Im dritten Versuch hat es geklappt: Nach zwei 2:3-Niederlagen – eine davon erst nach Verlängerung – haben die Starbulls Rosenheim am Dienstagabend die Blue Devils Weiden erstmals in der laufenden Saison der Eishockey-Oberliga Süd besiegen können. Im ROFA-Stadion sahen 983 Zuschauer einen 3:2-Heimsieg, wobei die Starbulls bis zweieinhalb Minuten vor der Schlusssirene noch mit 3:0 in Front lagen. Dass der Tabellenführer aus der Oberpfalz zuvor nicht getroffen hatte, lag am hervorragend aufgelegten Andreas Mechel im Rosenheimer Tor.
Wie schon zwei Tage zuvor beim Auswärtssieg gegen den SC Riessersee hatten die Starbulls auch im Heimspiel gegen Tabellenführer Weiden zunächst große Probleme, zu ihrem Spiel zu finden. „Wir haben müde ausgeschaut, ängstlich und verkrampft gespielt, viele Fehlpässe gemacht und wir müssen uns bei Mechel bedanken, dass es nach dem ersten Drittel noch 0:0 stand“, sagte Starbulls-Headcoach John Sicinski, der seinem Team aber auch Lob zollte: „Im letzten Drittel sind wir gut gestanden und wir haben keine Alleingänge zugelassen. Wir mussten am Ende noch zittern, aber was meine Jungs an Kampf und Willen gezeigt haben, das war toll.“
Vor allem in den Anfangsminuten des Spitzenspiels Dritter gegen Erster leisteten sich die Grün-Weißen einige haarsträubende Scheibenverluste, welche die Gäste aber nicht bestrafen konnten. Der starke Torwart Andreas Mechel bügelte gegen Edgars Homjakovs, Chad Bassen und Elia Ostwald die Fehler seiner Vorderleute mit bravourösen Rettungstaten aus und bei einem Schuss von Dennis Palka verhinderte der Pfosten das 0:1 (15.). Erst danach gab es nennenswerte Torchancen auch für die Hausherren: Max Brandl verzog nachdem er völlig blank vor dem Gästetor die Scheibe erst mit Verzögerung unter Kontrolle brachte (16.) und Dominik Daxlberger scheiterte am souveränen Gästekeeper Jaroslav Hübl (17.).
Im zweiten Spielabschnitt waren die Starbulls von Beginn an voll da und erzwangen – mit etwas Scheibenglück – den Führungstreffer: Brad Snetsinger klaute sich den Puck hinter dem Weidener Tor, legte per Rückhand und mit Hilfe der Torumrandung auf Max Brandl und der zwirbelte das Spielgerät an den Innenpfosten, von wo aus es zum 1:0 über die Torlinie sprang (22.). Mit der Führung im Rücken setzten die Hausherren die Gäste aus der Oberpfalz weiter unter Druck, waren nun spielerisch und läuferisch überlegen und durften erneut jubeln, weil Alexander Höller einen Schuss von Tobias Draxinger im Slot unhaltbar zum 2:0 abfälschte (27.). Kurz vor der zweiten Pause hätte Draxinger – zunächst aus Nahdistanz, Sekunden später von der blauen Linie – auf 3:0 erhöhen können, doch Gästekeeper Hübl parierte jeweils glänzend. Gegenüber Mechel zeigte sich bei Schüssen von Elia Ostwald, Adam Schusser und Dominik Piskor auf dem Posten.
Der letzte Spielabschnitt begann mit einem Schockmoment für die Blue Devils: Stürmer Tomas Rubes zog nach einem Solo ab, rutsche danach aus und brachte dadurch Steffen Tölzer zu Fall, verletzte sich dabei aber selbst so heftig, dass er das Spiel nicht fortsetzen konnte. Entscheidend dafür, dass die Oberpfälzer kaum noch zu Torchancen kamen, war aber der – von einigen wenigen Konzentrationsfehlern abgesehen – taktisch clevere Auftritt der Starbulls, was auch Gästetrainer Sebastian Buchwieser so sah: „Wir haben alles versucht, aber es war schwierig, weil Rosenheim die neutrale Zone gut verteidigt hat und wir kaum noch vorne reingekommen sind“.
Snetsinger, Höller und Maximilian Vollmayer hatten den dritten Rosenheimer Treffer auf dem Schläger, Dominik Daxlberger durfte ihn sich schließlich gutschreiben lassen. Der Starbulls-Kapitän traf im Nachschuss, zuvor konnte Gästetorwart Hübl bei einem Konter einen Schuss von Höller noch parieren (56.). Mit dem 3:0 war das Spiel aber noch nicht entschieden. Weiden erhielt noch eine Überzahlmöglichkeit, nahm zusätzlich den Torwart vom Eis und konnte diese Situation mit zwei Feldspielern mehr auf dem Eis zweieinhalb Minuten vor Ende des dritten Drittels in den ersten Treffer ummünzen; Dominik Piskor war gegen die Reaktionsrichtung von Mechel aus dem linken Bullykreis erfolgreich. 32 Sekunden vor der Schlusssirene – die Gäste spielten weiterhin ohne Torwart – erzielte Chad Bassen sogar noch den Anschlusstreffer zum 3:2, weil die Rosenheimer Abwehr sich plötzlich indisponiert zeigte und den Weg durch die Mitte komplett offen ließ. Bei einem Schuss von Martin Heinisch wäre sogar noch das 3:3 möglich gewesen, aber Mechel war mit dem Schoner zur Stelle.
Trotz des Drei-Punkte-Erfolgs gegen Tabellenführer Weiden verharren die Starbulls Rosenheim auf dem dritten Tabellenplatz, haben es aber dank zweier direkter Duelle gegen den Tabellenzweiten Memmingen und einer weiteren Begegnung gegen Weiden selbst in der Hand, in der Endphase der Saison noch einen oder zwei Plätze gut zu machen. Ihr nächstes Spiel bestreiten die Grün-Weißen am kommenden Sonntag in Memmingen und zwei Tage später, am Faschingsdienstag, geht die Reise zum Tabellenvierten nach Regensburg.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H)
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