Am 48. Spieltag der DEL2 feierten die Starbulls Rosenheim vor 3.853 Zuschauern im ROFA-Stadion einen 4:2-Heimsieg gegen die Selber Wölfe. Die Gäste konnten die Rosenheimer 2:0-Führung – Manuel Strodel traf bereits in der zweiten Minute, Kevin Handschuh lege Mitte des zweiten Drittels nach – acht Minuten vor Schluss ausgleichen. Ville Järveläinen brachte die Grün-Weißen umgehend zurück auf die Siegerstraße. Lukas Laub setzte in allerletzter Sekunde noch einen Empty-Net-Treffer drauf. Die Starbulls Rosenheim sind damit nun erfolgreichste Heimmannschaft der Liga und der direkten Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale der DEL2 einen großen Schritt nähergekommen.
Bei den als Tabellenletzter angereisten Selber Wölfen fehlte überraschend Topscorer Josh Winquist wegen einer Verletzung. Die Starbulls traten ohne ihre Youngster an. Denn Kilian Kühnhauser, Sebastian Zwickl, Jannick Stein, Michael Muhsin, Johannes Achatz und Andreas Schneider waren allesamt bereits am Sonntagvormittag für das Rosenheimer U20-Team im Einsatz, dem mit einem 7:2-Sieg gegen Schwenningen der wichtige Klassenerhalt in der höchsten deutschen Nachwuchsliga gelang!
Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen konnte zunächst trotzdem drei komplette Reihen auf das Eis schicken, da mit Verteidiger Tobias Beck und Stürmer Ludwig Nirschl zwei zuletzt kranke Spieler zurückkehrten. Allerdings fiel Manuel Strodel im zweiten Drittel aus, für ihn rückte Beck von der Verteidigung in den Sturm.
Bereits mit Anbruch der zweiten Spielminute spielte Beck einen prima Pass auf Manuel Strodel, dem mit einem verdeckten Flachschuss ins kurze Eck nach bereits 77 Sekunden Spielzeit der frühe 1:0-Führungstreffer gelang. Die Starbulls hatten in der Anfangsphase hochkarätige Torchancen im Minutentakt, konnten aber nicht nachlegen. Der starke Gästekeeper Kevin Carr hielt auch den ein oder anderen scheinbar Unhaltbaren. Stefan Reiter scheiterte bei einem Alleingang (4.) und per Abstauber (13.). Vier Überzahlminuten konnten die Starbulls ebenfalls nicht zu einem zweiten Tor nutzen.
Sekunden vor der ersten Pause reagierte auch Rosenheims Torwart Oskar Autio prächtig, als er gegen den frei vor ihm auftauchenden Adam Kiedewicz die kurze Ecke entscheidend zumachte. Ein 1:1 wäre für das im ersten Spielabschnitt deutlich unterlegene Tabellenschlusslicht aus Oberfranken allerdings schmeichelhaft gewesen.
Im zunächst sehr zerfahrenen zweiten Drittel übernahmen die Gäste mehr und mehr das Geschehen auf dem Eis. Torchancen gab es auf beiden Seiten aber zunächst überhaupt nicht – bis die Gäste in der eigenen Zone patzten, Lukas Laub den braten roch und Ville Järveläinen die perfekte Ablage aus bester Position knapp am Pfosten vorbeischoss (28.). Zwei Minuten später brachte Travis Ewanyk einen Steilpass von Kevin Handschuh nicht rechtzeitig unter Kontrolle, um frei auf Gästekeeper Carr zulaufen zu können. Nach „Umweg“ hinter dem Gästetor herum legte Ewanyk im perfekten Moment quer und der mit Tempo kommende Handschuh drückte aus kurzer Distanz unhaltbar ein – 2:0 (30.).
Danach war mehr und mehr Starbulls-Torwart Autio gefordert, der gegen Brent Readeke (31.) und Joel Hofmann (35.) glänzend parierte. Einen vergleichsweise ungefährlichen Schuss von Maximilian Gläsl ließ der Rosenheimer Schlussmann aber abprallen und Daniel Schwamberger staubte zum 2:1-Anschlusstreffer ab (37.). Ihre beiden einzigen Unterzahlminuten der Partie hatten die Gastgeber davor noch problemlos überstanden.
Zu Beginn des letzten Drittels ließen die Starbulls ihre dritte und letzte Überzahlsituation ungenutzt. Vom in den Partien zuvor schnellen und zielstrebigen Powerplay war nichts zu sehen. Die Grün-Weißen wirkten müde, was angesichts des knappen Kaders und nach den beiden anstrengen Auswärtsaufgaben gegen die Spitzenteams Krefeld und Kassel am Dienstag und Freitag mehr als nachvollziehbar war. Lukas Laub brachte einen Alleingang auf das Gästetor nicht zum Abschluss (46.).
Unmittelbar nach dem Anspiel nach dem Powerbreak prallte ein abgefälschter Schuss von Gästeverteidiger Ryan Sproul an den Pfosten (49.). Danach konnten sich die Gäste mehrere Male in der Angriffszone festsetzen – und den Ausgleich erzwingen. Ein Schuss von Hofmann prallte am Rosenheimer Torraum nach oben ab und Selbs U21-Stürmer Seonwoo Park drückte den Puck aus der Luft zum 2:2 über die Linie (53.).
Das Unentschieden hatte aber nur ein Minute Bestand. Wie aus dem Nichts waren die Starbulls wieder da. Ville Järveläinen schnappte sich an der eigenen blauen Linie die Scheibe, zündete den Turbo, entschied sich gegen den Pass auf den mitgelaufenen Zack Dybowski und traf aus dem Handgelenk unhaltbar ins rechte Kreuzeck zum 3:2 (54.). Die Gäste fanden keine Antwort mehr, die Hausherren ließen nun plötzlich wieder vorhandene Hochkaräter ungenutzt. In der letzten Sekunde traf Lukas Laub von der Mittellinie im Fallen ins leere Tor zum 4:2-Endstand.
Die Starbulls haben sich mit 51 Punkten aus 24 Spielen nun auf Rang eins der Heimtabelle der DEL2 geschoben – einen Zähler vor Kassel, zwei vor Dresden. Bei insgesamt 83 Punkten beträgt der Rosenheimer Vorsprung auf Pre-Playoff-Rang sieben und die Blue Devils Weiden neun Zähler. Allerdings haben die Oberpfälzer noch ein Nachholspiel am kommenden Dienstag in Ravensburg in der Hinterhand und könnten den Abstand vier Spieltage vor Hauptrundenende auf sechs Punkte verkürzen.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.