Ein völlig unnötige Niederlage mussten die Starbulls Rosenheim in der DEL2 am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertages im Heimspiel gegen die Eispiraten Crimmitschau einstecken. Die Grün-Weißen gingen vor 4.247 im ROFA-Stadion durch Charlie Sarault früh in Führung, ließen danach aber reihenweise beste Torchancen aus. Weitere Gastgeschenke verteilten die Starbulls in Form von Scheibenverlusten, die der Tabellenletzte aus Westsachsen im zweiten und letzten Drittel eiskalt nutzte.
In den Anfangsmomenten hatten die Gäste mehr vom Spiel, nach knapp fünf Minuten schlugen aber die Starbulls aus heiterem Himmel zu. Shane Hanna legte nahe der blauen Linie ab, Ludwig Nirschls Schlagschuss klatschte an den Pfosten und Charlie Sarault staubte zum 1:0 ab (5.) – und der „Teddy Bear Toss“ sorgte für einige Minuten Spielunterbrechung. Nachdem die Eisfläche von den gespendeten Kuscheltieren befreit war und die Partie fortgesetzt werden konnte, hatten die Hausherren alles fest im Griff.
Vor allem Ludwig Nirschl hätte die Rosenheimer Führung ausbauen können. Ein satter Schlagschuss von ihm zischte knapp am Kreuzeck vorbei, aus bester Position scheiterte er am stark reagierenden Gästekeeper Christian Schneider und schließlich wuchtete der bei einem Konter den Puck aus nächster Nähe an die Latte (19.).
Im zweiten Spielabschnitt kamen die Eispiraten phasenweise besser ins Spiel, die dicken Chancen aber hatten nach wie vor die Gastgeber. Ein weiteres Mal rettete der Pfosten für die Gäste, diesmal gegen Travis Ewanyk (27.). Als in der fairen Partie – auf beiden Seiten gab es nur je zwei kleine Strafen – dann zum ersten Mal ein Gästespieler in die Kühlbox musste, bot sich den Starbulls im Powerplay die Chance auf den längst fälligen zweiten Treffer. Doch der Schuss ging nach hinten los. C.J. Stretch vertändelte den Puck, und weil sich der Rosenheimer Backcheck behäbig gestaltete, konterten die Eispiraten zum Ausgleichstreffer, den Verteidiger Mirko Sacher frei vor Torwart Oskar Autio erzielte (33.).
In den Schlussminuten des zweiten Spielabschnitts hatte das Tabellenschlusslicht sogar Möglichkeiten zum zweiten Treffer, aber Autio parierte mehrfach stark. Was sich in dieser Phase schon andeutete, sollte sich nach der zweiten Pause verstärken: Die Starbulls verteilten Geschenke in Form von Scheibenverlusten und Unaufmerksamkeiten.
In der Anfangsphase des letzten Drittels machten die Grün-Weißen jedoch zunächst Druck in Überzahl – und trafen zum vierten Mal nur das Gestänge des Crimmitschauer Tores. Einmal mehr war es Nirschl, der am Pfosten scheiterte (42.). Kaltschnäuzig zeigten sich dagegen die Gäste: Nach einem Fehlpass von Stretch in der Rosenheimer Zone verwandelte Mirko Sacher ein zweites Mal frei vor Autio und stellte auf 1:2 (48.).
Danach machten die Hausherren Druck, scheiterten aber mit vielen Abschlüssen am hervorragend aufgelegten Eispiraten-Schlussmann Schneider. Ein Puckverlust an der Bande eröffnete den Gästen jedoch einen weiteren Gegenstoß, den sie perfekt ausspielten und durch Denis Shevyrin zum 1:3 nutzten (58.). Den Treffer zum 1:4-Endstand erzielte schließlich Tim Lutz ins leere Rosenheimer Gehäuse, das Torwart Autio zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassen hatte (59.).
Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen fand nach dem Spiel deutliche Worte: „Wir können das Spiel auch 1:0 gewinnen, wenn wir unbedingt wollen. Nicht nur beim ersten Gegentor haben wir Dinge nicht so umgesetzt, wie wir es besprochen haben. Deswegen bin ich heute brutal sauer. Wir haben darüber gesprochen, dass wir die Augen vom gegnerischen Torwart wegnehmen müssen, aber das tut ja weh dahin zu gehen, das will man nicht, es ist ja Christmas Time. Nach dem 1:1 war es ein Geduldsspiel und dann machen wir einen idiotischen Pass im eigenen Drittel, der zum 1:2 führt. Das war das Game-Winning-Goal. So darfst Du als Profi gewisse Situationen nicht spielen.“
Trotz der unnötigen Heimniederlage gegen die Eispiraten Crimmitschau bleiben die Starbulls Rosenheim auf dem vierten Tabellenplatz der DEL2. Um diesen zu verteidigen, müssen die Grün-Weißen am Samstag beim Auswärtsspiel in Landshut aber nun zwingend punkten. Anpfiff in der Fanatec-Arena am Isarufer ist um 19:30 Uhr. Das Derby ist ausverkauft, die Liveübertragung ist bei sportdeutschland.tv buchbar. Das nächste Heimspiel bestreiten die Starbulls am 30. Dezember um 19:30 Uhr gegen den EHC Freiburg.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.