Einen 3:2-Overtime-Heimsieg konnten die Starbulls Rosenheim am 11. Spieltag der DEL 2 gegen die Roten Teufel vom EC Bad Nauheim feiern. Beim Duell des Aufsteigers von der Mangfall gegen den Vizemeister aus der Wetterau erzielte Sebastian Cimmermann Mitte des ersten Drittels den Rosenheimer Führungstreffer. Im zweiten Spielabschnitt glichen die Gäste aus und gingen in Unterzahl sogar in Führung. Einer rasanten Schlussphase, in der Kevin Handschuh vor 3.322 Zuschauer im ROFA-Stadion zum 2:2 traf, folgte nach eineinhalb Minuten Verlängerung der Rosenheimer Siegtreffer durch Lukas Laub.
In einem nur langsam in die Gänge kommenden Spiel traf Starbulls-Verteidiger Shane Hanna beim ersten Rosenheimer Überzahlspiel die Latte (5.). Ansonsten waren Torchancen auf beiden Seiten rar gesät. Als Kevin Handschuh Übersicht bewies und mit einem wunderbaren Querpass ein Loch in die sich zurückbewegende Gästeabwehr riss, ließ sich Sebastian Cimmermann nicht zweimal bitten und versenkte den Puck frei vor Torwart Maximilian Meier im linken Eck zum 1:0 (13.) – es war der erste Torerfolg des 20-jährigen Youngsters in der DEL 2. Gegen Drittelende musste aber immer öfters Starbulls-Torwart Tomas Pöpperle eingreifen, um einen Gästetreffer zu verhindern. Christoph Körner nach einem Scheibenverlust im Rosenheimer Aufbauspiel (17.) und Jerry Polastrone aus dem Getümmel (20.) hatten gute Möglichleiten zum 1:1.
Im Mitteldrittel blieb die Partie zunächst ausgeglichen. Der sehr auffällige US-Amerikaner Tim Coffmann, der als Mittelstürmer viele Doppelschichten fuhr, scheiterte nach einem Rosenheimer Abwehrfehler an Pöpperle (21.). Den Ausgleich bejubeln konnte die Gäste aus Hessen, als die Starbulls schlampig wechselten und die neutrale Zone hergaben. Pollastrone kam über links und bediente Topscorer Tayler Vause, der vor dem Tor uneigennützig querlegte, sodass Verteidiger Christopher Schmidt mühelos einschieben konnte – 1:1 (31.).
Danach sprach eigentlich alles für den erneuten Rosenheimer Führungstreffer. Zunächst scheiterte Kevin Handschuh gleich zweimal binnen Sekunden am Gästekeeper und als dieser schon geschlagen war, löffelte C.J. Stretch den Puck mit der Rückhand knapp am Gehäuse vorbei (34.). Zwei Strafzeiten für Coffman und Fischer eröffneten den Hausherren die Möglichkeit, fast eineinhalb Minuten mit zwei Spielern mehr agieren zu können – doch das Tor fiel auf der anderen Seite: Nach einem ungünstigen Pass durch die Mitte von Reid Duke war Tayler Vause auf und davon und versenkte frei vor Pöpperle eiskalt zum 1:2 (36.). Weil ein weiteres Mal die Latte für die Gäste rettete – Norman Hauner hatte im Powerplay abgezogen (37.) – gingen die Starbulls mit diesem Rückstand in die zweite Pause.
Der letzte Spielabschnitt hatte es schließlich in sich. Die Starbulls zogen das Tempo an, die Roten Teufel gingen es mit. Nach dem Powerbreak ging es in den verbliebenen knapp zwölf Minuten der regulären Spielzeit mit viel Tempo und Intensität hin und her – mit immer mehr und immer klareren Abschlussvorteilen für die Hausherren. Wiederholt setzte die vierte Sturmreihe mit Tyler McNeely, Kevin Handschuh und Sebastian Cimmermann starke offensive Akzente und belohnte sich dann auch mit dem verdienten Treffer zum 2:2: Cimmermann leitete den Puck direkt auf Handschuh und der zwirbelte das feine Zuspiel aus dem linken Bullykreis ebenfalls direkt unter die Latte (55.).
In der Verlängerung – es waren die ersten „Überstunden“ für die Starbulls seit dem ersten Spieltag (2:3 in Dresden) – gab es 1:36 Minuten geballte Unterhaltung für die Zuschauer. Zunächst hatten Stretch und Hauner für Rosenheim, dann Lillich und Vause für Bad Nauheim riesige Torchancen. Weil Pöpperle nach einer guten Rettungstat das Spiel gleich wieder schnell machte, kam Reid Duke in gute Position und spielte den idealen Pass auf Lukas Laub, der den Puck aus kurzer Distanz über Gästekeeper Meier zum vielumjubelten 3:2-Siegtreffer in die Maschen hob.
Auch Jari Pasanen freute sich über die beiden Punkte, war aber dennoch nicht zufrieden: „Für mich ist es unverständlich, warum wir erst im letzten Drittel richtig Gas gegeben haben. Zuvor haben wir mit angezogener Handbremse gespielt, die Pässe kamen nicht genau und nicht scharf genug und unser Überzahlspiel war miserabel“, kritisierte der Starbulls-Cheftrainer, der in den kommenden Spielen wohl auf Marius Möchel verzichten muss. Der Verteidiger, der am Freitag in Kaufbeuren sein erstes Saisontor erzielte, bekam in der Schlussphase einen heftigen Check ab und musste zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus.
Mit dem Sieg gegen Bad Nauheim blieben die Starbulls Rosenheim im vierten Heimspiel hintereinander ungeschlagen und füllten ihr Punktekonto auf 18 Zähler. In der weiterhin extrem engen Tabelle der DEL 2 – den Spitzenreiter Kassel (21 Punkte) und den Tabellzwölften Freiburg (15 Punkte) trennen lediglich sechs Zähler – rangieren die Starbulls nach elf Spielen auf dem siebten Rang. Am kommenden Wochenende gastiert die Mannschaft von Jari Pasanen am Freitagabend beim EHC Freiburg und empfängt am Sonntag um 17 Uhr die Dresdner Eislöwen im ROFA-Stadion.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.