwischt. Füssens Marc Besl schnappte sich in der neutralen Zone die Scheibe, drang ins Rosenheimer Drittel ein, zog ohne lange zu fackeln aus dem linken Bullykreis ab und die Scheibe zischte ins rechte obere Toreck – 0:1 (1.). Die Starbulls waren um den schnellen Ausgleich bemüht. Timo Bakos blieb bei einem Bauentrick am gut reagierenden Gästetorwart Maximilian Meier hängen (2.), Dominik Daxlberger schoss aus bester Position dem Keeper auf die Brust (5.) und Simon Heidenreich ließ binnen weniger Sekunden gleich zwei Einschussmöglichkeiten erster Güte liegen (7.).
Danach mussten sich die Starbulls das erste, aber auch einzige Mal an diesem Abend in Unterzahl gegen das mit Abstand beste Powerplayteam der Liga beweisen. Gefahr für das Rosenheimer Tor bestand dabei kaum, aber die Starbulls brauchten danach sehr lange, um ihrerseits wieder Druck zu entfachen. Das erste Rosenheimer Powerplay der Partie führte schließlich zum Ausgleichstreffer. Über Curtis Leinweber und Kyle Gibbons kam die Scheibe in den Slot und Simon Heidenreich schaufelte sie per Direktabnahme aus wenigen Metern hoch ins linke Eck (17.). Und nachdem der insgesamt stark spielende Gästekeeper einen Schuss von Florian Krumpe nicht festhalten konnte staubte Maximilian Vollmayer per Rückhand zum 2:1 ab (19.); Dominik Daxlberger hatte vehement nachgesetzt und sich damit den Scorerpunkt redlich verdient.
Ins zweite Drittel starteten die Gäste erneut druckvoll. Starbulls-Keeper Stettmer reagierte klasse bei einem gefährlich abgefälschten Schuss von Nicolas Jentsch (23.) und gegen den aus kürzester Distanz abschließenden David Diebolder (24.). Als Marc Sill den Pfosten traf (27.) hatten die Starbulls zunächst Glück – um zwei Minuten später aber gütige Mithilfe beim verdienten Füssener Ausgleichstreffer zu leisten: Nikita Naumann konnte sich in Ruhe am Rosenheimer Torraum positionieren, wurde von Lubos Velebny „mit Ansage“ bedient und durfte völlig unbehelligt einschieben – 2:2 (29.).
„Ich weiß nicht, ob Füssen im zweiten Drittel so gut oder wir so schlecht waren“, sagte Starbulls-Coach John Sicinski nach der Partie. Auch die Überzahl-Performance gefiel dem Rosenheimer Headcoach („wir haben viel zu wenig geschossen“) im Gegensatz zum ersten Spielabschnitt nicht. Zwar hatten Heidenreich (31.), Alexander Höller und Michael Baindl (32.) große Chancen, doch der Ertrag blieb aus. Vor allem, als die Grün-Weißen über eine Minute lang zwei Spieler mehr auf dem Eis hatten, waren Art und Zeitpunkt der Abschlüsse nicht sinnvoll gewählt. Der erneute Rosenheimer Führungstreffer fiel eher zufällig und glücklich, als die Gäste wieder komplett waren. Dominik Kolb zog von der blauen Linie ab und Gästestürmer Naumann, fünf Minuten zuvor noch Torschütze zum 2:2, fälschte die Scheibe unhaltbar für seinen eigenen Torwart zum 3:2 ab (34.). Bei einem weiteren Überzahlspiel in der Drittelschlussphase brachten die Gastgeber überhaupt keinen einzigen gefährlichen Abschluss zu Stande, während Füssen gleich dreimal die Chance zum 3:3 per Shorthander hatte.
Stolz war John Sicinski schließlich aber auf den Auftritt seiner Mannschaft im letzten Drittel: „Da haben wir clever und souverän gespielt und nur eine einzige gefährliche Konterchance zugelassen“. Diese ließ Besl in der 47. Spielminute ungenutzt – und eine halbe Minute später erhöhten die Starbulls bei einem schnellen Gegenangriff auf 4:2. Michael Baindl legte ab und Tobias Draxinger traf per Flachschuss aus der Halbdistanz durch die „Hosenträger“ von Gästekeeper Meier (48.). Zwei weitere Rosenheimer Überzahlspiele blieben ohne Ertrag. 20 Sekunden vor der Schlusssirene traf Daxlberger ins zu diesem Zeitpunkt schon seit über zwei Minuten verwaiste Füssener Tor noch zum 5:2-Endstand.
Das nächste Spiel bestreiten die Starbulls am Mittwoch – jedoch nicht wie ursprünglich geplant in Regensburg, da die gastgebenden Eisbären eine Absetzung und spätere Neuterminierung der Partie erwirkten. Kurzfristig wurde für den Silvestervorabend deshalb eine Rosenheimer Auswärtspartie beim EC Peiting festgezurrt, die im ursprünglichen Saisonspielplan am 27. November angesetzt war. Für dieses Spiel steht Trainer John Sicinski („in Peiting müssen wir eine bessere Leistung abliefern, um Punkte mitzunehmen“) voraussichtlich der identische Kader zur Verfügung, wie gegen den EV Füssen – auch Förderlizenzspieler Pruden.
Im ersten Spiel nach dem Jahreswechsel treffen die Grün-Weißen dann am 3. Januar auf heimischem Eis erneut auf den EC Peiting. Beide Partien – am Mittwoch in Peiting um 19:30 Uhr und am Sonntag im ROFA-Stadion um 17 Uhr – werden live und kommentiert via Internet übertragen (www.sprade.tv).
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H.)