Die Starbulls Rosenheim stehen im Playoff-Halbfinale der Eishockey-Oberliga Süd. Im dritten Playoff-Spiel gegen den EC Peiting gelang den Grün-Weißen der dritte Sieg. Wie schon am Freitag in Peiting mussten die Starbulls auch am Sonntagabend im Rosenheimer ROFA-Stadion in die Verlängerung. Kyle Gibbons erzielte mit seinem zweiten Treffer der Partie nach vier Minuten und 36 Sekunden Overtime das entscheidende Tor. In der regulären Spielzeit gelangen den Starbulls drei Überzahltore, im dritten Drittel egalisierten sie einen 2:4-Rückstand noch zum 4:4.
Die Starbulls traten zum dritten Mal hintereinander mit der gleichen Aufstellung an, also mit dem Tschechen Bohumil Slavicek und ohne den Kanadier Curtis Leinweber. Allerdings gab es schon nach sechseinhalb gespielten Minuten einen Schockmoment: Tobias Draxinger, dem nach einem Check gegen den Brustkorb die Luft wegblieb, musst auf der Rosenheimer Bank lange Zeit behandelt werden. Die Mannschaften wurden in die Kabine geschickt, das Spiel war knapp 20 Minuten unterbrochen. Zu diesem Zeitpunkt führten die dominant und konzentriert ins Spiel gekommenen Hausherren bereits mit 1:0. Nach einem guten ersten Rosenheimer Überzahlspiel mit vielen Torchancen, aber ohne Treffer, war Maximilian Vollmayer beim zweiten Powerplay erfolgreich. Der Rosenheimer Verteidiger hatte viel Platz und traf zentral aus der Halbdistanz mit einem platzierten Schuss aus dem Handgelenk (4.).
Nach der Unterbrechung und dem Ausscheiden Draxingers nahm Alexander Biberger die Verteidigerposition neben Beppo Frank ein. Die hellwachen Gäste hatten sofort durch Simon Maier die große Chance zum Ausgleich (7.) und waren nun voll im Spiel. Beim ersten Peitinger Powerplay zwangen Simon Maier und Ty Morris Rosenheims Keeper Andreas Mechel zu Glanzparaden (14.). Drei Minuten später war Mechel aber machtlos. Erneut agierten die Starbulls in Unterzahl, Tobias Meier hatte die Breakchance, verlor aber hinter dem gegnerischen Tor die Scheibe. Beim Peitinger Gegenangriff bewies Nardo Nagtzaam große Übersicht und Ty Morris schob eiskalt zum 1:1 ein (17.). Die Grün-Weißen hingegen ließen drei große Torchancen ungenutzt: Enrico Henriquez-Morales (9.) und Maximilian Vollmayer (11.) scheiterten jeweils frei auf Torwart Hechenrieder zufahrend, Dominik Daxlberger vergab einen Meter vor dem leeren Tor nach einem Querpass (19.).
Auch im zweiten Spielabschnitt machten es die Gäste den Starbulls schwer, waren phasenweise das aktivere und scheibensichere Team. Lukas Gohlke hebelt in Überzahl aus kurzer Distanz den Puck über das Rosenheimer Gehäuse (24.), ehe Alexander Winkler die Gäste mit einem Schlagschuss von der blauen Linie in Führung brachte; Starbulls-Keeper Mechel war die Sicht verstellt (28.).
Die Hausherren drängten auf den Ausgleich. Alexander Höller hatte ihn gleich dreimal auf dem Schläger, scheiterte aber nach einem Alleingang und per Direktabnahme am starken Gästetorwart Hechenrieder und schließlich aus nächster Nähe auch noch am Pfosten (32.). Eine Minute später traf auch Peitings Martin Hlozek per Direktabnahme nach Rückpass von Nagtzaam den Pfosten, allerdings an dessen Innenseite, sodass das Spielgerät zum 1:3 ins Netz prallte (33.). Aber Peiting schwächte sich durch zwei kleine Strafen binnen kurzer Zeit selbst. Mit zwei Spielern mehr auf dem Eis kamen die Starbulls zum Anschlusstreffer. Kyle Gibbons wartete geduldig auf den idealen Schussmoment und traf aus zentraler Position hoch ins linke Eck (34.).
Sekunden vor der zweiten Pausensirene hatten die Starbulls Glück, dass Thomas Heger nur den Pfosten traf. In der Anfangsphase des dritten Spielabschnitts gelang Ty Morris mit seinem zweiten Überzahltreffer der Partie per Flachschuss aus dem rechten Bullykreis das 2:4 aber dann doch (44.). Die Starbulls taten sich in der Folge schwer, gegen kompakt stehende und leidenschaftlich verteidigende Gäste zu Torchancen zu kommen. Für ihre Moral und das stete Bemühen sollten sie aber belohnt werden. Nachdem Florian Krumpe die Scheibe in den Torraum brachte und Michael Baindl den Gästekeeper entscheidend irritierte staubte Alexander Höller aus kurzer Distanz zum 3:4-Anschlusstreffer ab (52.). Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit musste Gibbons gleich mehrere Stockchecks von Martin Mazanec einstecken. Der Gästeverteidiger wurde dafür zwar nur mit einer kleinen Strafe belegt, das Powerplay aber nutzten die Starbulls zu ihrem dritten Überzahltreffer an diesem Abend. Gibbons sorgte mit einer starken Einzelleistung für Verwirrung, der Rosenheimer Druck blieb hoch und Henriquez-Morales versenkte einen idealen Rückpass von Baindl per Direktabnahme zum 4:4 ins kurze Eck (59.).
In der Verlängerung machten die Starbulls von Beginn an den spritzigeren Eindruck, nach einem von Morris gewonnenen Bully landete die Scheibe aber zunächst am Außenpfosten des Rosenheimer Tores. Im unmittelbaren Gegenzug zelebrierten die Grün-Weißen große spielerische Klasse: Nach sehenswertem Doppelpass mit Tobias Meyer erzielte Kyle Gibbons in eiskalter Torjägermanier den vielumjubelten 5:4-Siegtreffer (65.).
Im Playoff-Halbfinale geht es für die Starbulls Rosenheim am Karsamstag weiter – entweder mit einem Auswärtsspiel gegen die Selber Wölfe oder, falls die Eisbären Regensburg ihre Serie gegen die Memmingen Indians überraschend noch abgeben sollten, mit einem Heimspiel gegen den Höchstadter EC.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H)