Die Starbulls Rosenheim haben das Nachtragsspiel in der Eishockey-Oberliga Süd gegen den EC Peiting am Dienstagabend 1:3 verloren. Damit bleiben die Rosenheimer Eishockeyspieler zum dritten Mal in Folge ohne Punkt und haben als Tabellendritter nun keine realistische Chance mehr, sich vor den Playoffs in der Tabelle noch nach oben zu verbessern.
Nach den Auswärtsniederlagen in Regensburg und Höchstadt wollten die Starbulls im Heimspiel gegen Peiting in die Erfolgsspur zurückkehren. Trainer John Sicinski forderte insbesondere, dass spielentscheidende Defensivfehler wie in den letzten Partien vermieden werden sollten. Doch dieses Vorhaben war am Dienstagabend im ROFA-Stadion schon nach etwas mehr als einer Minute durchkreuzt. Die Starbulls agierten ohne Absicherung und der Gegner nutzte dies sofort eiskalt aus. Thomas Heger schickte den nicht gerade als Sprintwunder bekannten Ty Morris und der hatte die Option quer zu spielen oder selbst abzuschließen. Morris entschied sich für Letzteres und versenkte den Puck routiniert unhaltbar im rechten oberen Eck zum frühen 0:1 (2.).
Nardo Nagtzaam, niederländischer Ausnahmestürmer im Peitinger Trikot, hätte freistehend mehrfach erhöhen können, scheiterte aber am guten Rosenheimer Torwart Andreas Mechel oder verfehlte aus bester Position. Bei zwei Peitinger Überzahlspielen brannte es mehrfach vor dem Rosenheimer Tor. Von den Hausherren kam dagegen nicht viel, die wenigen Torabschlüsse fielen umständlich aus.
Gleich zu Beginn des zweiten Spielabschnitts hatte Rosenheims Tobias Meier die identische Abschlusschance wie Morris beim frühen Peitinger Führungstreffer, er scheiterte jedoch an Gästetorwart Florian Hechenrieder. Im Spiel der Starbulls war nun aber endlich Tempo und Konzept. Ihr erstes Überzahlspiel nutzten die Grün-Weißen dann mit ein paar Sekunden Verspätung – Peiting war gerade wieder komplett – zum Ausgleichstreffer. Curtis Leinweber staubte reaktionsschnell per Rückhand aus kurzer Distanz ab, nachdem Hechenrieder gegen Dominik Daxlberger und Tobias Draxinger noch retten konnte – 1:1 (30.). Danach verhinderte Andreas Mechel mit mehreren Glanzparaden einen Powerplaytreffer der Gäste, die im weiteren Verlauf des zweiten Drittels wieder etwas mehr vom Spiel und auch die bessseren Torchancen hatten. Nach einem sehenswerten Sololauf eröffnete sich Timo Bakos beim freien Abschluss aus nächster Nähe allerdings die große Möglichkeit zur Rosenheimer Führung, doch Schlussmann Hechenrieder zauberte die Scheibe reaktionsstark neben das Tor (38.).
Auch im letzten Spielabschnitt hätten die Grün-Weißen durchaus auf die Siegerstraße einbiegen können. Erst eroberte sich Kyle Gibbons in der Rundung der Angriffszone den Puck, tankte sich unwiderstehlich vors Tor, konnte mit seinem Rückhandabschluss Keeper Hechenrieder aber nicht überlisten (42.). Danach zogen die Starbulls zwei Überzahlspiele gut auf und Tobias Draxinger, der zentral vor dem Tor für Betrieb sorgte, kam gleich dreimal aus bester Position zum Abschluss, Hechenrieder parierte aber jeweils hervorragend. Zehn Minuten vor Spielende ließen binnen weniger Sekunden Maximilian Vollmayer für die Hausherren und Daniel Reichert für die Gäste Großchancen zum Führungstreffer liegen.
Eine von Routinier Ty Morris clever herausgeforderte Zwei-Minuten-Strafe gegen Rosenheims Verteidigungs-Jungspund Alexander Biberger sollte sich in der Schlussphase als spielentscheidend erweisen. Denn Daniel Reichert nutzte die Überzahlsituation indem er nach innen zog, nach angetäuschten Schüssen im idealen Moment abzog und aus dem Handgelenk ins rechte obere Eck zum 1:2 traf (54.). Die finale „Brechstange“ der Starbulls blieb ohne Effizienz, die Maßnahme, einen zusätzlichen Feldspieler für Torwart Mechel zu bringen, ging nach wenigen Sekunden nach hinten los. Nagtzaam traf mit Anbruch der vorletzten Spielminute zum 1:3-Endstand ins verwaiste Rosenheimer Tor.
Die Starbulls müssen nicht nur die dritte Niederlage in Folge und die zweite Saisonniederlage auf eigenem Eis hinnehmen, sondern auch zwei ärgerliche Verletzungsausfälle. Verteidiger Florian Krumpe und Stürmer Philipp Lode verabschiedeten sich während der Partie vorzeitig in die Kabine. „Wir haben noch keine Diagnose, aber so wie es aussieht befürchte ich, dass wir beide Spieler eine längere Zeit nicht auf dem Eis sehen werden“, sagte Starbulls-Cheftrainer John Sicinski nach der Partie.
Im Rahmen der Hauptrunde der Eishockey-Oberliga Süd bestreiten die Starbulls Rosenheim noch fünf Spiele. Das erste davon findet am Freitag um 19:30 Uhr im heimischen ROFA-Stadion gegen die Passau Black Hawks statt, danach folgte ein Auswärtsdoppelpack mit den Partien gegen den Deggendorfer SC (Sonntag) und den EC Peiting (Dienstag). Bei acht Punkten Rückstand auf den Tabellenzweiten Selber Wölfe und gar deren neun auf Spitzenreiter Eisbären Regensburg sind die Chancen der Starbulls auf eine bessere Platzierung als der aktuelle Tabellenrang drei jedoch nur noch theoretischer Natur.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H)