Nichts für schwache Nerven waren die ersten beiden Playdown-Spiele im emilo-Stadion. Gleich zweimal ereilte die Heilbronner Falken nach 15 bzw. 20 spannenden und chancenreichen Verlängerungsminuten der „Sudden Death“ – am vergangenen Sonntag gar erst nach der eigentlich schon ertönten Schlusssirene durch den von Henry Martens an Tyler McNeely verschuldeten und von Tyler Scofield eiskalt verwerteten Strafschuss. Erwartet die Zuschauer jetzt erneut ein Eishockey-Krimi auf Rosenheimer Eis? Die Konstellation spricht auf alle Fälle dafür. Denn bei einem Stand von zwei zu zwei Siegen in der Serie „Best Of Seven“ verschafft sich der Gewinner der fünften Partie den „Matchpuck“ für die Entscheidung der Serie in Spiel Nummer sechs am Sonntag in Heilbronn. Spielbeginn zur spannungsgeladenen fünften Partie um den Klassenerhalt in der DEL 2 zwischen Rosenheim und Heilbronn ist am Freitag um 19:30 Uhr im emilo-Stadion.
Während die beiden bisherigen Heimspiele der Starbulls Rosenheim in die Verlängerung gingen, entschieden die Heilbronner Falken ihre beiden Heimspiele dieser Serie in der regulären Spielzeit. Beide Male hatten die Grün-Weißen gut begonnen, waren ebenbürtig, phasenweise sogar überlegen. Doch nachdem vermeidbare Gegentore den Falken den Weg auf die Siegerstraße ebneten, schaffte es die Mannschaft von Franz Steer nicht mehr, den Spielen eine Wende zu geben. Vor allem in den letzten Dritteln hatten die Falken dann sogar leichtes Spiel.
Bei der zweiten Partie am vergangenen Dienstag in der Heilbronner Kolbenschmidt-Arena glichen die Starbulls die Heilbronner Führung, die Kevin Lavallée nach zehn Minuten erzielte, schon eineinhalb Minuten später durch Tyler Scofield verdientermaßen aus. Zu Beginn des zweiten Drittels versäumten es die Grün-Weißen dann aber selbst in Führung gehen, als sie knapp eineinhalb Minuten mit zwei Spielern mehr auf dem Eis agieren konnten. Dass in dieser langen „Fünf-gegen-drei-Situation“ kein Tor fiel, analysierte auch Falken-Trainer Gerhard Unterluggauer nach der Partie als Schlüsselszene im Hinblick auf den Spielausgang.
„Wir haben bei diesem Powerplay nicht das gespielt, was wir wollten, vor allem aber einfach viel zu wenig geschossen“, ärgerte sich Rosenheims Trainer Franz Steer über die somit leichtfertig verschenkte Chance zum Führungstreffer. Ein Faktor war natürlich auch, dass der eigentlich für Überzahlsituationen gesetzte schussstarke Verteidiger Joonas Valkonen kurzfristig wegen einer Viruserkrankung nicht zur Verfügung stand. Unabhängig von Valkonens Absenz im letzten Spiel dürfte das Überzahlspiel, für das der Rosenheimer Trainer einige Umstellungen und Varianten im Kopf hat, sicherlich den Schwerpunkt im Training vor dem nächsten Aufeinandertreffen mit den Falken darstellen.
Mit dem Unterzahlspiel seiner Mannschaft ist Steer dagegen weitgehend zufrieden. Tatsächlich erzielte Heilbronn, in der Hauptrunde mit einer starke Erfolgsquote von 24 Prozent in Überzahl, in den vier absolvierten Playdown-Spielen statistisch noch keinen Treffer mit einem Mann mehr auf dem Eis gegen die Starbulls. Allerdings trafen die Falken am Sonntag im emilo-Stadion bei doppelter Überzahl zum 1:1-Ausgleich durch Tyler Gron. Und bei Rylan Schwartz’ Treffer zur Heilbronner 2:1-Führung agierten die Starbulls eigentich schon (noch) in Unterzahl; die Strafzeit gegen Greg Classen war erst eine irrelevante Sekunde abgelaufen, bevor die Scheibe die Torlinie überschritt.
Kanadier Rylan Schwartz, der kurz vor Beginn der laufenden Saison einen deutschen Pass erhielt, traf nun in jedem der letzten drei Playdown-Spiele, am Dienstag sogar doppelt. Weniger treffsicher zeigten sich zuletzt die „echten“ ausländischen Stürmer der Falken. Der Slowene Nik Pem, der dreimal in Folge den Vorzug vor dem Finnen Ville Järveläinen erhielt, verbuchte nur im Playdown-Auftaktspiel einen Scorerpunkt. Am Dienstag in Spiel vier musste Pem auf die Tribüne und der schussstarke Järveläinen erhielt seine Chance. In die Statistik konnte er sich zwar auch nicht eintragen, doch bei einem satten Schlagschuss an die Latte kurz nach der ersten Pause deutete er seine Torgefährlichkeit deutlich an. Falken-Coach Gerhard Unterluggauer war mit dem Gesamtauftritt seiner Mannschaft überaus zufrieden – ganz im Gegensatz zu den Spielen in Rosenheim. Es wäre daher eine große Überraschung, wenn der österreichische Rekordnationalspieler am Freitag nicht erneut auf die Auf- und Reihenzusammenstellung vom Dienstag setzt. Das bedeutet auch, dass im Gegensatz zu den ersten beiden Playdown-Partien im emilo-Stadion diesmal Rylan Schwartz an der Seite von Tyler Gron (und Justin Kirsch) und Kevin Lavallée dafür neben Kyle Helms (und Järveläinen) stürmen wird. „Davon gehe ich aus“, sagt Starbulls-Coach Franz Steer. „Warum sollte ein Trainer nach einem klar gewonnenen Spiel etwas ändern?“
Damit kehren die Falken zu ihren „eigentlichen“ Sturmformationen zurück, mit denen sie über weite Strecken der Hauptrunde agierten. Eine neue und ganz besondere Herausforderung also für die Starbulls in dieser Playdown-Serie, zumal Järveläinen hochmotiviert ist und seinen Platz im Team unbedingt behalten will. Mit den beiden Verteidigern Jonathan Harty und Jordan Heywood sowie Torwart Andrew Hare, der bislang der überragende Akteur in der Serie ist, sind die anderen drei Ausländer im Team der Falken gesetzt und unumstritten.
Mit dem Heimvorteil auf ihrer Seite gehen die Starbulls trotz der zweiten Auswärtsniederlage und dem erneuten Heilbronner Serienausgleich zuversichtlich in das Freitagsspiel. „Wir müssen so auftreten, wie im letzten Heimspiel“, fordert Trainer Franz Steer, der wieder auf eine so herausragende Unterstützung der Rosenheimer Fans hofft, wie am vergangenen Sonntag, um mit seinem Team ein drittes Mal in der Serie in Führung zu gehen.
Die sechste Partie der Playdown-Serie zwischen den Starbulls und den Falken, in der eines der beiden Teams die erste Chance auf den Serienentscheid und den damit feststehenden Klassenerhalt in der DEL 2 haben wird, findet dann am Sonntag um 18:30 Uhr in Heilbronn statt. Ein eventuell notwendiges siebtes Spiel würde am kommenden Dienstag um 19:30 Uhr im Rosenheimer emilo-Stadion angepfiffen werden.
Alle Spiele werden live und kommentiert im Internet übertragen. Die entsprechenden Streams sind über das Portal sprade.tv zum Preis von je 5,50 Euro buch- und abrufbar. Das Angebot aus Heilbronn beschränkt sich auf die Livebilder in Realgeschwindigkeit. Die Übertragungen aus dem Rosenheimer emilo-Stadion sind zusätzlich angereichert mit Zeitlupen-Wiederholungen, auch aus der Übertor-Kameraperspektive, sowie Spielerinterviews und Zusammenfassungen der Spielhöhepunkte in den Drittelpausen.
Eintrittskarten für das Freitags-Heimspiel der Starbulls können bequem online im Starbulls-Ticketshop auf www.starbulls.de gebucht und am heimischen Drucker ausgedruckt werden, sind aber natürlich auch im emilo-Stadion in der Starbulls-Geschäftsstelle erhältlich. Diese ist am Donnerstag von 17 bis 19 Uhr und am Freitag von 9 bis 12 Uhr und ab 17 Uhr geöffnet.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H.)