Am 45. Spieltag der DEL2 empfingen die Starbulls Rosenheim vor 4.024 Zuschauern im ROFA-Stadion die Ravensburg Towerstars. Das Rosenheimer Vorhaben, sich den am Freitagabend an den Kontrahenten aus Oberschwaben verloren gegangenen vierten Tabellenrang mit einem Heimsieg direkt zurückzuholen, misslang. Die Starbulls waren am Sonntagabend gegen das momentan formstärkste Team der Liga lange Zeit mehr als ebenbürtig, bissen sich aber am starken Torwart Ilya Sharipov die Zähne aus. Nach eine Strafzeitenflut entschieden die Gäste Im Schlussdrittel mit zwei Überzahltoren und einem Empty-Net-Treffer das Spiel mit 3:0 für sich.
Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen konnte im „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen Ravensburg mit Verteidiger Dominik Tiffels, den Stürmern Sebastian Zwickl und Michael Muhsin sowie Torwart Oskar Autio auf vier am Freitag in Bad Nauheim noch fehlende Akteure wieder zurückgreifen. Autio war gleich in der ersten Minute gefordert, als er bei einem Ravensburger Gegenstoß den Abschluss von Jan Nijenhuis parierte. Danach kamen die Hausherren in den Genuss von gleich vier Überzahlminuten. Das Rosenheimer Powerplay strotzte vor Idee und Struktur, aber sämtliche Abschlüsse wurde erfolgreich geblockt oder zur Beute von Torwart Ilya Sharipov.
Der herausragende Gästetorwart verhinderte im ersten Spielabschnitt gegen C.J. Stretch, Travis Ewanyk und mehrfach gegen Ville Järveläinen den verdienten Rosenheimer Führungstreffer. Und die Starbulls sollten sich – egal ob aus der Distanz oder aus nächster Nähe – die gesamte Spielzeit die Zähne an Sharipov ausbeißen.
Die Gäste, die in den letzten fünf Spielen alle möglichen 15 Punkte holten, waren vor allem bei schnellen Kontern gefährlich – und bei einem Überzahlspiel: Simon Sezemsky nagelte den Puck an die Latte (14.).
Auch im zweiten Drittel hatten die Starbulls zunächst ein leichtes Übergewicht an Torchancen und Spielanteilen. Das Überzahlspiel – erneut zweimal zwei Minuten – funktionierte allerdings nicht mehr so gut. In einer Unterzahlsituation hielten sich die Grün- Weißen mit leidenschaftlichem Kampf und einem gut aufgelegten Torwart schadlos. Und wie schon im ersten Drittel reagierte Oskar Autio auch bei einem Alleingang von Nijenhuis prächtig (33.).
Es war ein interessantes, schnelles und intensives Spiel – bis zur 38. Spielminute. Da verhakten sich Lukas Laub und Matthew Santos an der Bande, gingen zu Boden und gerieten im Anschluss aneinander. Die Unparteiischen verhängten gegen beide Akteure große Strafen, für den Rosenheimer aber gleich deren zwei. Für Laub war das Spiel damit beendet, laut Hauptschiedsrichter Lukas Voit habe sich der Rosenheimer Stürmer des Vergehens „Slew-footing“ schuldig gemacht.
Sekunden vor Beginn der zweiten Pause traf es auch noch Travis Ewanyk mit einer doppelten Zwei-Minuten-Strafe wegen hohen Stocks. Und 41 Sekunden nach Wiederbeginn schlug die beste Überzahlmannschaft der Liga zu. Robby Czarnik hämmerte den Puck aus dem rechten Bullykreis über den Innenpfosten unhaltbar zum 0:1 ins Tor (41.).
„Vor dieser Drei-gegen-vier-Situation war es ein sehr gutes Hockeyspiel. Durch die zwei plus zwei Minuten kam das Moment zum Gegner, der daraus Kapital geschlagen hat. So schnell ist das Spiel vorbei“, machte Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen die Schüsselszene der Partie aus. Denn die Gäste durften weiter in Überzahl spielen und nutzten den Platz auf dem Eis im Stile einer Spitzenmannschaft. Fabian Dietz legte quer auf Erik Karlsson, der per Direktabnahme ins offene Tor auf 0:2 stellte (43.).
Dass Ravensburgs Leonhard Korus, der seinen Schläger in hohem Tempo in das Gesicht von Järveläinen schwang, im Gegensatz zu Ewanyk nur mit einer kleinen Strafe bedacht wurde, passte nicht ins Bild. Dass Järveläinen wegen angeblicher „Täuschung“ ebenfalls auf die Strafbank musste, erst recht nicht. Aber die Hausherren ließen sich nicht entmutigen und taten alles, um den Anschlusstreffer zu erzielen. Aber auch die gefährlichsten Schüsse von Järveläinen, Dybowski und Zwickl entschärfte Gästekeeper Sharipov.
Bereits dreieinhalb Minuten vor Ende der regulären Spielzeit machte Rosenheims Torwart Autio Platz für einen sechsten Feldspieler. Doch Ravensburg kam in Scheibenbesitz und Santos machte ins leere Tor alles klar – 0:3 (57.).
„Kleine Momente können entscheidend sein, wenn zwei Mannschaften ebenbürtig spielen, so wie es heute der Fall war. Herz und Kampfgeist waren da, meine Jungs haben stark gespielt“, sagte Jari Pasanen nach der Partie. „Die Nervenkontrolle hat wieder ein bisschen nachgelassen. Müdigkeit war da. Nach der Rangelei, in der wir fünf plus fünf Minuten bekommen haben, ging es nicht mehr so bravourös für uns“, so der Starbulls-Headcoach weiter.
Der Rosenheimer Rückstand auf Tabellenrang vier und die Ravensburg Towerstars beträgt nun vier Punkte. Der Vorsprung der Starbulls auf den ersten Pre-Playoffplatz, den die Lausitzer Füchse belegen, liegt bei jetzt noch neun Zählern.
Bereits am Dienstag steht der 46. Spieltag der DEL2 auf dem Programm. Die Starbulls müssen auswärts gegen den Tabellenzweiten Krefeld Pinguine antreten (19:30 Uhr, Liveübertragung auf sportdeutschland.tv).
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.