Im ersten Punktspiel nach gut drei Wochen Zwangspause fuhren die Starbulls Rosenheim am Freitagabend ihren bisher deutlichsten Saisonsieg in der laufenden Saison der Eishockey-Oberliga Süd ein. Nach 60 sehenswerten Eishockeyminuten stand ein 11:0-Erfolg (3:1; 5:0; 3:0) auf der Anzeigetafel des ROFA-Stadions, in dem die Fans zwei Akteure besonders feierten: Torwart Andreas Mechel, der sich vor allem im letzten Drittel mit zahlreichen spektakulären Paraden auszeichnete, und Zack Phillips, der drei Tore erzielte. Je zwei Treffer gelangen Alexander Höller, Marc Schmidpeter und Maximilian Brandl, außerdem trugen sich Nicolas Cornett und Maximilian Vollmayer in die Torschützenliste ein. Bei fünf der elf Rosenheimer Tore glänzte Brad Snetsinger als Vorlagengeber.
23 Tage nach dem 8:2-Heimsieg gegen den EC Peiting konnten die Starbulls Rosenheim wieder ein Punktspiel in der Eishockey-Oberliga Süd bestreiten. Die Gastgeber traten wie angekündigt ohne Curtis Leinweber und Manuel Edfelder, aber dennoch mit vier kompletten Sturmreihen an. Mit den Stürmern Brock Trotter (als Center zwischen Marc Schmidpeter und Kevin Slezak) und Brett Schaefer (als Center zwischen Simon Heidenreich und Nicolas Cornett) feierten gleich zwei Rosenheimer Neuzugänge, die seit Monaten kein Eishockeyspiel bestritten haben, ihr Debüt im Grün-Weißen Jersey. Ein Comeback feierte Maximilian Hofbauer, der das erste Mal seit dem 5. Dezember auf dem Spielberichtsbogen stand und in der Reihe mit Dominik Daxlberger und Alexander Höller stürmte. Trotter erbeutete als zweimaliger Vorlagengeber bereits Scorerpunkte, aber nicht nur seinen Auftritt bewertete Starbulls-Headcoach John Sicinski sehr positiv: „Bei Trotter sieht man, dass das was er macht Hand und Fuß hat und er ein sehr cleverer Spieler ist. Schaefer ist ein sehr ehrgeiziger und schneller Spieler. Hofbauer war nah dran an ein paar Toren, er hat hart gearbeitet und man hat bei ihm Fortschritte gesehen. Das freut mich sehr.“
Die Corona-bedingte Zwangspause merkte man den Grün-Weißen insgesamt zu keinem Zeitpunkt der Partie an. Das Team ließ sich auch von einer ganz frühen Spieldauer-Disziplinarstrafe gegen Tobias Draxinger nicht beeindrucken. Der Verteidiger wurde bereits nach 43 Sekunden Spielzeit wegen eines Kniechecks gegen Nolan Redler zum Duschen geschickt. Der Lindauer Neuzugang, der drei Tage zuvor bei seinem Einstandseinsatz gegen Spitzenreiter Weiden gleich mit zwei Torerfolgen auf sich aufmerksam machte, verletzte sich in der Szene und musst per Trage vom Eis gebracht werden. „Das war natürlich schon ein bisschen ein Schock für uns“, räumte Gästetrainer Stefan Wiedmaier nach der Partie ein, der auf den ohnehin schon großen Respekt seiner jungen Mannschaft mit sieben erst 18- bzw. 19-jährigen Akteuren verwies, der durch diesen Zwischenfall in der Eröffnungsminute wohl noch größer wurde.
John Sicinski sah in den Folgeminuten den Schlüssel zum deutlichen Heimerfolg: „Wir haben das Spiel für mich in den ersten neun Minuten gewonnen, als wir sieben Minuten in Unterzahl spielten und dabei keinen Gegentreffer kassiert haben“. Tatsächlich geriet das Rosenheimer Tor in dieser Phase nur ganz selten in Gefahr, während den Starbulls mit einem Spieler weniger auf dem Eis sogar der Führungstreffer gelang. Nach einem genialen Pass von Maximilian Vollmayer von der eigenen Grundlinie verwandelte Alexander Höller frei vor Gästekeeper David Heckenberger routiniert zum 1:0 (4.).
Die nächsten klaren Chancen gehörten den Gästen: Ludwig Danzer scheiterte in Überzahl am glänzend reagierenden Mechel (9.), der zwei Minuten später auch gegen Andreas Farny und Florian Lüsch parieren konnte, beim zweiten Nachschuss dann aber machtlos war – Damian Schneider durfte sich als Torschütze zum 1:1 feiern lassen (11.). Angestachelt vom Gegentreffer erhöhten die Starbulls den Druck. Phillips und Vollmayer scheiterten binnen weniger Sekunden aus Nahdistanz (12.), ehe Nicolas Cornett einen von Dominik Kolb nahe der Bande abgegeben Schuss leicht, aber entscheidend zum erneuten Rosenheimer Führungstreffer abfälschte – 2:1 (16.). Eineinhalb Minuten später vollendete Marc Schmidpeter einen über Trotter und Kevin Slezak clever und geduldig aufgezogenen Angriff eiskalt zum 3:1 (17.). Phillips und Brandl hatten noch vor der ersten Pausensirene den vierten Rosenheimer Treffer auf dem Schläger.
Im zweiten Spielabschnitt legten die Hausherren vor allem spielerisch weiter zu, verdienten sich wiederholt Szenenapplaus und bescherten den 900 Zuschauern im ROFA-Stadion fünf sehenswerte Treffer. Maximilian Brandl traf per Direktabnahme nach Doppelpass mit Kolb zum 4:1 (23.). Maximilian Vollmayer verfehlte mit einem satten Schuss das Lindauer Gehäuse knapp, die von der Bande hinter dem Tor über die Latte zurückprallende Scheibe fand aber über das Hinterteil von Torwart Heckenberger doch noch den Weg ins Netz zum 5;1 (25.). Brandl, diesmal aus kurzer Distanz nach Rückhand-Querpass von Snetsinger, stellte auf 6:1 (35.). Ganze 22 Sekunden später und noch in der gleichen Spielminute fälschte Zack Phillips einen Schuss von Aaron Reinig technisch fein zum 7:1 ab. Ihre erste Überzahlmöglichkeit, bei der sie schon nach wenigen Sekunden sogar mit zwei Spielern mehr agieren konnten, nutzten die Starbulls zum 8:1 – Schmidpeter war per Direktabnahme aus halblinker Position erfolgreich (37.).
Mit Beginn des letzten Spielabschnitts löste Dominik Hattler den keinesfalls schlecht haltenden Heckenberger im Gästetor ab, doch schon nach 27 Sekunden musste auch er hinter sich greifen. Phillips ließ sich die Chance zum 9:1 aus kurzer Distanz nach Rückpass von Kolb nicht nehmen (41.). Im Powerplay zwirbelte Höller nach Diagonalvorlage von Trotter den Puck neben dem Pfosten stehend zum 10:1 in die Maschen (48.). Bemerkenswert war, dass die Gäste vom Bodensee gegen weiterhin sehr engagierte Rosenheimer voll dagegen hielten und sich selbst noch eine Handvoll hochkarätiger Abschlussmöglichkeiten erspielten, bei denen sich Rosenheims Torwart Andreas Mechel mehrfach auszeichnen konnte. Eine verdiente Ergebniskosmetik blieb den Islanders verwehrt, während Phillips mit seinem dritten Treffer an diesem Abend nach einer schönen Einzelleistung den 11:1-Endstand herstellte (58.).
Das nächste Punktspiel führt die Starbulls Rosenheim am Sonntag nicht wie ursprünglich im Spielplan vorgesehen ins Allgäu – Gegner EV Füssen ist wegen positiver Coronafälle im Team nicht spielfähig – sondern nach Niederbayern. Spielbeginn im Stadion „Festung an der Trat“ gegen den Deggendorfer SC ist um 18:45 Uhr. Bei diesem Spiel sind bis zu maximal 1.333 Zuschauer zugelassen. Natürlich wird auch diese Partie der Starbulls beim Tabellenfünften live auf www.sprade.tv übertragen. Das nächste Heimspiel der Starbulls ist am kommenden Mittwoch angesetzt. Spielbeginn gegen den Höchstadter EC im ROFA-Stadion ist um 19:30 Uhr.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H)