Die Starbulls Rosenheim haben das fünfte Spiel der Playdown-Serie um den Klassenerhalt in der DEL 2 gegen die Heilbronner Falken mit 1:5 verloren. 2.752 Zuschauer im emilo-Stadion sahen eine bis Anfang des letzten Drittels offene Partie, in der die Starbulls zu Beginn sogar Vorteile hatten und verdient in Führung gingen. Doch die ersatzgeschwächte Mannschaft von Franz Steer, die diesmal zusätzlich auf Teamleader Tyler McNeely verzichten musste, konnte der Partie nach dem dritten Heilbronner Treffer in der 44. Spielminute keine Wende mehr geben. Damit liegen die Rosenheimer nun in der Serie mit 2:3 Siegen in Rückstand und sind nun gewaltig in Zugzwang. Um ein entscheidendes siebtes Spiel zu erzwingen benötigen sie nun am Sonntag einen Auswärtssieg in Heilbronn.
Während die Gäste aus Heilbronn lediglich auf den erkrankten Richard Gelke – für ihn rückte Matthias Forster ins Team – verzichten mussten, fehlten den Starbulls neben den Langzeitverletzen Michael Baindil, Simon Fischhaber, Peter Lindlbauer und Simon Heidenreich zwei weitere ganz wichtige Akteure. Verteidiger Joonas Valkonen, der bereits im letzten Spiel in Heilbronn nicht mit dabei war, musste erneut passen. Und auch der torgefährliche Team-Leader Tyler McNeely musste krankheitsbedingt auf einen Einsatz verzichten. Seinen Platz in der ersten Sturmreihe neben Tyler Scofield und Joseph Lewis nahm Dominik Daxlberger ein. Ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen fehlten zudem die Nachwuchsstürmer Veit Wieczorek und Valentin Hein; Starbulls-Coach Franz Steer konnte also im Gegensatz zu seinem Gegenüber Gerhard Unterluggauer keine vierte Sturmreihe auf das Eis schicken.
Trotzdem waren die Starbulls zunächst das tonangebende Team. Und nach einem bösen Fehlpass von Patrick Kurz hatte Leopold Tausch freistehend vor Gästekeeper Andrew Hare die frühe Chance zur Führung, schoss jedoch den Torwart an (2.). Nachdem Tyler Scofield das Gästetor zweimal nur knapp verfehlt hatte – einmal rettete der Außenpfosten für die Falken – war es in der 8. Spielminute soweit. Verteidiger Gustav Veisert wurde von Christian Neuert schön in Szene gesetzt und schloss erfolgreich flach ins linke Eck zum 1:0 ab. Doch die Gäste, die zuvor durch Kevin Lavallée bereits eine gute Torchance hatten, schlugen sofort zurück. Lavallée schnappte sich gegen den nahe der blauen Linie im Rosenheimer Drittel inkonsequent agierenden Cameron Burt die Scheibe, fuhr hinter das Tor und legte zurück auf Ville Järveläinen. Starbulls-Keeper Timo Herden konnte noch abwehren, aber Verteidiger Jordan Heywood stocherte das Spielgerät zum 1:1 über die Linie (9.).
Danach wurde die Partie zerfahrener. Gelungene Spielzüge gab es kaum noch, Torchancen ebensowenig. Erwähnenswert war nur noch ein satter Schuss von Yannick Wenzel auf den Körper von Andrew Hare, von dem sich der benommen wirkende Gästetorwart einige Sekunden erholen musste (15.). Zwei Minuten später hatte Lavallée die Heilbronner Führung auf dem Schläger, scheiterte aber freistehend aus halbrechter Position am gut reagierenden Torwart Herden. Ansonsten neutralisierten sich die Teams nun weitgehend – und das sollte sich auch im zweiten Spielabschnitt zunächst nicht ändern. Ihre zweite Überzahlsituation hätte den Hausherren dann aber fast die erneute Führung beschert, doch ein Schlagschuss von Michael Rohner von der blauen Linie knallte an den Pfosten (28.) und Greg Classens Schuss aus kurzer Distanz flog knapp über die Latte (29.).
Fortan geriet dann aber mehr und mehr das Rosenheimer Tor in Gefahr, und als Heilbronn gleich zweimal zwei Minuten lang mit einem Mann mehr auf dem Eis stand, hatte Starbulls-Keeper Herden alle Hände voll zu tun. Er rettete gegen Lavallée und Jonathan Harty aus der Ferne, gegen Rylan Schwartz gleich mehrfach aus der Nähe und ließ sich auch vom frei auf ihn zufahrenden Jordan Heywood nicht überwinden. Gegen Ende des zweiten Drittels hatten Harty und Schwartz sogar gute Möglichkeiten zu einem Unterzahltreffer. Und als die 40. Minute gerade fünf Sekunden alt war, zappelte die Scheibe zur durchaus verdienten Gästeführung im Rosenheimer Tornetz. Schwartz und Kirsch scheiterten noch an Herden, doch den zweiten Nachschuss versenkte Tyler Gron aus kurzer Distanz unhaltbar rechts oben zum 1:2.
Die Starbulls, die somit erstmals in dieser Playdown-Serie in einem Heimspiel mit einem Rückstand in eine Drittelpause gehen mussten, starteten sehr engagiert in den letzten Spielabschnitt. Die defensiv konsequent agierenden Gäste gewährten aber keine klaren Torchancen – und schlugen mit ihrer ersten gelungenen Offensivaktion sofort eiskalt zu: Rylan Schwartz versenkte die Hartgummischeibe freistehend per Direktabnahme vom rechten Bullypunkt flach im Rosenheimer Tor zum 1:3 (44.). Thomas Reichel, der sein Visier bei einem Schuss aus zentraler Position etwas zu hoch eingestellt hatte und Tyler Scofield, dessen Schrägschuss der erneut fehlerlose Heilbronner Torwart Hare mit dem Schoner erfolgreich abwehrte, hätten mit dem Anschlusstreffer noch einmal für Spannung sorgen können. Doch dann entschieden die Falken die Partie mit einem Doppelschlag binnen 25 Sekunden endgültig für sich. Erst versenkte Kyle Helms einen Banden-Rebound, nachdem Lavallée geschossen hatte (52.), zum 1:4. Dann krönte Lavallée einen Sololauf durch die ganze Rosenheimer Verteidigungszone freistehend vor Torwart Herden mit dem Treffer zum 1:5-Endstand (53.).
Die Trainerstimmen:
Gerhard Unterluggauer (Heilbronner Falken): „Wir waren anfangs sehr verkrampft und haben oft nur zugeschaut. Man hat beiden Teams angemerkt, dass sie keinen Fehler machen wollten. Rosenheim war aber laufwilliger und wir waren zu weit weg vom Mann. Erst im letzten Drittel haben wir dann so gespielt, wie ich mir das vorstelle. Es war angenehm, dass wir diesmal schon am Vortag angereist sind. Es ist dann fast so ein Ablauf, wie bei einem Heimspiel.“
Franz Steer (Starbulls Rosenheim): „Der Treffer zum 1:3 hat uns das Genick gebrochen. Bis dahin war das Spiel völlig offen. Wenn wir im zweiten Drittel in Führung gehen, dann kann das Spiel ganz anders laufen. Leider hatten wir da auch Pech mit einem Pfosten- und einem Lattenschuss. Die Mannschaft hat es bis zum 1:3 eigentlich gut gemacht. In Überzahl haben wir aber leider wieder einmal viel zu wenig geschossen, das war grausam.“
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H.)