Die Starbulls Rosenheim haben am Freitagabend in der Eishockey-Oberliga Süd auch im vierten Hauptrundenvergleich mit dem SC Riessersee alle drei Punkte einfahren können. Vor 2.112 Zuschauern im Olympia-Eissportzentrum Garmisch-Partenkirchen behielten die Grün-Weißen mit 4:1 die Oberhand. Der Rosenheimer Sieg mit dem erfolgreichen Debüt von Tomas Pöpperle auf der Torhüterposition wurde überschattet von einer schlimmen Szene in der Schlussphase des ersten Drittels, bei der Starbulls-Stürmer Mike Glemser mit dem Kopf voraus in die Bande prallte und sofort ins Krankenhaus musste.
Travis Oleksuk, Marius Möchel und Brad Snetsinger und zudem Andreas Mechel fehlten im Line-up bei den Starbulls Rosenheim. Weil Christopher Kolarz ebenfalls angeschlagen war, feierte der erst kürzlich verpflichtete Tomas Pöpperle seine Premiere als Torwart bei einem Spiel der Starbulls. Der 38-jährige Pöpperle strahlte trotz Trainingsrückstands viel Ruhe und Sicherheit aus und hielt bis vier Minuten vor der Schlusssirene seinen Kasten sauber. In einigen Situationen hatte er auch Glück, unter anderem bei einem Schuss von Jan Niklas Pietsch, der vom Innenpfosten wieder ins Feld zurücksprang (35.). Es wäre beim Stand von 2:0 für die Starbulls der Anschlusstreffer der Gastgeber gewesen, die im Mittelabschnitt zu zahlreichen guten Torchancen kamen. Volle acht Minuten der zweiten 20 Minuten spielte der SCR in Überzahl, da sich die Starbulls unnötige und unglückliche Strafzeiten einfingen.
Auch bei je einem Riesserseer Powerplay im ersten und letzten Spielabschnitt hielten sich die defensiv mit wenigen Ausnahmen sehr konzentriert agierenden Starbulls schadlos. Den einzigen Gegentreffer mussten sie in einer Phase hinnehmen, als auf beiden Seiten nur vier Feldspieler auf dem Eis standen. Dabei ließ sich Manuel Edfelder in einer harmlosen Situation die Scheibe von Robin Soudek abluchsen, sodass der SCR-Topscorer frei vor Torwart Pöpperle zum Abschluss kam, hoch ins kurze Eck traf und gut vier Minuten vor dem Ende auf 1:3 verkürzte (56.). Zwei Minuten später – die Hausherren hatten Torwart Daniel Allavena durch einen sechsten Feldspieler ersetzt – fing Maximilian Vollmayer einen gegnerischen Aufbaupass an der Mittellinie ab und traf ins leere Tor zum 1:4-Endstand (58.).
Die in der Anfangsphase überlegenen Starbulls waren mit einem überaus sehenswerten Treffer in Führung gegangen. Bei einem durchdacht vorgetragenen Angriff legte Norman Hauner per Rückhand ab, der nachfahrende Lukas Laub übernahm den Puck, tanzte SCR-Torwart Allavena aus und schob zum 0:1 ein (8.). Die verdiente Führung zur ersten Pause bauten die Grün-Weißen Mitte des zweiten Spielabschnitts im Powerplay aus. Klemen Pretnar traf mit einem Flachschuss zum 0:2, Torwart Allavena wurde von Stefan Reiter und Manuel Strodel derart irritiert, dass er überhaupt nicht reagieren konnte (30.). Mitte des letzten Drittels erhöhte Norman Hauner per Rückhand auf 0:3, der Rosenheimer Topscorer staubte instinktiv nach einem abgewehrten Schuss von Vollmayer erfolgreich ab (49.).
Dass den Starbulls trotz des verdienten Sieges nicht zum Feiern zu Mute war, lag an einer schlimmen Szene in der Schlussphase des ersten Drittels. Mike Glemser wurde auf dem Weg zur Scheibe von Jan Niklas Pietsch zu Fall gebracht und prallte wuchtig mit dem Kopf voraus in die Bande. Pietsch wurde für sein Vergehen mit einer Fünf-Minuten-Strafe belegt, durfte danach aber weiterspielen. Glemser musste sofort ins Krankenhaus. „Wenn so ein schlimmer Unfall passiert, ist das Spiel zweitrangig“, sagte Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen nach der Partie. Gänzlich zufrieden war er mit dem Auftritt seiner Mannschaft nicht: „Im ersten Drittel haben wir sehr gut gespielt, im zweiten Drittel haben wir zu viele Strafzeiten genommen, aber unser Unterzahlspiel war heute gut. Im letzten Drittel haben wir sehr defensiv gespielt, waren phasenweise wieder etwas zu passiv. Wer weiß, was nach dem Gegentreffer zum 3:1 noch passieren hätte können.“
Weiter geht es für die Starbulls am Sonntag mit dem Heimspiel gegen den EV Füssen (17 Uhr, ROFA-Stadion). Bereits zwei Tage später steht die nächste anspruchsvolle Rosenheimer Auswärtsaufgabe auf dem Spielplan, wenn die Grün-Weißen bei den formstarken Memmingen Indians zu Gast sind (Dienstag, 20 Uhr). Die Memminger sind derzeit das erfolgreichste Team der Liga, gewannen neun der letzten zehn Spiele und konnten im Rahmen dieser Serie sogar gleich zweimal den unangefochtenen Spitzenreiter Blue Devils Weiden schlagen!
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.