Dritter Heimsieg in Folge für die Starbulls Rosenheim: Die Grün-Weißen lassen sich am Sonntagabend im ROFA-Stadion vor 3.344 Zuschauern von einem Gegentreffer in der ersten Spielminute und dem 1:2-Rückstand Mitte des zweiten Drittels nicht beirren und ringen die hochdekorierten Kassel Huskies mit 3:2 nieder. Die Tore für die Starbulls, die ihre mit nur einem Punkt unzureichend belohnte starke Leistung beim Auswärtsspiel zwei Tage zuvor in Selb bestätigen, erzielen C.J. Stretch, Travis Ewanyk und Stefan Reiter.
Ganze 31 Sekunden sind gespielt, als die mit konsequentem Forechecking ins Spiel gehenden Huskies den Führungstreffer bejubeln. Die Hausherren bekommen keinen Zugriff und Kassels Topscorer Hunter Garlent zielt aus dem hohen Slot ganz genau ins linke untere Eck, lässt Torwart Oskar Autio auf der Stockhandseite keine Abwehrchance.
Schnell aber findet das Rosenheimer Defensivspiel die gute Struktur, die es am Freitag beim Auswärtsspiel in Selb hatte. Der Ligafavorit aus Nordhessen findet kaum noch zu Abschlüssen. Den Schüssen der Starbulls, die das erste Drittel dominieren und vier Überzahlminuten liegen lassen, verpuffen zunächst. Erst kurz vor der Pause muss Gästekeeper Brandon Maxwell einige Male seine Klasse beweisen.
Im zweiten Spielabschnitt stemmen sich die Gastgeber erfolgreich gegen die erneut mit viel Druck loslegenden Schlittenhunde – und drehen den Spieß alsbald um: Lukas Laub nervt an der gegnerischen blauen Linie die beiden Kasseler Verteidiger erfolgreich und C.J. Stretch versenkt die abgeluchste Scheibe mit einem satten Handgelenkschuss unhaltbar im rechten oberen Eck zum 1:1 (24.). Drei Minuten später staubt Ville Järveläinen in einer Rosenheimer Drucksituation aus der Luft ins Netz ab, in den zu Rate gezogenen Videobildern erkennen die Hauptschiedsrichter aber, dass der vermeintliche Torschütze zuletzt mit dem Handschuh am Puck war und verweigern dem Treffer die Anerkennung (27.).
Momente später muss Charlie Sarault auf die Strafbank – und die Huskies nutzen ihre erste von zwei Überzahlsituationen an diesem Abend zum erneuten Führungstreffer. Yannik Valenti ist mit einem flach aus dem linken Bullykreis ins kurze Eck zischenden Onetimer erfolgreich (29.). Danach können sich beide Torhüter mehrfach auszeichnen, die taktisch diszipliniertem Starbulls scheinen aber eine Nuance näher am Ausgleichstreffer als die mit dem Aufstieg in die DEL liebäugelnden Gäste an einem dritten Tor.
Im letzten Drittel erübrigen sich Diskussionen, wer das bessere Team ist. Die Grün-Weißen lassen hinten wenig zu und versuchen im Spiel nach vorne viel. Der verdiente zweite Ausgleichstreffer fällt früh. Youngster Sebastian Zwickl löst nach einem feinen Solo Verwirrung im Slot vor dem Kasseler Tor aus, Travis Ewanyk versenkt die abgeprallte Scheibe aus dem Hinterhalt eiskalt im linken Eck zum 2:2 (44.). Fünf Minuten später explodiert die Stimmung im ROFA-Stadion, denn die Starbulls gehen nach einem Powerplay-Spielzug in Führung. Erneut ist Ewanyk beteiligt, diesmal indem er vor dem Tor bei einem Schuss von Sarault die Defensive der Gäste und Torwart Maxwell irritiert. Das Duell, wer den Puck aus kurzer Distanz über die Torlinie schieben darf, gewinnt Stefan Reiter knapp gegen Ville Järveläinen – 3:2 (49.).
Weil die Kasseler Strafzeit eine Sekunde vor der Torerzielung bereits abgelaufen war, geht der Treffer nicht als Überzahltor in die Statistik ein. Insgesamt bleiben zwölf Rosenheimer Überzahlminuten erfolglos, trotzdem identifiziert Kassels Cheftrainer Todd Woodcroft die vielen Strafzeiten seiner Mannschaft als entscheidenden Faktor für den verdienten Rosenheimer Heimsieg. Dieser gerät in der Schlussphase kaum in Gefahr, einmal aber muss Oskar Autio mit einem Reflex den Einschlag im kurzen Eck verhindern. In den letzten beiden Minuten versuchen es die Gäste noch ohne Torwart und mit sechstem Feldspieler, aber eine vielversprechende Torchance lässt die geschickt verteidigende Mannschaft von Jari Pasanen nicht mehr zu.
„Wir haben richtig gut verteidigt. Vor allem für die hervorragende Leistung im letzten Drittel muss ich meine Mannschaft loben. Mit drei Punkten gegen eine Topmannschaft können wir sehr zufrieden sein“, so der Starbulls-Cheftrainer nach dem Spiel. Pasanen sieht aber auch einen großen Defizit: „Das Überzahlspiel ist unser Sorgenkind. Wir bewegen die Scheibe nicht schnell genug, kreieren nicht genug Schüsse, machen viele Fehlpässe. Daran müssen wir arbeiten.“
In der Tabelle der DEL2 stehen die Starbulls nun mit 16 Punkten aus elf Spielen und 30:31 Toren auf Rang neun.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.