Einmal mehr trotzten die Starbulls Rosenheim den vielen Ausfällen. Mit unbändigem Willen und Teamspirit holten sich die Grün-Weißen am 44. Spieltag der DEL2 im Auswärtsspiel gegen die Roten Teufel Bad Nauheim verdient einen Punkt. Mit einer Energieleistung egalisierten die Starbulls im letzten Drittel einen 1:3-Rückstand. Das bessere Ende in der Verlängerung vor 3.341 Zuschauern im Bad Nauheimer Colonel-Knight-Stadion hatten aber die gut aufgestellten Gastgeber: Parker Bowles überwand nach starker Einzelleistung Patrik Mühlberger, der kurz vor der ersten Drittelpause im Rosenheimer Tor für Cody Porter übernehmen musste, zum 4:3-Endstand.
Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen konnte diesmal auf lediglich 15 Feldspieler zurückgreifen, darunter die Nachwuchsakteure Jannick Stein und Johannes Achatz. Den Anfangsdruck der Hausherren, darunter auch zwei frühe Bad Nauheimer Überzahlminuten, überstanden die Grün-Weißen ohne Gegentor. Eine feine Einzelleistung von Lukas Laub, der nach schnellem Antritt frei am starken Torwart Gerry Kuhn scheiterte, erwies sich als Cut – fortan gab das Rosenheimer Team den Ton auf dem Eis an.
Im durchdacht und zielstrebig gespielten Powerplay drückte Manuel Strodel den Puck aus kurzer Distanz zur Starbulls-Führung über die Torlinie, C.J. Stretch hatte im richtigen Moment scharf in den Torraum gespielt (10.). Shane Hanna hatte nach Rückpass von Ludwig Nirschl das 2:0 auf dem Schläger (18.). Kurz zuvor musste Starbulls-Torwart Cody Porter seinen Auftritt beenden, nachdem ihn Bad Nauheims Brent Aubin seinen Schläger völlig unnötig ins Genick gedrückt hatte und dafür ungestraft davonkam. Patrik Mühlberger übernahm den Job zwischen den Rosenheimer Torpfosten.
Aus dem Nichts stellten die Roten Teufel in den letzten Momenten des ersten Drittels den Spielverlauf auf den Kopf. Bode Wilde drang per Finte in die Rosenheimer Zone ein, hatte zu viel Platz und Zeit, um sich den Puck zurechtzulegen und versenkte ihn unhaltbar im rechten oberen Eck zum 1:1 (19.). Ganze 16 Sekunden später schoss Edwin Tropmann aus spitzem Winkel, vor allem aber aus Verlegenheit, auf das Rosenheimer Tor und traf am verdutzten Mühlberger vorbei genau in den Winkel zum 2:1 (20.).
In der Anfangsphase des zweiten Drittels erhöhten die Gastgeber auf 3:1. Taylor Vause drückte einen Rückpass aus kurzer Distanz ein (23.). Die Rosenheimer Defensive war physisch eigentlich da, packte aber nicht zu. Danach verflachte die Partie, auch im zweiten Rosenheimer Überzahlspiel ging nichts. Erst gegen Drittelende wurde es vor den Toren wieder lebhafter. Mühlberger parierte stark gegen den frei auf ihn zufahrenden Tim Coffman, auf der anderen Seite brachte Zack Dybowski allein vor Kuhn die Scheibe nicht im Tor unter. Bei einem nun wieder sehr stark aufgezogenem Überzahlspiel hatten C.J. Stretch und Ville Järveläinen mehrfach die Chance zum Anschlusstreffer (39.).
Im letzten Drittel leisteten die Starbulls angesichts des seit Wochen kleinen Kader fast Unglaubliches. Vier Unterzahlminuten verteidigten sie erfolgreich, danach übernahmen sie sofort wieder die Initiative gegen das Team, das an gleicher Stelle fünf Tage zuvor die Eisbären Regensburg mit 7:0 überrollt hatte. Nachdem Travis Ewanyk eine Großchance liegen ließ, hämmerte Lukas Laub eine Ablage von Stretch unhaltbar ins rechte obere Eck zum Anschlusstreffer (52.).
Den hochverdienten 3:3-Ausgleichstreffer erzielte Ville Järveläinen per Abstauber in Überzahl (56.); erneut hatten die Starbulls im Powerplay sicher, flexibel und geduldig kombiniert. Fast hätte Laub eine Minute später den möglichen Rosenheimer Siegtreffer nachgelegt, aber der starke Kuhn im Bad Nauheimer Tor war mit einer Glanztat zur Stelle.
In der Verlängerung brillierte Topscorer Parker Bowles mit einer feinen Einzelaktion, die er frei vor Mühlberger mit dem 4:3-Siegtreffer für die Hausherren krönte (62.). „Mit diesem Tor kann ich gut leben, das war schön gemacht. Aber bei den anderen drei Gegentoren haben wir schlimme Fehler gemacht. Das passiert selten bei uns“, sagte Jari Pasanen nach der Partie. Der Rosenheimer Cheftrainer war mit der Ausbeute von nur einem Punkt nicht zufrieden: „Ich sehe es so, dass wir heute zwei Punkte verloren haben. Die Heimmannschaft hat gut gespielt, aber wir hatten die vielen großen Torchancen. Jerry Kuhn war bester Mann auf dem Eis. Trotzdem Riesenrespekt für meine Truppe für eine riesige Energieleistung.“
In der Tabelle der DEL2 wurden die Starbulls von den mit 5:2 gegen Kaufbeuren siegreichen Ravensburg Towerstars überholt. Am Sonntag können sich die Grün-Weißen den vierten Tabellenplatz aber mit einem Heimsieg im direkten Duell gegen Ravensburg wieder zurückholen. Spielbeginn im ROFA-Stadion ist um 17 Uhr (Eintrittskarten auf www.starbulls.de/tickets und am Spieltag ab 15 Uhr an der Stadionkasse).
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.