Um 19:28 Uhr war es am Sonntagabend amtlich: Die Starbulls Rosenheim dürfen dank eines 4:3-Heimsieges im dritten Playdown-Spiel gegen die Bietigheim Steelers den Klassenerhalt in der DEL2 feiern und werden auch in der Saison 2024/25 in der zweithöchsten deutschen Eishockey-Spielklasse an den Start gehen. Matchwinner vor 4.927 Zuschauern im ausverkauften ROFA-Stadion war Reid Duke, der nach einem unglücklichen 1:3-Rückstand das Rosenheimer Team mit Beginn des zweiten Drittels mitriss und auf die Siegerstraße zurückbrachte. Duke erzielte den ersten und den letzten Treffer der Partie, die beiden anderen Rosenheimer Tore gingen auf das Konto von Manuel Strodel und Norman Hauner.
Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen baute seine Mannschaft nach der 0:4-Niederlage in Bietigheim am Freitag um. Keine der vier Sturmreihen sah im dritten Playdownspiel am Sonntag so aus wie zwei Tage zuvor, als die Grün-Weißen zum ersten Mal die Chance hatten, mit einem Sieg den Klassenerhalt zu fixieren und die Saison zu beenden. Die entscheidende Veränderung beim zweiten „Matchpuck-Day“: Reid Duke, der in den ersten beiden Spielen in der Abstiegsrunden-Serie gegen Bietigheim nicht zum Einsatz kam, kehrte ins Team zurück und stürmte in der zweiten Reihe neben Sebastian Streu und Chris Dodero. In der ersten Sturmreihe rückte Stefan Reiter zu C.J. Stretch und Norman Hauner. Das Rosenheimer Tor hütete Tomas Pöpperle, da mit Duke, Stretch, Dodero sowie Shane Hanna vier ausländische Feldspieler auf dem Spielbericht standen und der Einsatz des finnischen Keepers Oskar Autio deshalb nicht möglich war.
Das erste Ausrufezeichen setzte Reid Duke in der 8. Spielminute. Der 28-jährige Kanadier versenkte den Puck aus dem linken Bullykreis ansatzlos im rechten oberen Eck des Gästetores zum 1:0. Chris Dodero zeigte zuvor prima Einsatz an der Bande, erkämpfte sich die Scheibe und legte perfekt auf. Die Führung war verdient und die Starbulls hätten unmittelbar nachlegen können, aber Kevin Handschuh scheiterte bei einem Konter an Steelers-Keeper Olafr Schmidt und Marvin Feigl fälschte einen Schuss von Steffen Tölzer knapp neben das Gehäuse ab.
Den Ausgleich mussten die Grün-Weißen aus heiterem Himmel hinnehmen. Gästestürmer Alexander Preibisch überraschte Torwart Pöpperle mit einem satten Schlagschuss von der Mittellinie, der halbhoch im rechten Eck einschlug (15.). Keine Minute später lagen die Starbulls plötzlich 1:2 zurück, denn die Steelers schlugen bei ihrem zweiten Überzahlspiel zu. Brett Welychka trieb die Scheibe von außen in den Slot und Jackson Cressey traf im zweiten Versuch, nachdem sein erster Abschluss hängen geblieben war (16.). Und schließlich stellten die Gäste aus Bietigheim den Spielverlauf endgültig auf den Kopf und erhöhten gar auf 3:1. Teamkapitän Pascal Zerressen visierte von der blauen Linie das kurze Eck an und Fabjon Kuqi fälschte noch ganz leicht ab, sodass der Puck den Weg ins Netz fand (18.).
Ins zweite Drittel starteten die Starbulls in Überzahl – und nutzten dies zum schnellen Anschlusstreffer nach nicht einmal einer Minute. Reid Duke bekam an der eigenen blauen Linie die Scheibe, tankte sich in unfassbar hohem Tempo über rechts durch und legte mit viel Übersicht zurück auf Manuel Strodel, der ins leere Tor zum 2:3 einschieben konnte (21.). Nun war die Begegnung ein echter Playdown-Fight, für einige Momente ging es hin und her, ehe die Hausherren die Partie endgültig an sich rissen. Bei einem weiteren Rosenheimer Powerplay verfehlte Maximilian Vollmayer per Schlagschuss das Gästetor um Millimeter (26.).
Ein weiterer Schlagschuss von Vollmayer leitetet aber schließlich den verdienten Ausgleichstreffer zum 3:3 ein. Zunächst prallte die der Puck vom Schlittschuh des am Torraum lauernden Stretch zurück, den Nachschuss von Stefen Reiter parierte Gästetorwart Schmidt, gegen den überlegten Abstauber von Norman Hauner ins Eck war er aber machtlos. Es war ein Tor des Willens und es sah wie im Powerplay aus, obwohl die Starbulls gar nicht in Überzahl spielten (29.). Duke nach Rückpass von Dodero und Bastian Eckl per Rückhand hatten weitere hervorragende Torchancen, scheiterten aber am starken Gästekeeper.
Mit einem echten Powerplay-Treffer gingen die dominanten Starbulls kurz vor Ende des zweiten Spielabschnitts doch noch in Führung. Die Bietigheimer fanden keine Mittel, das druckvolle Rosenheimer Überzahlspiel zu stören und nach vielen geblockten und gehaltenen Schüssen traf Reid Duke mit einer satten Direktabnahme ins rechte obere Eck zum 4:3 (40.). Torwart Schmid war machtlos, weil ihm der am Torraum arbeitende Manuel Strodel komplett die Sicht genommen hatte.
Im dritten Drittel verteidigten die Starbulls geschickt und ließen die Gäste nicht mehr ins Spiel kommen. Die wenigen Bietigheimer Abschlüsse waren jetzt sichere Beute von Torwart Pöpperle. Während die Steelers, die nun ohne ihren im zweiten Abschnitt ausgefallenen Topscorer Jack Doremus auskommen mussten, zunehmend ausgelaugt wirkten, erspielten sich die Hausherren noch eine Handvoll guter Torchancen. Steelers-Torwart Schmidt sorgte jedoch mit guten Paraden dafür, dass es bis zur Schlusssirene spannend blieb. Großen Druck entfachen konnten die Gäste allerdings nicht mehr, Und die Möglichkeit, in den Schlussminuten mit einem zusätzlichen Feldspieler und ohne Torwart noch einmal alles auf eine Karte zu setzen, nahmen sie sich selbst wieder, weil Alexander Preibisch einen Rosenheimer Konter nur regelwidrig unterbinden konnte und auf die Strafbank musste.
Die Schlusssirene ging im Jubel der Rosenheimer Fans unter, die ihr Team auch in diesem letzten Saisonspiel auf herausragende Art und Weise unterstützten. Sie dürfen nun dem 13. September entgegenfiebern, wenn die DEL2-Saison 2024/25 beginnt. Die Bietigheim Steelers müssen dagegen in einer finalen Playdownrunde versuchen, den Abstieg in die Oberliga zu vermeiden. Gegner ist dort aber dem 28. März der Verlierer der Serie zwischen den Selber Wölfe und den Dresdner Eislöwen.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.