Es geht wieder los. Nach einem spielfreien Wochenende treffen die Starbulls Rosenheim in der DEL2 auf den Tabellenletzten und den Tabellenvorletzten – ohne sich dabei aber in irgendeiner Favoritenrolle wähnen zu dürfen. Am Freitagabend um 19:30 Uhr treten die Grün-Weißen zunächst auswärts gegen die Bietigheim Steelers an. Zwei Tage später treffen die Starbulls dann auf die einzige Mannschaft, mit der sie sich im ersten Saisondrittel noch nicht duelliert haben: Spielbeginn gegen die Selber Wölfe im ROFA-Stadion ist am Sonntag um 17 Uhr.
25 Punkte aus den ersten 17 Spielen sind für das Rosenheimer Eishockeyteam eine solide Ausgangsbasis, um nach einer kleinen Verschnaufpause ins zweite Saisondrittel zu starten. Der Vorsprung auf Freitagsgegner Bietigheim (derzeit Tabellenletzter) beträgt aber nur sechs Zähler, der auf Sonntagsgegner Selb (aktuell Tabellenvorletzter) lediglich drei Punkte. Im schlechtesten aller Fälle droht den Starbulls also nach dem anstehenden Wochenende selbst die „Rote Laterne“. Mit diesem Szenarium befasst sich die Truppe von Cheftrainer Jari Pasanen aber ebenso wenig wie mit jedwedem Gedanken, in die beiden nächsten Spiele als Favorit zu gehen.
Beim Hinspiel gegen die Bietigheim Steelers am 3. Oktober war das noch etwas anders. Der Gegner aus dem Ellental kam personell und mental arg gebeutelt ins ROFA-Stadion und die Starbulls feierten einen verdienten 4:1-Heimsieg. Nun treten die Grün-Weißen als nominell schwächstes Auswärtsteam bei wiedererstarkten Steelers an, die im jüngsten Spiel in ihrer „EgeTrans Arena“ sogar Tabellenführer Kassel Huskies mit 6:3 besiegten. Seit dem Trainerwechsel – Daniel Naud, zuvor „nur“ Sportdirektor, übernahm für Dean Fedorchuk – punkten die Bietigheimer wie ein Playoff-Kandidat und gewann zuletzt drei Mal in Folge. Zudem stellen die Steelers als (noch) Tabellenletzter mit 56 erzielten Toren die zweitbeste Offensive der gesamten Liga – mit 77 Gegentreffern allerdings auch die mit Abstand anfälligste Defensive.
Die Starbulls konnten in den bisher 17 Spielen 46 eigene Treffer bejubeln. Weniger Tore, nämlich 43, haben im bisherigen Saisonverlauf der DEL2 nur die Selber Wölfe erzielt. Der Rosenheimer Sonntagsgegner war bis Mitte Oktober erfolgreich unterwegs, konnte aus den jüngsten sieben Spielen aber nur noch drei Punkte ziehen. Das mit zahlreichen „Zweiflaggen-Spielern“ ausgestattete Team von Cheftrainer Sergej Waßmiller ist kurioser Weise drittbeste Auswärtsmannschaft der Liga, holte 14 ihrer bisher 23 Zähler auf fremden Eis. Schlüsselspieler bei den Wölfen sind in der Defensive Ex-Nationalspieler Frank Hördler und der Slovake Peter Trska. Die Offensive ist unter anderem mit Jordan Knackstedt, Richard Gelke, Steve Hanusch, Nick Miglio oder Arturs Kruminsch wesentlicher prominenter besetzt, als es der bisherige Output widerspiegelt. Topscorer ist der Kanadier Marc McNeil, Nummer eins im Tor der Deutsch-Amerikaner Michael Bitzer.
Für die Porzellanstädter ist es die dritte Saison in der DEL2. Im Frühjahr 2021 führte der Selber Weg zum Aufstieg nach einer zuschauerlosen Spielzeit auch über Rosenheim. In den Playoffs der Oberliga Süd behielten die Wölfe gegenüber die Starbulls mit 3:2 Siegen die Oberhand. Ein Vorbereitungsspiel zur laufenden Saison Ende August im ROFA-Stadion gewannen die Starbulls 3:1 durch Tore von Bastian Eckl, Marvin Feigl und Sebastian Streu.
Feigl wird den Starbulls noch bis mindestens Weihnachten fehlen. Bei Sebastian Streu hat sich die befürchtete lange Ausfalldauer nach dem Unfall im letzten Heimspiel – ein Puck traf den Mittelstürmer auf der Spielerbank mit großer Wucht im Gesicht – glücklicherweise nicht bestätigt: „Sprechen kann er zwar kaum, aber er trainiert bereits wieder mit der Mannschaft und es ist nicht ausgeschlossen, dass er bereits an diesem Wochenende auch schon wieder spielt“, sagt Starbulls-Headcoach Jari Pasanen, der aber die Special Teams auf alle Fälle noch ohne Streu plant – und natürlich ohne Topscorer Reid Duke. Rosenheims Topscorer wurde nach seiner Spieldauer-Disziplinarstrafe im letzten Rosenheimer Heimspiel gegen die Lausitzer Füchse für vier Spiele gesperrt. „Duke hat seine Reihe bisher getragen und nicht nur viele Tore geschossen und vorbereitet, sondern stets die defensive Aufmerksamkeit der Gegner auf sich gezogen. Er wurde gedoppelt, spielte fast immer gegen die stärksten Verteidiger, hat viel einstecken müssen und die Gegner zu Strafzeiten gezwungen. Ohne ihn wird das für die Mannschaft eine neue Herausforderung, aber da müssen wir in den nächsten vier Spielen einfach durch“, so Pasanen.
Auch auf Marius Möchel, der erst nach dem Wochenende wieder mit dem Training auf dem Eis beginnen soll, muss Pasanen verzichten. Zu vier kompletten Sturmreihen ohne einzelne Doppelschichten wird es bei den Starbulls zum „Restart“ wohl nicht ganz reichen. Tobias Beck, der bisher in zwölf Oberligaspielen beim EC Peiting zum Einsatz kam, könnte auch noch eine Option sein. Mit Sebastian Zwickl und Johannes Achatz waren zuletzt zudem zwei 17-jährige Nachwuchsspieler im Training der Rosenheimer Zweitliga-Mannschaft dabei.
Ob Christopher Kolarz den Starbulls am Wochenende zur Verfügung stehen wird, entscheidet sich kurzfristig. Für Freitag in Bietigheim hat sich Jari Pasanen aber bereits auf Tomas Pöpperle auf der Torhüterposition festgelegt. Von seiner Mannschaft fordert der Rosenheimer Cheftrainer vor allem clevere Zweikampfführung: „Ich will sehen, dass wir hart spielen, aber vorsichtig mit dem Schläger sind. Wir dürfen keinesfalls mehr so viele unnötige Strafzeiten wegen Stockfouls und außerhalb unserer Zone bekommen, wie bisher“.
Die Spiele der Starbulls Rosenheim am Freitag in Bietigheim (19:30 Uhr) und am Sonntag gegen Selb (17 Uhr) werden live auf www.sprade.tv übertragen. Eintrittskarten für das Heimspiel am Sonntag im ROFA-Stadion sind jederzeit online buchbar (www.starbulls.de/tickets). Am Stadion sind Tickets am Spieltag ab 15 Uhr erhältlich.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim