Im zweiten Versuch binnen zweieinhalb Wochen holen sich die Starbulls Rosenheim in der Eishockey-Oberliga in einem Auswärtsspiel gegen den EV Füssen alle drei Punkte. Beim 4:3-Erfolg am Freitagabend trotzen die Grün-Weißen dem Fehlen von Travis Oleksuk, Tyler McNeely und Manuel Strodel und geben die von Dominik Kolb schon in der 3. Spielminute hergestellte Führung nicht mehr her. Über weite Strecken der Partie liegen die Rosenheimer vor 639 Zuschauern am Füssener Kobelhang dank der weiteren Tore von Maximilien Vollmayer, Mike Glemser und Aaron Reinig mit zwei Treffern in Front, müssen in den Schlussminuten aber doch noch zittern.
Nur 18 Tage nach dem ersten Auswärtsspiel gegen den EV Füssen, das mit 2:3 nach Verlängerung verloren ging, gastieren die Starbulls am 20. Januar erneut am Kobelhang. Erstmals in der laufenden Saison fehlt bei den Grün-Weißen Spielgestalter Travis Oleksuk wegen einer Handverletzung. Mit Tyler McNeely (krank) und Manuel Strodel (leidet nach wie vor an den Folgen eines unkorrekten Checks gegen ihn) standen zwei weitere torgefährliche Stürmer der beiden ersten Reihen nicht zur Verfügung. Als Mittelstürmer sind Dominik Daxlberger (mit Lukas Laub und Norman Hauner), Manuel Edfelder (mit Mike Glemser und Stefan Reiter) und Dominik Kolb (mit Marc Schmidpeter und Michael Knaub) aufgestellt, als Stürmer Nummer zehn und elf bleiben Tim Lucca Krüger und Christian Obu fast ohne Eiszeit. Die Verteidiger Marius Möchel und Klemen Pretnar sind trotz Blessuren mit dabei, das Rosenheimer Tor hütet Andreas Mechel.
Bereits nach knapp drei Minuten gehen die Starbulls in Führung. Dominik Kolb scheitert nach einem Solo zunächst an Torwart Moritz Borst, erobert sich in der Rückwärtsbewegung in der neutralen Zone den Puck aber selbst wieder und trifft mit einem verdeckten Schuss aus der Halbdistanz ins rechte untere Eck. Michael Knaub hatte durch seinen Laufweg die gute Schussoption für Kolb erarbeitet. Zwei Minuten später trifft Norman Hauner aus ähnlicher Position den Pfosten des Füssener Tores (5.). Ein perfekter Rückpass von Hauner leitet schließlich den zweiten Rosenheimer Treffer ein. Maximilian Vollmayer nutzt das ideale Zuspiel und seinen Raum und versenkt die Scheibe aus dem rechten Bullykreis im linken Eck (14.). Weil Andreas Mechel alles hält, was auf sein Tor kommt, dabei aber auch nicht die ganz große Menge an besonderen Paraden zeigen muss, geht die Mannschaft von Cheftrainer Jari Pasanen, dem der Auftritt seiner Jungs aber nicht gut gefällt, mit einer 2:0-Führung in die erste Drittelpause.
Ein pausenübergreifendes Unterzahlspiel – Knaub sitzt wegen Beinstellens auf der Strafbank, unmittelbar zuvor blieb aber ein Stockcheck an ihm ungeahndet – überstehen die Starbulls problemlos. Und die Grün-Weißen haben mit weiteren Schiedsrichterentscheidungen Pech. Ein Check von der Güte, wie ihn zuvor Füssens Bauer Neudecker ungeahndet austeilen durfte, befördert Knaub erneut in die Kühlbox. 15 Sekunden später folgt ihm Aaron Reinig – unglücklich, aber zurecht – wegen Spielverzögerung. Zunächst finden die Hausherren mit zwei Spielern mehr kein Rezept gegen die clever verteidigende Rosenheimer Abwehr, dann stochert der Finne Janne Seppänen die von Torwart Mechel bereits gesichert scheinende Scheibe in einer unübersichtlichen Aktion doch noch über die Torlinie – Füssen jubelt über den Anschlusstreffer (26.). Einer Rosenheimer Druckphase entspringen keine klaren Torchancen, und als Jere Helenius von der Seite auf das Rosenheimer Tor zustrebt, muss Andreas Mechel mit einer starken Reaktion das mögliche 2:2 verhindern (35.).
Wenige Momente später erobert sich Marius Möchel gegen unachtsame Hausherren in der neutralen Zone den Puck und bedient Mike Glemser, der vom rechten Endanspielpunkt mit einem satten und perfekt platzierten Handgelenkschuss ins linke untere Eck auf 3:1 für die Starbulls erhöht (36.). Und obwohl der EV Füssen auch im Mitteldrittel etwas mehr vom Spiel hat, müssen die Grün-Weißen eigentlich mit einer 4:1-Führung in die zweite Pause gehen. Nachdem Marc Schmidpeter bei einem Solo an Torwart Borst scheitert, kann Dominik Kolb die völlig frei liegende Scheibe ins leere Tor schieben (38.). Wegen eines voreiligen und angesichts des Ablaufs der Situation so gar nicht nachvollziehbaren Schiedsrichterpfiffs kann der Treffer aber natürlich keine Anerkennung finden.
In der Anfangsphase des letzten Drittels hebelt ein starker Pass von Julian Straub die Rosenheimer Defensivlinie aus und der schnelle US-Amerikaner Bauer Neudecker trifft aus vollem Lauf aus dem rechten Anspielkreis ins kurze Eck unter die Latte zum 2:3-Anschluss aus Sicht der Hausherren (43.). Die Antwort geben die Grün-Weißen bereits eine Minute später in Überzahl: Als Aaron Reinig einen Querpass von Pretnar per Direktabnahme satt im linken Eck versenkt, ist das erste Rosenheimer Powerplay ganze 23 Sekunden alt – und zum dritten Mal ist eine Zwei-Tore-Führung hergestellt (44.). Beim zweiten und letzten Rosenheimer Überzahlspiel haben Vollmayer, Reinig und Schmidpeter sogar den fünften Rosenheimer Treffer auf dem Schläger.
Danach tun die Starbulls jedoch zu wenig, um die drei Punkte nicht mehr in Gefahr kommen zu lassen. Erneut ist es Neudecker, der verkürzen kann. Der quirlige 24-jährige scheitert mit einem raffinierten Schuss zunächst an Torwart Mechel, setzt nach, zieht sich den Puck von hinter der Grundlinie auf die Rückhand und bugsiert ihn – über Mechels Schoner tanzend – mit Anbruch der 53. Spielminute ins Gehäuse. Viel lassen die Starbulls danach in der Defensive nicht anbrennen, dennoch werden Erinnerungen wach an die Schlussphase 18 Tage zuvor, als die Hausherren ohne Torwart und mit zusätzlichem Feldspieler den späten Ausgleichstreffer zum 2:2 erzwangen. Wie damals gelingt den Rosenheimern der Empty-Net-Treffer zwar nicht, aber bei der einzigen klaren Füssener Torchance, die seine Vorderleute noch zulassen müssen, hält Andreas Mechel den 4:3-Auswärtssieg fest.
Dank der drei eroberten Punkte halten die Starbulls als Tabellenzweiter den Vorsprung von vier Punkten gegenüber Verfolger Deggendorf SC, der 3:1 gegen die Tölzer Löwen gewann. Cheftrainer Jari Pasanen äußerst sich nach der Partie allerdings ziemlich kritisch: „Am Anfang war Chaos. Erst als Marius Möchel aus dem Krankenhaus direkt hierher zum Spiel kam und dann in unserem Spiel. Andi Mechel hat uns im ersten Drittel einige Male gerettet. Nach dem 4:2 wollten wir nur noch die Zeit totschlagen und haben zu wenig gespielt und dann ist es natürlich wieder gefährlich geworden. Mit unserem Auftritt heute kann ich insgesamt nicht zufrieden sein. Es waren wichtige Spieler nicht dabei und wir haben die Reihen wieder umstellen müssen, aber das reicht als Erklärung nicht.“
Weiter geht es für die Starbulls Rosenheim am Sonntag mit einem Spitzenspiel auf eigenem Eis. Zu Gast im ROFA-Stadion ist der auf Tabellenrang drei stehende Deggendorfer SC. Spielbeginn ist um 17 Uhr, Eintrittskarten sind per Online-Buchung auf www.starbulls.de/tickets und ab 15 Uhr an der Tageskasse erhältlich. Die Liveübertragung der Partie ist auf www.sprade.tv buchbar.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.