Was war das am vergangenen Dienstag nur für ein Abend bzw. eine Nacht im Rosenheimer emilo-Stadion. Durch eine nicht mehr für möglich gehaltenen Aufholjagd nach einem 1:4 Rückstand konnten die Starbulls in der „Best Of Seven“ Serie vor 2259 Zuschauern mit 2:1 in Führung gehen und damit das Heimrecht weiter für sich beanspruchen. Zeit zum Durchatmen bleibt jedoch beiden Teams nicht, denn bereits am Freitag, den 07.04.2017 kommt es zu Spiel 4, diesmal wieder im Crimmitschauer “Sahnpark”. Spielbeginn in Sachsen ist um 20 Uhr.
Wie bereits in Spiel 1 der Serie kamen die Starbulls auch dieses Mal sehr gut aus der Kabine und setzten die Eispiraten Crimmitschau von Anfang an unter Druck. Folgerichtig gelang den Mannen von Trainer Thomas Schädler nach einem Schuss von Yannick Wenzel und dem darauffolgenden Nachschuss von Andreas Nowak nach nur 5 Spielminuten das frühe 1:0. Für den 20-jährigen Torschützen Andreas Nowak war dieser Treffer sein erster überhaupt in der DEL2. Dieser Treffer schien den Starbulls aber nicht gut getan zu haben, denn in der Folge kamen die Gäste immer besser ins Spiel. Mit einem Doppelschlag in der 8. Spielminute durch Keil und Ciernik wendete sich das Blatt schlagartig. Nachdem Pohl in der 11. Spielminute in Überzahl den dritten Treffer für die Gäste markierte, musste Timo Herden das Tor für Lukas Steinhauer räumen. Als wäre dieser Schock und der Rückstand nicht schon genug gewesen, gelang Christopher Kabitzky in der 18. Minute dann auch noch das 1:4 aus Rosenheimer Sicht. Mit diesem doch mehr als ernüchternden Zwischenstand gingen beide Teams anschließend in die erste Drittelpause.
Der zweite Spielabschnitt ist relativ kurz erzählt. Crimmitschau startete mit viel Schwung in die zweiten 20 Minuten und schnürte die Starbulls phasenweise in deren Defensivzone ein. In dieser Phase war es oftmals einzig und alleine dem sehr starke fangenden Starbulls Schlussmann Lukas Steinhauer zu verdanken, dass es weiter beim Spielstand von 1:4 blieb. Die Heimmannschaft konnte nur stellenweise für Entlastungsangriffe sorgen und blieb dabei meistens mehr als harmlos. Jeder Zuschauer spürte dabei, dass der Kopf die Beine der Starbulls Spieler regelrecht lähmte. Hörte man sich zu diesem Zeitpunkt im weiten Rund des Rosenheimer emilo-Stadions um, so machte sich bei den meisten Fans der Grün-Weißen Resignation und Ernüchterung breit. Mit einem zu diesem Zeitpunkt eher fast schon zu niedrigen Spielstand von 1:4 gingen beide Teams an diesem Abend zum zweiten Mal in die Pausenkabinen.
Zu Beginn des dritten Spielabschnitts plätscherte das Spiel in den ersten Minuten weiter vor sich hin und Crimmitschau schien sich nun immer mehr mit dem Thema “Ergebnis verwalten” zu beschäftigen. In der 45. Minute war es dann aber soweit: Greg Classen schoss aus halblinker Position aus der Drehung auf das Tor von Ryan Nie und Christian Neuert konnte den Nachschuss mit einer blitzschnellen Reaktion zum 2:4 verwandeln. Bereits beim Jubel der Nummer 13 im Kader der Starbulls war dabei bereits zu verspüren, dass sich das Team um Kapitän “Micky” Rohner noch längst nicht aufgegeben hatte. Mit deutlich erhöhter Laufbereitschaft und unbändigem Kampf war das Team von der Mangfall nun klar tonangebend und zwang den Crimmitschauer Torsteher zu mehreren Glanztaten. Als dann der Anschlusstreffer zum 3:4 durch Joonas Valkonen in einer 5 gegen 4 Überzahlsituation fiel, war dies endgültig der Startschuss zur Aufholjagd der Grün-Weißen. Alle Sitzplätze im altehrwürdigen Rosenheimer Eisstadion wurden innerhalb von wenigen Sekunden in Stehplätze umgewandelt und die Stimmung im weiten Rund schien die Heimmannschaft quasi zu tragen. In der 58. Spielminute fand der “Wahnsinn” in diesem Spiel dann seinen zwischenzeitlichen Höhepunkt. Greg Classen gewann im Offensivdrittel ein Anspiel, Manuel Edfelder passte die Scheibe zurück an die blaue Linie zum bereits zuvor angesprochenen Michael “Micky” Rohner und dieser zimmerte die schwarze Hartgummischeibe unhaltbar für Ryan Nie zum 4:4 Ausgleich ins Crimmitschauer Gehäuse. Damit war diese unglaubliche Aufholjagd perfekt und beide Teams gingen nach 60 gespielten Minuten an diesem Abend zum dritten Mal in die jeweiligen Kabinen.
In der ersten Verlängerung dieses Abends spürte man zu Beginn des Abschnitts den Rückenwind den dieser Ausgleich den Starbulls verliehen hatte. Weiterhin rollte Angriff um Angriff auf das Tor der Gäste, der Torerfolg blieb dabei allerdings, trotz bester Tormöglichkeiten, aus. Die Gäste verlegten sich fortan immer mehr aufs Kontern, waren dabei aber stets gefährlich und so musste auch Lukas Steinhauer mehrmals sein Können aufzeigen.
Mit Beginn der zweiten Verlängerung merkte man den Spielern die schwindenden Kräfte von Minute zu Minute immer mehr an. Chancen wurden dabei zur Mangelware und somit endete auch dieser Abschnitt ohne Tore auf beiden Seiten und es stand weiterhin 4:4.
Nach über 4,5 Stunden Eishockey war es dann aber soweit: Ein neuer Tag, der 05.04.2017, war gerade seit 2 Minuten angebrochen, als Eispiraten Verteidiger Bartek im eigenen Drittel einen kapitalen Fehlpass in Richtung der blauen Linie spielte. Blitzschnell kam die Scheibe nun über Scofield, Burt und Lewis zurück zu Tyler Scofield und dieser markierte aus kürzester Distanz den 5:4 Siegtreffer für die Starbulls nach exakt 106:28 gespielten Minuten. Was anschließend folgte war ein einziger Jubelsturm im emilo-Stadion zu Rosenheim. Das ganze Team, alle Verantwortlichen an der Bande und alle Zuschauer lagen sich erschöpft in den Armen und feierten zusammen den in dieser Serie so wichtigen Sieg im dritten Spiel.
Damit liegen die Starbulls Rosenheim, nach dem längsten Spiel welches jemals auf Rosenheimer Eis stattgefunden hat, in der „Best Of Seven“ Serie nun mit 2:1 in Führung.
„Normalerweise bist du weg, wenn du vier Gegentore bekommst“, meinte Rosenheims Interimstrainer Thomas Schädler nach dem Spiel in der Pressekonferenz und Crimmitschaus Coach John Tripp haderte damit, „dass wir eine 4:1-Führung nach Hause bringen müssen“. Der Rosenheimer Übungsleiter hatte dann auch noch eine Extralob für die Starbulls Fans parat: “Die Unterstützung war phänomenal. Das trägt dich dann auch als Mannschaft“, sagte Schädler.
Auf die Frage wie Starbulls Coach Thomas Schädler seine Spieler nach diesem “Marathonmatch” bis Freitag wieder fit kriegen möchte, sagte dieser nach dem Spiel: „Wichtig ist jetzt, dass sie noch einmal essen, trinken und damit den Energiespeicher wieder aufladen. Auch länger Ausschlafen wäre gut, leider müssen aber einige Spieler am Morgen schon wieder raus“, so Schädler, der mit der Mannschaft nun „regenerativ arbeiten“ wird, um „am Freitag wieder fit zu sein“.
Mit der 2 zu 1 Serienführung und einem gehörigen psychologischen Rückenwind auf ihrer Seite gehen die Starbulls, trotz dieser kräftezehrenden Partie, zuversichtlich in Spiel 4, welches am Freitag den 07.04.2017 im Kunsteisstadion zu Crimmitschau stattfindet. Auf dieses erneute Aufeinandertreffen befragt, sprach Crimmitschaus Coach John Tripp von einem „Muss-Spiel“ für sein Team. Die fünfte Partie der Playdown-Serie zwischen den Starbulls und den Eispiraten findet dann am Sonntag um 17 Uhr in Rosenheim statt.
Alle Spiele werden live und kommentiert im Internet übertragen. Die entsprechenden Streams sind über das Portal sprade.tv zum Preis von je 5,50 Euro buch- und abrufbar. Die Übertragungen aus dem Rosenheimer emilo-Stadion sind mit Zeitlupen-Wiederholungen, auch aus der Übertor-Kameraperspektive, sowie Spielerinterviews und Zusammenfassungen der Spielhöhepunkte in den Drittelpausen angereichert.
Eintrittskarten für das Sonntags-Heimspiel der Starbulls können bequem online im Starbulls-Ticketshop auf http://www.starbulls.de gebucht und am heimischen Drucker ausgedruckt werden, sind aber natürlich auch im emilo-Stadion in der Starbulls-Geschäftsstelle erhältlich. Diese ist am Freitag von 9 bis 12 Uhr und 17 bis 19 Uhr und am Sonntag ab 15 Uhr geöffnet.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (C.S.)