Das Training für die Spieler der Starbulls Rosenheim hat wieder begonnen und die Frage, wer diese Saison die Rolle als Kapitän und Assistenten übernimmt, ist bereits geklärt. Wir haben Manuel Strodel, das zweite Jahr schon Assistant Kapitän, zum Interview geladen.
Christoph Sinzinger:
„Servus Manu, vielen Dank, dass du dir heute die Zeit für ein kurzes Interview genommen hast. Wir legen auch gleich los. Wenn du jetzt auf die letzte Saison zurückblickst, was waren für dich die wichtigsten Höhepunkte und Herausforderungen, denen das Team begegnet ist?“
Manuel Strodel:
„Ja, vielen Dank für die Einladung. Ich glaube, dass wir da generell mal zum Ende der Saison schauen können. Natürlich war am Ende des Tages der Klassenerhalt das Wichtigste. Die größte Herausforderung war aber definitiv, dass man mental stark und mit hundertprozentigem Fokus in die Playdowns geht, nachdem man denkbar knapp die Preplayoffs verpasst hatte.“
Christoph Sinzinger:
„Es gab ja während der Saison auch mal eine recht lange Negativserie, in der man einige Spiele am Stück verloren hatte. Wie geht man als Mannschaft damit um? Wie ist die Stimmung in der Kabine in so einer Situation und wie kann man da das Ruder wieder herumreißen.“
Manuel Strodel:
„Das hört sich zwar immer etwas blöd an, aber man muss halt einfach von Spiel zu Spiel denken. Klar, wenn du mal ein paar Spiele am Stück verlierst, geht da die Stimmung definitiv etwas nach unten. Wir sind alle Sportler, wir sind alle Gewinnertypen, wir wollen auch immer gewinnen, deswegen machen wir den Sport. Da ist es auch kein Wunder, wenn die Stimmung mal etwas schlechter wird. Das ist eben genau der Punkt, wo man dann auch als Leadership Group, als Kapitän und Assistants dann schauen muss, dass jeder trotzdem mit einem Lächeln in die Kabine kommt und man versucht die Stimmung hochzuhalten. Auch wenn es nur ein blöder, kleiner Joke ist oder irgendwelche Kleinigkeiten, die die Stimmung aufhellen, das hilft meistens schon weiter.“
Christoph Sinzinger:
„Wie hast du denn dein Sommertraining gestaltet, um dich auf die kommende Saison vorzubereiten? Hat es spezielle Bereiche gegeben, worauf du dich, also speziell für dich, konzentriert hast?“
Manuel Strodel:
„Gut, der Sommer war natürlich leider sehr lang für uns. Aber wir haben in drei Blöcken trainiert. Ich war hauptsächlich hier in Rosenheim, eigentlich durchgehend. Ich habe den Fokus dann doch wieder auf meine Schnelligkeit gelegt und auch ein bisschen auf die Zweikampfstärke. Wir waren schon sehr fleißig über den Sommer und jetzt auch die ersten Tage hier sieht man schon, dass die Jungs alle fleißig waren und dass keiner mit der Situation oder mit dem Geschehen von letztem Jahr zufrieden war. Ich denke jeder war da schon ein bisschen in seiner Ehre verletzt und man sieht auf jeden Fall, dass die Jungs wirklich Gas gegeben haben über den Sommer. Auf diese Themen müssen wir also jetzt nicht den großen Fokus legen, denn das ist alles gegeben. Wir können uns die nächsten Wochen wirklich aufs Eishockey konzentrieren, weil jeder körperlich top fit ist.“
Christoph Sinzinger:
„Was sind denn so deine Erwartungen und Ziele fürs Team und gibt es bestimmte Aspekte, auf die ihr als Mannschaft besonders achten wollt?“
Manuel Strodel:
„Ich glaube letzte Saison, wenn man jetzt mal zurückblickt, hatten wir sehr gute Phasen aber auch sehr schlechte. Da müssen wir als Team einfach schauen, dass wir konstant punkten. Wir dürfen nicht zulassen, dass es wieder Phasen gibt, in denen du mal sechs oder sieben Spiele am Stück keine Punkte sammelst. Ich geh davon aus, dass die Liga wieder sehr eng wird und wenn du da wieder eine lange Durststrecke hast, ist es am Ende sehr schwer wieder aufzuholen, was man ja auch letzte Saison gesehen hat. In die Situation, dass wir im Januar oder Februar noch um einen Platz in den Preplayoffs kämpfen müssen, wollen wir diese Saison nicht kommen. Im Gegenteil wir wollen oben dabei sein und eher Richtung direkte Qualifikation spielen.“
Christoph Sinzinger:
„Als Assitant Kapitän hast du eine wichtige Führungsposition im Team. Was sind deine Aufgaben in dieser Position und wie unterstützt du unseren Kapitän CJ Stretch?“
Manuel Strodel:
„Es ist für mich eine große Ehre, dass ich das jetzt das zweite Jahr in Folge machen darf und ich glaube auch, das habe ich mir durch meine Spielweise und auch wie ich mit den Kollegen in der Kabine umgehe verdient. Am Ende des Tages ist es aber egal ob du einen Buchstaben auf der Brust hast oder nicht. Aber ja, was genau sind die Aufgaben eines Assistant Kapiäns. In der Vergangenheit war es meistens so, dass alle deutschen Spieler ihre Anregungen und Themen erstmal an mich gerichtet haben. Da wird es sicherlich meine Aufgabe sein, diese Themen dann an den Kapitän also an CJ und auch an die Trainer weiterzugeben und die dann auch zusammen zu besprechen. Aber das hat sich in den vergangenen Tagen auch schon gezeigt, dass wir als Leadership Group zusammen mit CJ als Kapitän und Charlie Sarault als zweiten Assistant einen guten Austausch haben. Wir wissen, wo wir hinwollen und wie ich vorher schon gesagt habe, wenn es mal schlechtere Phasen gibt, sind wir als Leadership Group diejenigen, die vorausgehen müssen. Es geht auch nicht immer nur darum was gesagt wird, sondern dass du einfach mit guten Beispielen ein Team führst. Also wie du selbst auf dem Eis arbeitest, wie du im Kraftraum arbeitest, wie du mit deinen Mitmenschen umgehst oder auch so banale Dinge wie Küche aufräumen und Kabine sauber hinterlassen. Am Ende sind es Kleinigkeiten, aber ich mache mir da diese Saison keinen Kopf. Die ersten Tage haben gezeigt, dass wir überragende Charaktere in der Mannschaft haben, weswegen ich guter Dinge bin, dass wir dieses Jahr ganz von allein zu einer guten Truppe zusammenwachsen. Darum müssen wir uns schon mal nicht in erster Linie kümmern und so können wir uns vollkommen aufs Eishockey konzentrieren.