Einen absolut überzeugenden Auswärtsauftritt in der Eishockey-Oberliga Süd absolvierten die Starbulls Rosenheim am Dienstagabend im Memminger Eisstadion am Hühnerberg. Vor 1.658 Zuschauern ließen die Grün-Weißen die gastgebenden Indians, die im Jahr 2023 zuvor zehn von elf Spielen gewinnen und in starker Aufstellung antreten konnten, nie zur Entfaltung kommen. Konzentriert und clever in der Defensive und mit raffinierten Aktionen im Angriff, erspielten sich die Starbulls schon bis Mitte des zweiten Drittels eine auch in der Höhe verdiente 4:0-Führung durch Treffer von Brad McGowan, Manuel Strodel, Michael Knaub und Manuel Edfelder. Der einzige Memminger Treffer durch Matej Pekr war nur noch Ergbniskosmetik. Weil Rosenheims Verfolger Deggendorf spielfrei war, haben die Starbulls nun sieben Punkte Vorsprung auf Tabellenrang drei.
Starbulls-Headcoach Jari Pasanen konnte am Dienstag in Memmingen auf den gleichen Kader zurückgreifen wie zwei Tage zuvor beim souveränen 5:1-Heimsieg seiner Mannschaft gegen den EV Füssen. Seit längerer Zeit beorderte Pasanen aber Manuel Edfelder einmal in den Sturm und zwar in die vierte Linie neben Tim Lucca Krüger und Michael Knaub. Dafür spielte Aaron Reinig wieder auf der Verteidigerposition neben Florian Krumpe. Neuzugang Brad McGowan war erneut Mittelstürmer zwischen Manuel Strodel und Stefan Reiter. Und McGowan war es auch, der die Starbulls aus kurzer Distanz nach hervorragender Vorbereitung von Klemen Pretnar in Führung brachte. Pretnar nahm auf seinem mutmaßlichen Weg hinter dem gegnerischen Tor herum Tempo und und legte dann zur Verwirrung der Memminger Abwehr mit der Rückhand zurück auf den Torschützen (15.). Bereits zuvor lag bei einem starken Rosenheimer Powerplay ein Treffer in der Luft.
Drei Sekunden vor Ablauf des ersten Spielabschnitts erhöhte Manuel Strodel, der zuvor bereits mehrere Male an Torwart Marco Eisenhut gescheitert war, auf 2:0 aus Rosenheimer Sicht. Auch der zweite Treffer war überaus sehenswert. Christian Obu legte die Scheibe von der blauen Linie bewusst an die Bande hinter dem Memminger Tor, McGowan antizipierte perfekt und legt mit der Rückhand zurück auf Strodel, der den Puck aus der Luft in die Maschen wuchtete und damit die grün-weiße Überlegenheit der zweiten Hälfte des ersten Drittels auch auf das Scoreboard brachte.
Bereits in der Anfangsphase des zweiten Spielabschnitts erhöhten die Starbulls auf 3:0. Nach gutem Bandeneinsatz von Steffen Tölzer und Dominik Daxlberger sprang die Scheibe zu Michael Knaub, der frei auf Memmingens Keeper Eisenhut zufahren konnte und eiskalt abschloss (23.). Danach rettete bei einem satten Schlagschuss von Marcus Marsall die Latte des Rosenheimer Tores für den ruhig und sicher agierenden, aber nur selten wirklich geforderten Keeper Tomas Pöpperle.
Nachdem die Starbulls das erste von insgesamt drei Unterzahlspielen weitgehend gefahrlos überstanden hatten, fiel der vierte Rosenheimer Treffer. Manuel Edfelder zog bei einem Gegenstoß frech aus dem rechten Bullykreis ab und traf via Innenpfosten (30.). Indians-Torwart Eisenhut sah in dieser Aktion nicht gut aus, wurde aber dennoch nach dem Spiel als bester Akteur seines Teams geehrt. Er hatte mehr zu tun als Gegenüber Tomas Pöpperle, der aber aus heiterem Himmel hinter sich greifen musste. Mit der 4:0-Führung im Rücken plötzlich etwas zu euphorische Starbulls ließen einen Memminger Gegenstoß mit drei Stürmern gegen nur noch einen Rosenheimer Verteidiger zu, den Matej Pekr eiskalt abschloss und auf 4:1 verkürzte (32.).
Weil die Starbulls in der Folge schnell wieder zur Defensivroutine fanden und die beiden weiteren Unterzahlphasen unaufgeregt wegverteidigten, wurde es nicht mehr spannend. Klare Memminger Torchancen blieben Mangelware, während der völlig frei auf das Tor zufahrende Tyler McNeely (48.) und der nach einem schönen Schlenker frei zum Abschluss kommende Manuel Strodel (58.) den fünften Rosenheimer Treffer liegen ließen. „Wir waren nach den starken Memminger Spielen zuletzt und auch durch die Niederlage in unserem ersten Spiel hier gewarnt. Aber wir haben uns gut vorbereitet, waren heute läuferisch überragend unterwegs und haben damit der Heimmannschaft das Leben schwer gemacht. Und wir haben die Tore zu den entscheidenden Zeitpunkten geschossen“, bilanzierte Jari Pasanen nach der Partie. Zwei Spielern zollte der Rosenheimer Headcoach ein Sonderlob: „Es war eine hervorragende Mannschaftsleistung und ich möchte eigentlich gar nicht gerne einzelne Spieler hervorheben. Aber McGowan und Pöpperle waren heute überragend“.
Dank des dreifachen Punktgewinns haben die Starbulls den Vorsprung auf Tabellenrang drei auf sieben Zähler ausgebaut, weil Verfolger Deggendorfer SC spielfrei war bzw. seine Partie dieses Spieltags gegen Landsberg bereits vor drei Wochen vorgezogen absolviert hat.
Am kommenden Wochenende sind die Starbulls Rosenheim in der Eishockey-Oberliga Süd gegen zwei Mannschaften aus der unteren Tabellenregion aktiv. Am Freitag steht das Heimspiel gegen die am Dienstag erstmals aus den Pre-Playoff-Rängen herausgefallenen Black Hawks Passau auf dem Programm (ROFA-Stadion, 19:30 Uhr, Eintrittskarten auf www.starbulls.de/tickets). Am Sonntag kommt es in Grafing zum Derby der Starbulls mit dem EHC Klostersee, der mit lediglich zehn Zählern abgeschlagenes Schlusslicht der Tabelle ist. Spielbeginn in der „Wildbräu-Scheune“ ist um 17:30 Uhr.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.