Die Starbulls Rosenheim haben sich beim Auswärtsspiel gegen die Selber Wölfe am Freitagabend für eine starke Leistung nicht belohnen können. Die Grün-Weißen waren im Topspiel der Eishockey-Oberliga Süd gegen den Tabellenführer das Team mit den größeren Spielanteilen, der Mehrzahl an klaren Torchancen und der deutlich besseren Schussbilanz. Aufgrund der individuellen Klasse von Selbs Torwart Florian Mnich und Liga-Topscorer Nick Miglio entschieden die Wölfe die Partie aber knapp und glücklich mit 5:4 für sich.
Als Tabellenzweiter waren die Starbulls zum Topspiel nach Hochfranken angereist. Und dass ihnen mit Enrico Henriquez-Morales und Garret Pruden im Vergleich zu den letzten Spielen – neben den schon länger ausfallenden Dennis Schütt und Kevin Slezak – wichtige Akteure fehlten, merkte man den Grün-Weißen nicht an. Die Mannschaft von Trainer John Sicinski war gegen den Tabellenführer der Liga von der ersten bis zur letzten Minute das bessere Team – jedoch nicht das effektivere. 40 Mal schossen die Starbulls insgesamt auf das Selber Tor, während es der Gegner nur auf 25 Anschlüsse brachte. Heruntergebrochen auf wirklich gute Torchancen sprach die Verteilung noch deutlicher für Rosenheim. Doch zu selten und vor allem nicht in entscheidenden Phasen brachten die Starbulls den Puck am bärenstarken Torwart Florian Mnich vorbei. „Wir hatten viel Scheibenbesitz und waren sehr präsent. Ich bin heute wirklich mit allem sehr zufrieden – nur nicht mit dem Endergebnis“, brachte es Starbulls-Cheftrainer John Sicinski nach der Partie auf den Punkt.
Die Gastgeber gingen in der 10. Spielminute aus heiterem Himmel in Führung. Robert Hechtl hatte sich die Scheibe gegen die aufbauenden Starbulls erschlichen und bediente Landon Gare, der Starbulls-Torwart Andreas Mechel keine Abwehrchance ließ. Kurz nach Beginn des zweiten Drittels überwand Hechtl mit einem Verlegenheitsschuss Keeper Mechel und erhöhte auf 2:0 (23.). Auch in dieser Phase lag aber ein Rosenheimer Treffer in der Luft. Als Maximilian Vollmayer sich die Scheibe an der eigenen blauen Linie schnappte, den Turbo einschaltete und halbhoch ins kurze Eck zum hochverdienten Anschlusstreffer traf (27.), kam vom Spitzenreiter lange Zeit fast gar nichts mehr. Curtis Leinweber, Florian Krumpe und Dominik Daxlberger hatten dagegen den Ausgleich auf dem Schläger. Als dann binnen kurzer Zeit gleich drei Selber Spieler auf die Strafbank mussten, taten sich die Starbulls mit zwei Spielern mehr auf dem Eis zunächst schwer, nutzten die Situation aber schließlich doch noch zum Tor. Kyle Gibbons traf der Flachschuss ins linke untere Eck (37.).
Kilian Steinmann versäumte es, die Grün-Weißen in Führung zu bringen, als er nach schönem Zusammenspiel mit Michael Baindl frei am Keeper aus kurzer Distanz scheiterte (38.). Dann zeigte Selbs Nick Miglio seine Klasse, spielte seine Schnelligkeit aus, legte perfekt auf Jan Hammerbauer und der netzte aus kurzer Distanz unhaltbar zum 3:2 ein (39.) – es war der erste Schuss auf das Rosenheimer Tor nach über 10 Minuten.
Die Starbulls ließen sich nicht entmutigen, dominierten auch den letzten Spielabschnitt und kamen rasch und verdient zum erneuten Ausgleichstreffer. Dominik Daxlberger hielt den Schläger in eine starke Diagonalvorlage von Leinweber – 3:3 (42). Es schien jetzt nur eine Frage der Zeit bis zur ersten Rosenheimer Führung. Als Daxlberger aus kurzer Distanz auf das weit offene Selber Tor abstaubte gingen bereits Arme zum Jubeln hoch, doch Torwart Mnich fischte die Scheibe springend mit der Fanghand von der Torlinie (48.). Eine Minute später rettete Mnich mit einer weiteren großen Tat gegen Steinmann. Dann gerieten die Starbulls erstmals in der Partie in Unterzahl, kamen aber selbst jetzt nicht in Gefahr, einen Gegetreffer zu kassieren. Auch bei einem weiteren Selber Überzahlspiel sah es zunächst so aus. Doch Jan Hammerbauer traf von hinter der Grundlinie an die Schlittschuhkufe von Torwart Mechel und der Puck blieb wenige Millimeter hinter der Torlinie liegen (56.). Erneut hatte Selb das Spiel auf den Kopf gestellt, führte glücklich mit 4:3 und kam in den Genuss eines weiteren Überzahlspiels, bei dem Miglio mit einem starken Antritt erneut seine individuelle Klasse unterstrich. Mit Herbert Geisberger war es schließlich ein ehemaliger Rosenheimer Spieler, der aus kurzer Distanz erfolgreich nachstocherte und auf 5:3 stellte (57.).
Ohne Torwart und mit zusätzlichem Feldspieler entfachten die Starbulls noch einmal viel Druck, Selb konnte sich nicht befreien, Keeper Mnich aber den Einschlag mehrfach verhindern. Alexander Höller traf 30 Sekunden vor Schluss aus spitzem Winkel zwar noch zum 5:4, der Treffer kam aber zu spät. Die Starbulls mussten trotz einer starken Leistung ohne Punkte die Heimreise antreten. Bereits am kommenden Freitag treffen sich die beiden Teams zum nächsten Spitzenduell auf Rosenheimer Eis wieder. Am Sonntag empfangen die Starbulls im heimischen ROFA-Stadion aber zunächst die Riverkings Landsberg. Diese Partie beginnt um 17 Uhr und wird live per Internetstream auf www.sprade.tv übertragen.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H.)