Die Starbulls Rosenheim gewinnen auch das zweite Spiel der Halbfinalserie um den Aufstieg in die DEL 2 gegen die Hannover Scorpions. 5.022 Zuschauern sehen am Ostermontag im ausverkauften ROFA-Stadion ein Playoff-Spiel auf höchstem Oberliga-Niveau, bei dem die starken Gäste bereits nach 26 Sekunden in Führung gehen und die Starbulls einige Minuten brauchen, um Kampf, Tempo und Härte anzunehmen. Mit sehenswert herausgespielten Toren drehen die Hausherren die Partie, ziehen im zweiten Drittel auf 4:1 davon und profitieren im letzten Drittel von ihren Kräftevorteilen, um die Partie mit 6:3 verdient für sich zu entscheiden. Norman Hauner und Stefan Reiter treffen doppelt, Tyler McNeely und Brad McGowan legen je drei Treffer sehenswert auf. Am Mittwoch um 20 Uhr geht die Serie mit Spiel drei in der Mellendorfer ARS-Arena weiter.
Die Gäste aus Niedersachsen müssen bei ihrem Gastspiel im ROFA-Stadion am Abend des Ostermontags auf Verteidiger Thomas Supis verzichten, der wegen eines regelwidrigen Checks gegen Manuel Strodel in der Partie am Karsamstag – die Starbulls gewannen 3:1 – nachträglich für zwei Spiele gesperrt wurde. Zudem fehlen bei den Scorpions im Vergleich zum ersten Spiel der Serie die Stürmer Robin Just (krank) und Julian Airich (private Gründe). Auf Rosenheimer Seite erfüllt sich die Hoffnung auf ein Comeback von Verteidiger Klemen Pretnar nicht, dafür kann Tyler McNeely wieder spielen, sodass Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen im Gegensatz zu Scorpions-Headcoach Kevin Gaudet mit vier kompletten Sturmreihen agieren kann. McNeely stürmt in der ersten Linie neben Travis Oleksuk und Norman Hauner.
Diese erste Linie lässt sich schon nach wenigen Sekunden überrumpeln. Gästeverteidiger James Bettauer wird nicht konsequent angegangen und trifft mit dem ersten Schuss auf das von Christopher Kolarz gehütete Tor von der blauen Linie ins linke obere Eck zum 0:1 (1.). Die Starbulls wirken beeindruckt, die Scorpions machen Druck. Dennis Reimer hat bei einem Gegenstoß frei vor Kolarz die große Chance zum 0:2. Doch die risikoreiche Spielweise der Gäste eröffnet auch den Starbulls Konterchancen – und bei einer solchen zieht Alexander Heinrich, der mit Norman Hauners Tempo nicht mithalten kann, die regelwidrige Notbremse. Zwar kann Hauner den fälligen Strafschuss nicht verwerten (6.), aber in den Folgeminuten sind plötzlich die Starbulls drückend überlegen und haben großartige Torchancen. Brad McGowan, Travis Oleksuk und Hauner scheitern am stark reagierenden Brett Jaeger, ehe binnen neun Sekunden gleich zwei Gästespieler auf die Strafbank müssen. Im Powerplay scheitert Marc Schmidpeter am Pfosten, bei seiner zweiten Schussmöglichkeit aus nahezu identischer Position nagelt er den Puck aber nach idealem Pass von McNeely unhaltbar flach ins rechte Eck zum verdienten Rosenheimer Ausgleichstreffer (10.).
Die Partie bleibt bis zur ersten Pause schnell und intensiv, nun aber wieder mit Vorteilen für die Gäste. Die Starbulls fighten und überstehen zwei Unterzahlsituationen. In der 16. Minute haben sie Glück, dass der frei zum Abschluss kommende Luis Trattner wenige Zentimeter zu hoch zielt. Gästecoach Kevin Gaudet gibt seinen Topscoreren Pascal Aquin, Brandon Alderson und vor allem Allan McPherson unheimlich viel Eiszeit, die drei wirbeln mächtig, kommen aber gegen konsequent störende und blockende Gastgeber nur selten zu gefährlichen Abschlüssen, die alle zur Beute vom souverän Keeper Kolarz werden. Das ändert sich auch im zweiten Spielabschnitt nicht, in dem die Starbulls die Partie auf ihre Seite ziehen. Ohne großen Risiko einzugehen, werden die Grün-Weißen von Minute zu Minute offensiver und können die Scorpions mehrfach in deren Verteidigungszone einschnüren. Im Powerplay scheitern Schmidpeter (29.) und Lukas Laub (30.) mit besten Chancen an Torwart Jaeger. Doch als Norman Hauner, von McNeely bedient, aus der Rundung in den Slot fährt, den perfekten Moment zum Abschluss abwartet und millimetergenau flach ins rechte Eck zielt, ist Jaeger machtlos – 2:1 (32.).
Eine Minute später sieht es trotz fünf Feldspielern auf beiden Seiten nach Rosenheimer Powerplay aus. Der sehr stark spielende Brad McGowan nimmt einen Pass von Maximilian Vollmayer an der blauen Linie direkt und der am Torraum stehende Stefan Reiter fälscht den satten Schlagschuss mit dem Schläger in der Luft ins Netz ab – auch bei diesem Treffer zum 3:1 ist der Gästekeeper völlig machtlos (33.). Die Gäste mühen sich, wieder ins Spiel zurückzufinden, können die im Vergleich aber zunehmend frischer und konzentrierter wirkenden Hausherren kaum noch in ernsthafte Verlegenheit bringen. Mit einer überflüssigen Handgreiflichkeit gegen Stefan Reiter erweist Brock Maschmeyer den Scorpions schließlich einen Bärendienst. Die Aktion bleibt zwar unbestraft, aber der Wechsel der Gäste geht völlig in die Hose und wird von den Starbulls eiskalt genutzt. Aaron Reinig spielt von der eigenen Grundlinie einen klasse Pass auf McGowan, der den Puck perfekt an den Torraum weitergibt wo ihn der mit Tempo kommende Tim Lucca Krüger zum 4:1 über die Torlinie tippt (40.).
Gleich in der ersten Minute des dritten Drittels bringt sich Hauner wie beim Treffer zum 2:1 selbst in beste Abschlussposition, zielt aber knapp über das Tor. Und dann kann es noch einmal eng werden für Rosenheim: Brandon Alderson nutzt die Lücke auf der rechten Seiten in der Angriffszone und verkürzt mit einem frechen Flachschuss durch die Beine von Torwart Kolarz auf 4:2 (44.). Noch in der gleichen Spielminute hat Alderson das Anschlusstor auf dem Schläger, scheitert aber aus eigentlich besserer Position als beim Treffer wenige Sekunden zuvor am Rosenheimer Goalie. Im Gegenzug erzwingen die Starbulls ein Bully in der Zone der Scorpions, das Travis Oleksuk gewinnt. Norman Hauner schnappt sich die Scheibe, zieht ab, scheitert an Jeager, stoppt sich den Rebound aus der Luft und verwertet ihn direkt gegen den gar nicht mehr reagierenden Torwart 5:2 (44.) – ein herausragender Treffer ganze 35 Sekunden nach dem zweiten Torerfolg der Scorpions. Und es kommt noch besser für die Starbulls. Nach einem cleveren Pass von McGowan über die Bande vollendet Stefan Reiter einen Gegenstoß mit einem satten Schuss aus dem rechten Bullykreis ins linke obere Eck zum 6:2 (46.).
Im Spiel der Gäste macht sich ein Kräfteverschleiß deutlich bemerkbar. Die Gastgeber lassen kaum noch Abschlüsse zu. Erst knapp vier Minuten vor der Schlusssirene kann Patrick Klöpper nach Rückpass von Alexander Heinrich noch auf 6:3 verkürzen (57.). In der Schlussminute trifft Rosenheims Reinig mit einem satten Schlagschuss noch den Pfosten des Gästetores.
Nach dem 3:1-Auswärtssieg am Karsamstag und dem 6:3-Heimerfolg am Ostermontag führen die Starbulls Rosenheim in der Halbfinalserie gegen die Hannover Scorpions mit 2:0. Die erste Möglichkeit, mit dem dritten Sieg den Einzug in das Playoff-Finale perfekt zu machen, haben die Grün-Weißen am Mittwoch. Dann geht in der ARS-Arena in Mellendorf das dritte Halbfinalspiel über die Bühne (20 Uhr, Liveübertragung auf www.sprade.tv).
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V,