Über 300 mitgereiste Rosenheimer Fans unterstützen die Starbulls am Freitagabend in der mit 2.962 Zuschauern nicht ganz ausverkauften „energie schwaben arena“ in Kaufbeuren. Sie sahen ein temporeiches Eishockey-Spiel auf hohem DEL2-Niveau – und über weite Strecken eine kämpferisch und spielerisch stark auftretende Rosenheimer Mannschaft. Die Starbulls ließen aber viele Torchancen ungenutzt und brachten sich im letzten Spielabschnitt mit dummen individuellen Fehlern in der Defensive selbst um den möglichen Punktgewinn. Am Ende fiel der Heimsieg für den gastgebenden ESV mit 4:1 sogar noch deutlich aus.
Mitte Anbruch der 47. Spielminute war Kaufbeurens stark spielender Torwart Daniel Fießinger zum ersten Mal geschlagen. Die Starbulls Rosenheim feierten den verdienten Ausgleichstreffer zum 1:1. Bei angezeigter Strafe gegen Kaufbeuren wurde Sebastian Streu von Reid Duke eingesetzt, den abprallenden Puck versenkte der von hinten kommende Verteidiger Marius Möchel zu seinem ersten Saisontor aus kurzer Distanz im linken oberen Eck. Es war allerdings das einzige Mal, dass Mannschaft und Fans aus Rosenheim an diesem 10. Spieltag in der DEL 2 jubeln durften.
Die Hausherren zeigten auf den Gegentreffer sofort Reaktion und machten Druck. Den erneuten Führungstreffer bekamen sie aber von den Starbulls geschenkt. Hagen Kaisler ließ sich den Puck hinter dem eigenen Tor abluchsen, Maximilian Hops legte zurück und Max Oswald schob zum 2:1 ein – Torwart Tomas Pöpperle hatte keine Abwehrchance (49.). Danach waren die Starbulls wieder gut im Spiel, suchten weitere Torchancen, fanden sie aber kaum noch. Bezeichnend waren zwei eigentlich sehr vielversprechend aussehende Vorstöße von Tyler McNeely, bei denen aber jeweils nur ungefährliche Mittelwege zwischen dem eigenem Abschluss und dem Pass auf einen gut postierten Mitspieler herauskamen (52.).
Die gastgebenden „Buron Joker“ mussten dagegen nur auf weitere Rosenheimer Defensiv-Fehler – die es im ersten und zweiten Drittel so gut wie gar nicht gab – warten, um die Führung nach oben zu schrauben. Nach einer erneut hinter der Grundlinie verlorenen, allerdings auch etwas fies springenden Scheibe, legte Joseph Lewis am Torraum ab auf Sami Blomqvist, der keine Mühe mehr hatte, Pöpperle zum 3:1 zu überwinden (54.). Auch das finale Empty-Net-Goal zum 4:1 durch Jacob Lagacé entsprang einem unnötigen Rosenheimer Puckverlust in der eigenen Zone (60.).
„Dummheiten haben uns das Spiel gekostet. So darf man Scheiben hinter dem eigenen Tor nicht verlieren“, sprach Jari Pasanen nach dem Spiel Klartext. Der Starbulls-Cheftrainer kritisierte außerdem dumme Strafzeiten seiner Mannschaft: „Im zweiten Drittel haben wir damit das auf unserer Seite liegende Momentum abgegeben“. Allerdings zeigten sich die Starbulls auch im Unterzahlspiel stark und hielten sich in allen vier Situationen schadlos. Bei einem Schuss von Lewis musste allerdings die Latte retten (27.). Bis kurz vor Ende des zweiten Drittels konnte der Ruhe und Sicherheit ausstrahlende Tomas Pöpperle seinen Kasten sauber halten. Als er aber einen Schrägschuss von Simon Schütz abprallen lassen musste, staubte Sebastian Gorcik zum Kaufbeurer 1:0 ab – fast hätte Denis Shevyrin die Scheibe mit dem Schlittschuh noch von der Torlinie gekratzt (39.). In den wenigen verbleibenden Momenten bis zur zweiten Pause hätten die „Joker“ fast nachgelegt, Pöpperle musste gegen Lagacé, Blomqvist und Philipp Bidoul retten.
Vor dem Gegentor machten die Starbulls fast 40 Minuten lang gegen ebenfalls stark auftretende Kaufbeurer den etwas bissigeren und giftigeren Eindruck und verzeichneten sogar leichte spielerische Vorteile. Vor allem Reid Duke fiel mit Spielwitz, Übersicht und technisch feinen Aktionen auf, leitete gute Abschlussmöglichkeiten ein oder hatte sie selbst. Sogar in Unterzahl hätten die Starbulls im zweiten Spielanschnitt durch Duke und Lukas Laub selbst in Führung gehen können, während Pöpperle mit starken Paraden gegen Yannik Burghart und Tyler Spurgeon zur Stelle war. Im ersten Drittel waren es zunächst Kevin Handschuh, C.J. Stretch, Dominik Daxlberger und Duke, die am ESVK-Torwart scheiterten. Die größten Torchancen hatten aber Laub, der frei vor dem Tor die Scheibe nicht richtig traf (15.) und Manuel Strodel, dessen Drehschuss knapp am rechten Winkel vorbeizischte (17.).
Am Sonntag wollen die Starbulls im heimischen ROFA-Stadion gegen den EC Bad Nauheim unbedingt wieder Punkte einfahren. Spielbeginn gegen den Vizemeister der Vorsaison ist um 17 Uhr (Liveübertragung:www.sprade.tv). Eintrittskarten sind auf www.starbulls.de/tickets und am Spieltag ab 15 Uhr an der Stadionkasse erhältlich.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.