Die Starbulls haben beim Auswärtsspiel in der Eishockey-Oberliga Süd am Freitagabend in Memmingen alle drei Punkte erbeutet und ihren Zählerquotienten damit auf 2,36 verbessert (Tabellenführer Selber Wölfe derzeit 2,42, Tabellenzweiter Eisbären Regensburg 2,41). Im Stadion am Hühnerberg trafen und dominierten die Grün-Weißen aber lediglich im ersten Spielabschnitt. Kapitän Michael Baindl bereitete den ersten und dritten Rosenheimer Treffer auf herausragende Art und Weise vor und erzielte das zweite Tor selbst. Einmal mehr zeigten sich die Starbulls im Überzahlspiel wenig torgefährlich.
Beim ersten Saisonvergleich mit den Memmingen Indians im Stadion am Hühnerberg zogen die Starbulls am 1. Dezember mit 2:4 den Kürzeren. Diesmal hatten die Grün-Weißen das bessere Ende für sich, waren den auf Tabellenrang neun zurückgefallenen Gastgebern aber nur in den ersten zwanzig Spielminuten überlegen und mussten um den Erfolg am Ende mächtig zittern.
Die Gastgeber präsentierten sich personell so gut und breit aufgestellt wie seit Wochen nicht, aber die Starbulls hatten die Partie zunächst fest in der Hand – und gingen mit der ersten klaren Torchance in Führung. Bei einem Rosenheimer Gegenstoß orientierten sich beide Memminger Verteidiger zum die Scheibe führenden Michael Baindl. Der Rosenheimer Kapitän legte mit idealem Timing quer auf den mitgelaufenen Alexander Höller, der sofort ins kurze Eck zum 0:1 abschloss (2.). Dann war es Baindl selbst, der nach einem unberechenbar abgeprallten Schuss von Florian Krumpe die Situation sofort erfasste und ins leere Tor schoss – 0:2 (5.).
Jennifer Harß, DEB-Nationaltorhüterin zwischen den Holmen des Memminger Tores – Lukas Steinhauer und Jochen Vollmer mussten verletzt passen – zeigte aber davor und danach ihre große Klasse und entschärfte mehrere hochkarätige Rosenheimer Torchancen. Starbulls-Keeper Andreas Mechel war erst gefordert, als die Indians zwei Minuten in Überzahl spielten und dabei einige gefährliche Schüsse abfeuerten (10.). Machtlos war Mechel, als sich Krumpe hinter dem eigenen Tor die Scheibe von Myles Fitzgerald abluchsen ließ und Antti-Jussi Miettinen den unmittelbaren Rückpass via Innenpfosten zum 1:2-Anschlusstreffer über die Linie drückte (12.). Die Grün-Weißen zeigten sich jedoch völlig unbeeindruckt – und trafen sehenswert: Baindl drang mit Tempo in die gegnerische Zone ein, überspielte einen Verteidiger, legte aus der Drehung auf herausragende Art und Weise zurück und der mit Tempo von hinten kommende Enrico Henriquez-Morales jagte das Spielgerät unhaltbar ins linke untere Eck (17.).
Die Starbulls führten nach 20 Minuten verdient mit 3:1, konnten nach der ersten Pause aber nicht an den souveränen Auftritt zuvor anknüpfen. Selbst über acht Überzahlminuten hinweg brachten sie die starke Memminger Torhüterin kaum einmal in Bedrängnis. Erst gegen Drittelende lag der vierte Rosenheimer Treffer in der Luft. Die größte Chance dazu hatte Curtis Leinweber, der den Innenpfosten traf von wo aus der Puck ins Feld zurück sprang (36.). Zu diesem Zeitpunkt führten die Starbulls nur noch mit 3:2. Leon Abstreiter hatte einen Schuss von Linus Svedlund am Torraum minimal, aber doch entscheidend abgefälscht und damit den erneuten Memminger Anschlusstreffer besorgt (31.).
Im dritten Spielabschnitt hing die Rosenheimer Führung bei drei Memminger Überzahlspielen am seidenen Faden. Mehrfach verhinderte Mechel, einmal der Pfosten seines Tores (45.) den Ausgleichstreffer zum 3:3. Die Starbulls kämpten und zitterten sich zum am Ende glücklichen Drei-Punkte-Erfolg. Die an einer Hand abzuzählenden Torchancen der Grün-Weißen im letzten Drittel entschärfte die souveräne Torhüterin Harß. Als sie ihren Posten zugunsten eines zusätzlichen Memminger Feldspielers geräumt hatte, traf Henriquez mit Anbruch der letzten Spielminute nur den Pfosten des leeren Tores.
„Es war ein sehr enges und umkämpftes Spiel, das fast Playoff-Charakter hatte“, sagte Starbulls-Cheftrainer John Sicinski nach der Partie. „Wir haben ein gutes erstes Drittel gespielt, haben es im zweiten Drittel aber versäumt, in Überzahl die Partie für uns zu entscheiden. Das Powerplay ist immer noch unsere Baustelle. Wir haben uns den Sieg gegen eine sehr laufstarke Mannschaft erkämpft. Was zählt, sind die drei Punkte.“
Am Sonntag steht für die Starbulls Rosenheim der dritte und letzten Hauptrundenvergleich gegen die Lindau Islanders an. Spielbeginn auf Rosenheimer Eis ist um 17 Uhr. Ob den Starbulls auch in diesem Spiel eine erfolgreiche Revanche gelingt – am 8. Januar entführte dieser Gegner verdient mit 5:1 alle drei Punkte von der Mangfall an den Bodensee – ist natürlich wie immer live in bewegten Bildern zu sehen. Die Übertragung aus dem ROFA-Stadion ist auf www.sprade.tv buchbar.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H)