Fast 500 Rosenheimer Fans unterstützten die Starbulls Rosenheim am 38. Spieltag der DEL2 beim Auswärtsspiel in Kaufbeuren und bejubelten in der Verlängerung den 5:4-Siegtreffer von C.J. Stretch. Außerdem trafen Shane Hanna, Dominik Kolb, Manuel Strodel und Zack Dybowski für die Starbulls, die sich nach Rückständen am Riemen rissen, gute Antworten fanden und sich den ersten Sieg im Allgäu seit dem Wiederaufstieg in die DEL2 mit toller Moral und leidenschaftlichem Einsatz verdienten.
3.100 Zuschauer wollten in der ausverkauften „energie schwaben arena“ das erste Heimspiel des ESV Kaufbeuren nach der Trennung von Cheftrainer Daniel Jun sehen. Offiziell auf dem Spielberichtsbogen als verantwortlicher Trainer stand bei den Hausherren zwar noch Interimscoach Andreas Becherer, tatsächlich stand aber auch bereits der neue Headcoach Leif Carlsson hinter der Bande.
Nach einem Doppelschlag binnen 64 Sekunden lagen die forsch in die Partie startenden Gastgeber mit 2:0 in Front. Sami Blomqvist drückte aus kurzer Distanz einen Querpass von Colby McAuley über die Linie (4.) und Samir Kharboutly versenkte den Puck aus der Halbdistanz unhaltbar im rechten Winkel (5.). Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen nahm eine Auszeit und rüttelte seine Spieler wach. Bei beiden Gegentreffern hatten die Grün-Weißen, die mit vielen müden, kranken und angeschlagenen Akteuren ins Spiel gegangen waren, ungewohnte Defensivschwächen offenbart.
Ein erstes Powerplay spielten die Starbulls hervorragend, die Scheibe wollte aber trotz vieler gefährlicher Abschlüsse nicht ins Tor. Shane Hanne traf die Latte (7.). Die Starbulls blieben auch in der Folge das überlegene Team und belohnten sich mit dem Anschlusstreffer. Dominik Kolb lief nach einem Pass von Ludwig Nirschl alleine auf ESV-Torwart Daniel Fießinger zu und verwandelte eiskalt zum 2:1 (12.). Doch bereits eine Minute später packte die Rosenheimer Defensive ein weiteres Mal nicht zu, sodass Kharboutly ungestört die neutrale Zone überwinden und ins Angriffsdrittel einfahren durfte. Seine Ablage zimmerte Dieter Orendorz ins rechte ober Eck (13.).
Mit einem Mann mehr auf dem Eis gelang den Starbulls der erneute Anschluss. Es war aber kein typisches Überzahltor, sondern ein Gegenstoß nach zu euphorischer Kaufbeurer Befreiung, den Charlie Sarault einleitete und Shane Hanne mit einem feinen Abschluss in den rechten Torwinkel abschloss – 3:2 (16.). In der Schlussphase des turbulenten ersten Drittels – das Torschussverhältnis lautete 21:17 für Rosenheim! – verhinderte Oskar Autio mit einer starken Parade gegen Danny Bindels den möglichen vierten Kaufbeurer Torerfolg.
Weit weniger spektakulär gestaltete sich die Partie nach der zweiten Pause. Kaufbeuren hatte Scheibenbesitzvorteile, die Starbulls aber ließen kaum noch gefährliche gegnerische Torschüsse zu. In der Schlussphase des zweiten Drittels zogen die Grün-Weißen das Spiel mehr und mehr an sich, kamen zu Torchancen durch Ville Järveläinen, Nirschl und Kolb und schließlich 32 Sekunden vor der zweiten Pausensirene zum verdienten Ausgleichstor. Travis Ewanyk scheiterte nach Pass von Sarault frei vor Fießinger, setzte nach und legte die Scheibe zurück in den Torraum, der kurzfristig wieder ins Rosenheimer Line-up zurückgekehrte Dominik Strodel arbeitete sie per Rückhand in die Maschen – 3:3 (40.).
Im letzten Drittel fanden die Hausherren weiterhin kein effektives Rezept, um die grün-weiße Defensive zu knacken – und gingen dennoch mit 4:3 in Führung. Dominik Kolb ließ sich in einer an sich völlig harmlosen Situation die Scheibe von Sami Blomqvist abluchsen, der frei vor Torwart Autio „danke“ sagte und einschob (45.). Die Rosenheimer Antwort ließ nun aber nur eine gute Minute auf sich warten. Strodel lauerte am Pfosten des ESV-Tores und brachte die Scheibe gleich dreimal hintereinander nicht an Fießinger vorbei, die Kaufbeurer Abwehr damit aber gehörig durcheinander. Über Sarault und Hanna wanderte das Spielgerät zu Zack Dybowski, der es unhaltbar ins rechte Kreuzeck hämmerte – 4:4 (46.).
Mitte des dritten Drittels war Starbulls-Keeper Autio mehrfach gefordert und parierte unter anderem stark gegen Blomqvist und McAuley. Ihr einziges Unterzahlspiel der Partie verteidigten die Grün-Weißen danach problemlos. In der Schlussphase lagen die größeren Möglichkeiten zum Siegtreffer auf Rosenheimer Seite. Einen abgefälschten Schuss von Kilian Kühnhauser kratzte Fießinger per Reflex noch von der Linie (57.). Und auch, als mit Kolb und Nirschl zwei Starbulls-Stürmer ohne Gegenspieler auf das Tor zufuhren, konnte der ESVK-Schlussmann mit einer starken Reaktion retten (58.).
Die Verlängerung wurde zur großen Show von C.J. Stretch. Zunächst tankte sich der Starbulls-Kapitän per Solo vor das Tor, tanzte Fießinger aus, schaufelte aber per Rückhand am kurzen Eck vorbei (63.). Dann zwang der agile Lukas Laub Kaufbeurens Jamal Watson zu einem Foul. In Überzahl beschäftigten Järveläinen, Ewanyk und Hanna die ESV-Spieler und Stretch konnte kreiseln. Er suchte sich in aller Geduld die perfekte Schussposition, um den besten Moment abzuwarten und den Puck schließlich im linken Eck zum Rosenheimer 5:4-Siegtreffer zu versenken (64.).
Bereits am Dienstag müssen die Starbulls Rosenheim in der DEL2 erneut ran. Dann kommt es zum nächsten Highlight im ROFA-Stadion: Zu Gast auf Rosenheimer Eis ist mit den Dresdner Eislöwen der unangefochtene Tabellenführer (Spielbeginn 19:30 Uhr, Eintrittskarten: www.starbulls.de/tickets, Liveübertragung: sportdeutschland.tv).
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.