Vor überaus stimmungsvoller Kulisse arbeiteten sich die Starbulls Rosenheim am Mittwochabend in der Eishockey-Oberliga Süd zu einem knappen 4:3-Derbysieg gegen kampfstarke und defensiv disziplinierte Tölzer Löwen. Die Rosenheimer Fans unter den 3.126 Zuschauen im ROFA-Stadion feierten Tyler McNeely, der in den letzten Jahren für den Gegner spielte, als doppelten Torschützen und Antreiber seiner Mannschaft, die sich mit ungewohnten Abwehrfehler das Leben aber auch selbst unnötig schwer machte.
Nach 60 spannenden Eishockeyminuten stand der siebte dreifache Punktgewinn in Folge und der sechste Heimsieg im sechsten Heimspiel für die Starbulls Rosenheim fest. Das freute natürlich auch Chefcoach Jari Pasanen, der aber harsche Kritik an seiner Mannschaft äußerte: „Ich will dem Gegner nichts wegnehmen, er hat hervorragend gekämpft und uns das Leben schwer gemacht – Respekt! Aber alle drei Gegentore haben wir wegen katastrophaler Abwehrfehler gekriegt und dass solche Fehler im November noch passieren, ist bedenklich“; – ein Sonderlob zollte Pasanen dagegen dem Matchwinner Tyler McNeely: „Er war sehr fokussiert vor dem Spiel und der beste Mann auf dem Eis. Er arbeitet immer hart, das ist nichts neues, aber jetzt kommen auch die Tore mehr und mehr und das freut mich für ihn. Er hat die Mannschaft heute getragen.“
Sein erstes Tor bejubeln durfte Tyler McNeely in der Anfangsphase des zweiten Drittels. Nach 21 Sekunden Rosenheimer Powerplay spielte Dominik Daxlberger die Scheibe diagonal an den Torraum und McNeely lenkte sie mit dem langen Schläger zum 3:2 ins Netz (22.). Ebenfalls zentral am Torraum traf McNeely nach wenigen Spielmomenten im dritten Drittel. Diesmal kam das Zuspiel von Norman Hauner, McNeely brachte die hüpfende Scheibe rasch unter Kontrolle und schob sie Torwart Hölzl durch die „Hosenträger“ – die Starbulls führten 4:2. Danach hatten die Tölzer Imports Tyler Ward und Dillon Eichstadt den dritten Gästetreffer auf dem Schläger, scheiterten aber an Starbulls-Keeper Christopher Kolarz. Zehn Minuten vor der Schlusssirene stellte der erst 18-jährige Justi Späth jedoch den 4:3-Anschluss her, als er frei auf Kolarz zufahren konnte und eiskalt verwandelte (50.) – die Starbulls gaben mit einen unnötigen Scheibenverlust in der neutralen Zone und einem schlimmen Stellungsfehler gleich doppelte Schützenhilfe.
Weil Steffen Tölzer, Verteidiger in Rosenheimer Diensten, in der Schlussphase nur den Pfosten das eigentlich leeren Tölzer Tores traf (56.) und Norman Hauner bei einem Alleingang beim Abschluss frei vor Torwart Hölzl von Eichstadt am Rande der Legalität behindert wurde, mussten die Starbulls bis zur Schlusssirene um die drei Punkte zittern. Zu einer klaren Tormöglichkeit zum 4:4-Ausgleichstreffer kamen die in den letzten beiden Minuten ohne Torwart und dafür mit sechs Feldspielern agierenden Gäste aber nicht mehr.
Auch auf Seiten der Starbulls waren klare Torchancen über die gesamte Spieldauer hinweg ein relativ rares Gut, weil die Gäste von der Isar mit konsequenter Defensivtaktik, cleverem Stellungsspiel und geschickter Zweikampfführung aufwarteten und sich auch in Rosenheimer Druckphasen nicht aus dem Konzept bringen ließen. Dass es nach dem ersten Spielabschnitt bereits 2:2 stand, war der beidseitig guten Chancenverwertung zuzuschreiben. Zunächst brachte Marc Schmidpeter die Hausherren in Führung (7.). Er verwertete einen Querpass des perfekt vorbereitenden Dominik Kolb, der von Travis Oleksuk bedient worden war. Bei angezeigter Strafe gegen Rosenheim – die Gäste agierten deshalb mit sechs Feldspielern – versenkte Dillon Eichstadt den Puck per Handgelenkschuss aus dem linken Anspielkreis zum 1:1 im rechten Kreuzeck (11.).
Als den Starbulls in der Rundung der Angriffszone das Scheibenglück hold war, kam der Puck über McNeely und Lukas Laub zum am Pfosten lauernden Norman Hauner, der ihn frech im kurzen Eck zum 2:1 versenkte (17.). Doch die zweite Rosenheimer Führung hatte nur eine Minute Bestand. Tyler Ward packte die aus einer völlig ungefährlichen Situation entstandene Tölzer Abschlussmöglichkeit am Schopf und netzte zum 2:2 ein (18.). Klemen Pretnar und Marius Möchel hatten hinter dem eigenen Tor die Orientierung komplett verloren und damit für einen der für Jari Pasanen unerklärlichen und bedenklichen Fehler gesorgt. Das finale Fazit vom Rosenheimer Cheftrainer war aber dann doch noch versöhnlich: „Beide Mannschaften haben alles gegeben und gut gekämpft. Es war so, wie ein Derby sein sollte. Alle sind auf ihre Kosten gekommen. Es macht richtig viel Spaß, vor so einer tollen Kulisse zu spielen.“
Bereits zwei Tage nach dem 4:3-Heimerfolg gegen die Tölzer Löwen bestreiten die Starbulls Rosenheim am Freitag, 19:30 Uhr, ihr nächstes Heimspiel. Zu Gast im ROFA-Stadion ist der EV Füssen, der nach schwachem Saisonstart immer besser in die Gänge kommt und am Allerheiligen-Abend überraschend auswärts 5:4 gegen den Deggendorfer EC gewinnen konnte. Siegtorschütze in der Verlängerung war der erst kürzlich von den Bayreuth Tigers zu den Allgäuern gewechselte Lukas Slavetinsky. Eintrittskarten sind online auf www.starbulls.de/tickets und ab 17:30 Uhr an der Tageskasse erhältlich. Natürlich wird das Spiel auch live auf www.sprade.tv übertragen. Gleiches gilt für das nächste Auswärtsspiel der Starbulls Rosenheim am Sonntag in Passau (Spielbeginn 17:30 Uhr).
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.