Dank des vierten Drei-Punkte-Sieges in Folge haben die Starbulls Rosenheim sechs Spieltage vor Ende der DEL2-Hauptrunde nach Punkten zu den Pre-Playoff-Rängen aufschließen können. Im Heimspiel gegen die Eisbären Regensburg erzielte Lukas Laub das einzige Tor der Partie Mitte des ersten Drittels im Powerplay. An einem außergewöhnlich emotionalen Eishockey-Abend vor 5.022 Zuschauern im ausverkauften ROFA-Stadion und unter den Augen von Mike Glemser war aber Oskar Autio der herausragende Spieler. Der 24-jährige finnische Torwart entschärfte zahlreiche hochkarätige Chancen des starken Tabellenzweiten aus der Oberpfalz und krönte sein Debüt im Rosenheimer Trikot mit einem Shutout.
Es war das erste Mal in der laufenden Saison, dass die Starbulls in einem Spiel ohne Gegentreffer blieben. Und „Shut-Autio“ hatte elementaren Anteil daran. Der erst zwei Tage zuvor in Rosenheim angekommene Finne strahlte enorme Ruhe und Sicherheit aus, zeigte sich wendig und reaktionsschnell und begeisterte in jedem der drei Spielabschnitte mit mehreren Glanzparaden gegen die zweitstärkste Offensive der Liga.
In der Anfangsphase der Partie verhinderte Autio gegen den völlig frei auf ihn zusteuernden Nikola Gajovsky einen frühen Rosenheimer Rückstand (3.). Gegen den nach einem Solo ebenfalls vor ihm auftauchenden Lukas Heger rettete er die Rosenheimer Führung in die erste Pause. Mit der Schlusssirene des zweiten Drittels blieb er gegen den frei vor ihm abschließenden Corey Trivino ebenfalls Sieger. Die spektakulärste Aktion gelang ihm aber Mitte des letzten Spielabschnitts: Bei einem Regensburger Gegenangriff schien Xaver Tippmann einen Querpass von Abbott Girduckis aus nächster Nähe ins scheinbar leere Tor zu schieben, doch Autio verhinderte mit einem Reflex den Ausgleichstreffer (51.).
Oskar Autio spielte, weil Tomas Pöpperle angeschlagen nicht zur Verfügung stand. Im Rosenheimer Aufgebot fehlten zudem Shane Hanna und Niklas Länger (beide im Aufbautraining nach Verletzung), Kilian Kühnhauser (im Einsatz für die DEB-U18-Auswahl) und Sebastian Cimmermann (krank). Für Sebastian Streu, Tyler McNeely und Marius Möchel war wegen der spielrechtlichen Vorgaben kein Platz mehr im Line-up, sodass die Starbulls nur mit elf Stürmern spielen konnten. Um trotzdem mit vier Reihen agieren zu können, fuhren Manuel Strodel, Stefan Reiter und vor allem Chris Dodero Zusatzschichten.
Von der ersten bis zur letzten Spielminute überzeugten die Hausherren mit Kampf und Einsatzwillen. Im ersten Spielabschnitt, in dem die starken Gäste von der Donau mehr Spielanteile und die besseren Chancen besaßen, hatten die Grün-Weißen – inklusive Torwart Autio – einige Male auch Glück. Das erste ihrer insgesamt nur zwei Überzahlspiele nutzen die Starbulls zum einzigen Treffer der Partie. Die Scheibe lief gut, Manuel Strodel sorgte vor dem Tor mit viel Einsatz für Betrieb und Lukas Laub drückte eine von C.J. Stretch in den Slot geworfene Scheibe im Nachschuss ins Netz (8.).
Das zweite Drittel verlief zunächst ausgeglichen und chancenarm, die intensive und ehrlich Eishockey-Arbeit begeisterte die Zuschauer aber trotzdem. Ab der 30. Spielminute erspielten sich die Starbulls ein Übergewicht, das von einem Regensburger Powerplay zwar unterbrochen, aber nicht beendet wurde. Schließlich hatte Maximilian Vollmayer die große Chance zum 2:0, zielte aus bester Schussposition im Slot aber knapp über die Latte (36.).
Nach der zweiten Pause erwehrten sich die Gastgeber auch der zweiten und letzten Eisbären-Überzahl erfolgreich. Die Eisbären suchten weiterhin nach Torchancen, fanden sie in guter Qualität aber nur noch vereinzelt. Die Starbulls waren sich auch für Befreiungsschläge nicht zu schade, setzten aber zwischendurch auch Nadelstiche. Norman Hauner, einmal mit C.J. Stretch und einmal mit Lukas Laub, hatte bei Gegenstößen Chancen zum zweiten Rosenheimer Treffer ebenso wie Chris Dodero. Aber auch Regensburgs Goalie Thomas McCollum war stark.
In den letzten beiden Spielminuten ließen die nun mit sechs Feldspielern und ohne Torwart agierenden Gäste die Scheibe fast perfekt laufen und schnürten die Starbulls ein, die aber wie in den 58 Minuten zuvor leidenschaftlich kämpften, Schussbahnen zustellten, Schüsse blockten und gemeinsam mit ihrem neuen Keeper die knappe Führung über die Zeit brachten.
Im Anschluss feierten die Starbulls-Spieler auf dem Eis mit Mike Glemser, der vor einem Jahr beim Rosenheimer Auswärtsspiel gegen den SC Riessersee schwer verunglückte, seither halsabwärts gelähmt ist und nun erstmals wieder ins ROFA-Stadion kommen konnte. Vor dem Spiel hatte er vom Rollstuhl auf dem Eis zu den Fans gesprochen und sich drei Punkte für die Starbulls gewünscht. Von den Rängen schallte in atemberaubender Lautstärke der Name von Mike Glemser und es grüßten unzählige Täfelchen mit „97“ – seiner Rückennummer im Rosenheimer Trikot. Es waren unbeschreiblich emotionale Momente.
Mit nun 64 Zählern aus 46 Spielen haben die Starbulls Rosenheim in der DEL2-Tabelle mit den Selber Wölfen und den Roten Teufeln Bad Nauheim nach Punkten gleichgezogen. Nur das schlechtere Torverhältnis trennt die Mannschaft von Cheftrainer Jari Pasanen noch von Pre-Playoff-Rang zehn. Am Sonntag spielen die Starbulls auswärts gegen die Eispiraten Crimmitschau. Spielbeginn gegen den Tabellendritten im Kunsteisstadion am Sahnpark ist um 17 Uhr (Liveübertragung: www.sprade.tv).
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.