Rosenheim gegen Dresden – Tabellenvierter gegen Tabellenführer: Das mit Spannung erwartete Topspiel der DEL2 am Dienstagabend ging mit 3:0 an die Gäste aus Sachsen. Das bessere Team mit dem deutlichen Plus an Torchancen waren aber die Starbulls, die für ihren starken Auftritt von ihren Fans nach der Schlusssirene mit viel Applaus verabschiedet wurden. Rosenheimer Torerfolgen standen der herausragende Dresdner Torwart Danny aus den Birken und zweimal das Torgestänge im Weg.
Unter den 4.050 Zuschauern waren über 700 Mitarbeiter von insgesamt 60 Blaulicht-Organisationen, die von den Starbulls zum Besuch des DEL2-Spitzenvergleichs zwischen Rosenheim und Dresden ins ROFA-Stadion eingeladen wurden. Mit dieser Aktion will der Verein allen Einsatzkräften und ehrenamtlichen Helfern bei Feuerwehren, Rettungsdiensten, der Polizei und dem Technischen Hilfswerk ein kleines Dankeschön für ihren täglichen großartigen Einsatz aussprechen. Der „Blaulicht-Tag“ soll vor allem ein deutliches Zeichen setzen, wie unglaublich wichtig das oft unterschätzte Engagement von haupt- wie ehrenamtlich in diesen Bereichen tätigen Menschen für die Allgemeinheit ist.
Eislöwen gehen ausgeruht und top aufgestellt ins Spiel
Es war des Topspiel des 39. Spieltags in der DEL2. Die Dresdner Eislöwen gingen mit der breiten Brust des unangefochtenen Tabellenführers ins Spiel, der sich 17 Spiele hintereinander nicht in der regulären Spielzeit bezwingen ließ – und der sich für die klare 0:5-Niederlage beim ersten Gastspiel der laufenden Saison auf Rosenheimer Eis drei Monate zuvor revanchieren wollte. Dresdens Cheftrainer Niklas Sundblad konnte aus dem Vollen schöpfen und alle 19 möglichen Feldspielerpositionen besetzen. Sein Team musste am vergangenen Wochenende nur einmal antreten und gewann dabei in Freiburg klar und deutlich 8:2.
Die Starbulls haben im Jahr 2025 bereits zwei Partien mehr auf dem Buckel. Im Line-up fehlten gegen den Tabellenführer Fabjon Kuqi und die langfristig verletzten Stefan Reiter, Norman Hauner und Maximilian Vollmayer. Torwart Oskar Autio war zwar nominiert, musste nach dem Aufwärmen aber krankheitsbedingt passen. Weil Pascal Seidel bei seiner Stammorganisation Straubing Tigers weilte und Patrik Mühlberger ebenfalls krank war, hütete der 19-jährige Alexander Rose das Rosenheimer Tor – es war sein erster Spiel-Einsatz im Herrenbereich überhaupt.
Dresden ging mit dem ersten Torschuss in Führung
In den Anfangsminuten begegneten sich beide Mannschaften mit Respekt. Bis zum ersten Schuss auf eines der Tore dauerte es 3 Minuten und 55 Sekunden – und dann stand es 0:1. Dresdens Verteidiger Yannick Drews tankte sich zentral durch und traf ins rechte Eck. „Eigentlich hab ich einen schnellen Pass nach vorne gesucht, da war aber leider nichts frei. Auf gut bayerisch hab ich mich bissl durchgewurschtelt, zum Glück ist die Scheibe wieder auf meinen Schläger gekommen und dann war sie drin“, beschrieb der Torschütze die Szene im Live-Interview zu Beginn der ersten Drittelpause.
Da stand es bereits 0:2, weil Sebastian Gorcik die Scheibe aus wenigen Zentimetern über die Torlinie schubste, nachdem Rosenheims Schlussmann Rose ein Schuss von Niklas Postel durchgerutscht war (14.). Zwischen den beiden Gegentoren machten die Starbulls Druck und hatten – unter anderem bei einem stark aufgezogenem Powerplay – gute Schüsse, die aber zur Beute vom fehlerlosen Gästekeeper Danny aus den Birken wurden oder abgefälscht knapp am Tor vorbeitrudelten. Kurz vor der Pausensirene hatte Ville Järveläinen, der im Slot frei zum Abschluss kam, den Anschlusstreffer auf der Kelle, doch auch da war Dresdens Torwart zur Stelle.
Deutliches Rosenheimer Chancenplus ab dem zweiten Drittel
Gleich zu Beginn des zweiten Spielabschnitt trafen die Gäste zum dritten Mal – erneut in einer Situation, die gar nicht zwingend aussah. Dane Fox schien im „Topscorer-Zweikampf“ von C.J. Stretch schon abgedrängt, bugsierte die Scheibe aber raffiniert mit der Rückhand in den linken oberen Torwinkel (22.). Das mögliche 0:4 verhinderte Alexander Rose mit einem Reflex gegen den frei vor ihm zum Abschluss kommenden Travis Turnbull (28.). Das war es aber dann auch schon fast mit Dresdner Torchancen.
Vor allem in der zweiten Hälfte des zweiten Drittels stand Gästekeeper Danny aus den Birken permanent im Fokus. Als Simon Gnyp abzog, verhinderte der Pfosten den ersten Rosenheimer Torerfolg (32.). Nicht nur in Überzahl schnürten die Hausherren den Spitzenreiter lange in dessen Zone ein. Järveläinens Versuche blieben am Torraum hängen, Stretch bugsierte einen Abpraller per Rückhand über das leere Dresdner Tor (33.). Zahlreiche weitere Abschlüsse wurden zur Beute vom Dresdens Torwart, den Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen nach der Partie zum „besten Spieler auf dem Eis“ adelte.
Starbulls blieben bis zur letzten Sekunde engagiert
Auch dem dritten und vierten Rosenheimer Powerplay entsprangen gefährliche Schüsse, aber keine Treffer. Lukas Laub hatte Pech, dass seine Direktabnahme nur an die Latte des Gästetores klatsche (46.). Während der Tabellenführer kaum noch etwas für die Offensive tat, arbeitete die Eislöwen-Defensive konsequent und klärte alle Abpraller. Die Starbulls gaben nicht auf, versuchten es in den letzten drei Minuten durchgehend ohne Torwart und mit sechstem Feldspieler, blieben aber trotzdem zum dritten Mal in der laufenden Saison ohne Torerfolg in der regulären Spielzeit – zum ersten Mal jedoch in einem solchen Fall auch ohne Punktgewinn, denn gegen Landshut und in Weißwasser ging es mit einem 0:0 in die Verlängerung.
„Ich bin mit der Art und Weise, wie wir gegen einen Top-Gegner gespielt haben, sehr zufrieden. An der Mannschaftsleistung gibt es nichts zu rütteln. Sehr schade, dass wir keine Tore geschossen haben“, sagte Jari Pasanen nach dem Spiel.
Rosenheim weiter acht Punkte vor Tabellenplatz fünf
Weil Verfolger Ravensburg ebenfalls verlor, beträgt der Rosenheimer Vorsprung auf den fünften Tabellenrang weiterhin acht Punkte. „Wenn alle Spieler gesund geblieben wären und wir wären Vierter, Fünfter oder Sechster würde ich sagen – ok. Aber jetzt mit so einer kurzen Bank zu spielen und Topleuten, die fehlen – ich hätte nie und nimmer geglaubt, dass wir so lange auf dem vierten Platz bleiben. Das spricht für die Mannschaft und den Zusammenhalt. Ich ziehe den Hut davor, was unsere Spieler in den letzten drei, vier Wochen geleistet haben. Aber es wird von Woche zu Woche schwieriger“, ordnete der Starbulls-Headcoach die Situation nach drei absolvierten Vierteln der Hauptrunde ein.
Weiter geht es für die Starbulls Rosenheim in der DEL2 mit einem Auswärtsspiel gegen die Eisbären Regensburg (Freitag, 20 Uhr). Beim nächsten Rosenheimer Heimspiel am kommenden Sonntag um 17 Uhr sind die Blue Devils Weiden zu Gast im ROFA-Stadion.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.