Im Spitzenspiel der Eishockey-Oberliga Süd bezwangen die Starbulls Rosenheim am Sonntagabend vor 2.076 Zuschauern im ROFA-Stadion die Höchstadt Alligators mit 5:0 Toren. Das deutliche Endresultat täuscht aber über die Spiel- und Chancenanteile hinweg. Der vormals Tabellenzweite aus dem Aischgrund, den die Grün-Weißen nun in der Tabelle überholt haben, war ein starker und über weite Strecken ebenbürtiger Kontrahent. Gleich drei Mal rettet das Rosenheimer Torgestänge für die Starbulls, bei denen sich Stefan Reiter, Tyler McNeely, Manuel Strodel und gleich zweimal Mike Glemser als Torschützen feiern lassen konnten.
Starbulls-Headcoach Jari Pasanen bot als Torwart Andreas Mechel auf, da Christopher Kolarz im Münchner DEL-Kader gebraucht wurde. Ansonsten vertraute Pasanen der exakt gleichen Aufstellung wie beim 3:1-Auswärtssieg am Freitagabend in Peiting, konnte also erneut vier Sturmreihen bilden und zollte seiner vierten Offensivformation mit Mike Glemser, Michael Knaub und Dominik Kolb nach der Partie ein Extra-Lob. Die letzten beiden Treffer kurz vor und kurz nach der zweiten Pause gingen auf das Konto dieser Linie und brachten die endgültige Entscheidung.
Bis kurz vor Ende des zweiten Drittels war die Partie völlig offen. Die Rosenheimer 3:0-Führung spiegelte das Chancenverhältnis nicht wider. Die engagiert und clever spielenden Gäste hatten bereits wenige Sekunden nach dem ersten Bully die große Möglichkeit zum 0:1, als Anton Seewald im Slot angespielt wurde, Andres Mechel mit seiner Finte aber nicht foppen konnte und dann gleich zweimal hintereinander am Starbulls-Keeper scheiterte. Eine ähnliche Situation führte eine Zeigerumdrehung später auf der Gegenseite zum frühen Starbulls-Erfolgserlebnis: Travis Oleksuk bediente Stefan Reiter und der schob das Spielgerät frech und bewusst durch die „Hosenträger“ von Gästetorwart Justin Spiewok – 1:0 (2.). Den Höchstadter Ausgleichstreffer hatte Jari Neugebauer auf dem Schläger, die Scheibe landetet aber am Pfosten!
In der Schlussphase des ersten Drittels demonstrierten die Starbulls ihre Powerplaystärke. Über Norman Hauner und Lukas Laub kam die Scheibe in den Slot, wo Tyler McNeely sich behauptete und sie zum 2:0 über die Torlinie arbeitete (20.). Es war eine von nur zwei Überzahlsituation für die Hausherren in einem spielerisch guten und sehr fairen Spitzenspiel, in dem die Starbulls selbst nur eine einzige kleine Strafe hinnehmen mussten und zwar gleich zu Beginn des zweiten Drittels. Mit Glück und Geschick wehrten sich die Grün-Weißen erfolgreich gegen den mehrfach möglichen Anschlusstreffer der Gäste. Die größte Chance dazu hatte Klavs Planics, doch der Lette traf nur die Latte! Und noch ein drittes Mal rettete das Eisen des Tores für den schon geschlagenen Mechel, als Philipp Stobbe von der blauen Linie den Pfosten anvisierte. Zu diesem Zeitpunkt führten die Hausherren aber bereits mit 3:0, weil die Gästeabwehr einmal inkonsequent war und Manuel Strodel regelrecht vergaß, sodass dieser mühelos einen Querpass von Oleksuk über die Linie ins Netz drücken konnte (30.). Gut eine Minute vor der Sirene zur zweiten Pause zog Mike Glemser nach Rückpass von Dominik Kolb direkt ab und sein Strahl fand den Weg ins rechte Eck des Gästetores, auch weil Knaub so an den Torraum fuhr, dass Keeper Spiewok keine Abwehrchance hatte – 4:0 (39.).
Spiewok kam nach der zweiten Pause nicht mehr auf das Eis und wurde von Benjamin Dirksen abgelöst. Aber auch Höchstadts etatmäßige Nummer eins zwischen den Holmen musste bereits 114 Sekunden nach Dienstantritt hinter sich greifen. Wieder war es Mike Glemser, diesmal staubte er ab, nachdem Michael Knaub den Pfosten getroffen hatte – 5:0 (42.). Bei diesem Spielstand blieb es, weil die Gäste zwar auf den Ehrentreffer hinarbeiteten, aber Mechel seinen Shutout sicher und souverän verteidigte, während die Starbulls kaum noch fokussiert den Torabschluss suchten. „Die Mannschaft hat im letzten Drittel nur noch die Uhr herunterlaufen lassen, das hat mir nicht so gut gefallen, da hätte ich gerne aktiveres Eishockey gesehen“, sagte Jari Pasanen, der allerdings auch der Meinung war, dass das Endresultat insgesamt zwei Tore zu hoch ausgefallen war. Mit dem Gesamtauftritt und vor allem mit dem taktischen Verhalten seiner Truppe war der Rosenheimer Cheftrainer aber grundsätzlich zufrieden.
Dank des vierten Heimsiegs im vierten Heimspiel haben die Starbulls Rosenheim nun 19 Punkte auf dem Konto und im Tableau nicht nur die Höchstadt Alligators (17 Punkte) überholt, sondern auch die Tölzer Löwen (16 Punkte), die in Füssen mit 1:3 unterlagen. Am kommenden Freitag gastieren die Starbulls als neuer Tabellenzweiter beim Tabellenvorletzten Landsberg Riverkings, das nächste Rosenheimer Heimspiel folgt am Sonntag gegen die Lindau Islanders (17 Uhr, ROFA-Stadion).
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.