Am Freitag startet die zweite Hälfte der DEL2-Hauptrunde. Die Starbulls Rosenheim empfangen mit den Kassel Huskies den unangefochtenen Tabellenführer im ROFA-Stadion (Spielbeginn 19:30 Uhr), der heiß ist auf Revanche. Denn in beiden bisherigen Saisonvergleichen mit dem Topfavoriten aus Kassel gingen je alle drei Punkte auf das Konto der Starbulls, zuletzt vor fünf Tagen in der Nordhessen-Arena. Nun läuft Kassel erstmals mit dem starken kanadischen Mittelstürmer Ryan Olsen auf, dem aber auch der Ruf eines Eishockey-Rüpels vorauseilt. Gelingt den Grün-Weißen zum dritten Mal eine Überraschung?
26 von 52 Vorrundenspielen sind absolviert, alle 14 DEL2-Teams haben sich je einmal zuhause und auswärts miteinander gemessen. Gegen einen einzigen Kontrahenten konnten die Starbulls Rosenheim alle sechs möglichen Punkte einfahren – und zwar ausgerechnet gegen die Kassel Huskies, dem unangefochtenen Spitzenreiter. Sowohl im Heimspiel am zweiten Spieltag (2:1), als auch am vergangenen Sonntag beim Auswärtsspiel (3:2) boten die Starbulls gegen Kassel hervorragende Leistungen und besiegten den personell herausragend besetzten Meisterschaftsfavoriten, dessen erklärtes Saisonziel der Aufstieg in die DEL ist, gleichermaßen überraschend wie verdient.
Das Polster der Huskies auf den zweiten Tabellenrang, auf den sich die Ravensburg Towerstars geschoben haben, ist mit acht Punkten immer noch komfortabel. Ein drittes Mal wollen die Schlittenhunde als klarer Favorit gegen einen Aufsteiger aber keinesfalls leer ausgehen. In der Schlussphase des jüngsten Duells vor fünf Tagen hat das Team gezeigt, welche Offensivqualität in ihm steckt und welchen Druck es aufbauen kann. Fast hätten die Huskies die zuvor verdiente und scheinbar ungefährdete Rosenheimer 3:0-Führung binnen weniger Minuten noch egalisiert.
Am Freitag im ROFA-Stadion wird sich das Team von Bo Subr außerdem personell verstärkt präsentieren: Erstmals in dieser Saison läuft der kanadische Mittelstürmer Ryan Olsen für die Huskies auf. Seine Verpflichtung wurde bereits Mitte November bekannt gegeben, er hatte aber noch das Gros einer Sperre von zehn Spielen abzubüßen, die er als Spieler der Löwen Frankfurt Anfang März dieses Jahres auferlegt bekam. Grund war ein Stockstich abseits des Spielgeschehens in einem Pre-Playoff-Spiel gegen Düsseldorf. Frankfurt stellte ihn, auch wegen „im Anschluss daran nicht akzeptablem Verhalten abseits des Eises“, mit sofortiger Wirkung frei. Mit 91 Minuten führte Olsen die Strafzeiten-Statistik der DEL-Hauptrunde 2022/23 an, obwohl er nur 39 Spiele machte. Insgesamt wurden ihm vier Sperren über zusammen 24 Spiele auferlegt, eine davon (sieben Spiele) nach einem unfairen Bandencheck mit Verletzungsfolge gegen Niklas Länger, der seit einigen Spielen im Rosenheimer Trikot verteidigt und das auch am Freitag tun wird.
Joe Gibbs, Geschäftsführer der Kassel Huskies, wird auf deren Homepage dazu so zitiert: „Wir haben uns lange intern über eine mögliche Verpflichtung von Ryan Olsen ausgetauscht und wir haben viele Gespräche mit ihm geführt. Ryan hat seine Fehler aus der Vergangenheit anerkannt und er ist bereit, das Blatt zu wenden und uns dabei zu helfen, unsere Ziele zu erreichen.“
Als Olsen in der Saison 2020/21 für die Huskies bereits in der DEL2 spielte, sammelte er in 54 Spielen stolze 63 Scorerpunkte (32 Tore), ehe er in die USA wechselte. In der vergangenen Spielzeit gelangen ihm für Frankfurt in der DEL in 40 Spielen 15 Punkte. Anfang dieser Saison stand er erneut in den USA unter Vertrag (Tulsa Oilers/ECHL). Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen sieht in Olsen ein deutliches sportliches Upgrade beim Gegner: „Das ist ein Topstürmer. Er hat sicher gut trainiert in den letzten Wochen und bringt zusätzliche Energie in ein Team, das ohnehin viel Energie hat. Ich erwarte einen Gegner, der gefährlich ist wie ein angeschossener Bär und die beiden Niederlagen gegen uns vergessen machen will“.
Was Rosenheims Aufstellung betrifft, vertraut Pasanen auf das Team, das am vergangenen Wochenende zwei starke Auftritte hinlegte, aus den beiden Spielen sechs Punkte holte und dabei zwölf Tore erzielte. Eventuell rutscht Marvin Feigl, der die letzten zwölf Spiele wegen einer Verletzung verpasste, zusätzlich ins Team. Fehlen wird dagegen Kevin Handschuh, der für die Augsburger Panther auflaufen wird. „Diese Kooperation ist eine sehr gute Sache, von der beide Standorte profitieren. Niklas Länger hilft uns in der Verteidigung und hat seine Sache bisher sehr gut gemacht. Und dass Kevin Handschuh jetzt DEL-Luft schnuppern kann, ist für seine Entwicklung gut und auch ein positives Zeichen für Rosenheim“, so Jari Pasanen.
Am Sonntag steht für die Starbulls das zweite Auswärtsspiel gegen die Dresdner Eislöwen auf dem Programm. Die Elbestädter hinken mit 33 Punkten aus 26 Spielen den eigenen Erwartungen hinterher. Zumindest der Ergebnistrend wurde auch nach einem Trainerwechsel Mitte November – Corey Neilson musste gehen, Petteri Kilpivaara wurde vom Co- zum Chefcoach befördert – noch nicht besser. Am ersten Spieltag dieser Saison führten die Starbulls in Dresden bereits 2:0, mussten sich aber mit einem Punkt nach Verlängerung begnügen. Im Heimspiel am 22. Oktober verspielten die Grün-Weißen sogar eine Drei-Tore-Führung und unterlagen 3:5. Hinter der Bande stand auf Dresdner Seite damals übrigens Kilpivaara als Hauptverantwortlicher, allerdings nur als Vertretung für den erkälteten Neilson.
Die Spiele der Starbulls am Wochenende gegen Kassel um 19:30 Uhr und in Dresden am Sonntag um 17 Uhr werden live auf www.sprade.tv übertragen. Für das Heimspiel-Highlight am Freitag gegen Kassel im ROFA-Stadion sind Eintrittskarten auf www.starbulls.de/tickets buchbar und ab 17:30 Uhr an der Stadionkasse erhältlich.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.