Mit dem Heimspiel gegen Crimmitschau am Dreikönigstag (Spielbeginn im emilo-Stadion um 19:30 Uhr) und dem Sonntags-Auftritt in Bad Nauheim übermorgen (Spielbeginn 18:30 Uhr) kehren die Rosenheimer Eishockeyspieler in der DEL 2 wieder in den klassischen Freitag-Sonntag-Spielrhythmus zurück. Und gegen die Westsachsen zuhause und die Wetterauer auswärts sollen nun endlich wieder Punkte her, nachdem die momentan stark ersatzgeschwächte Mannschaft der Starbulls in der intensiven Spielphase über den Jahreswechsel zwar viele Komplimente, aber wenig Zählbares einsacken konnte. Zuversicht, dass es nach vier Niederlagen in Folge wieder zu Siegen reichen könnte, verleiht die Erinnerung an Anfang Oktober. Damals feierten die Grün-Weißen gegen die beiden selben Gegner ihr bisher einziges Sechs-Punkte-Wochenende der laufenden Spielzeit.
Dem deutlichen 6:1-Heimsieg gegen die Eispiraten Crimmitschau am 7. Oktober 2016 folgte zwei Tage später der bislang einzige Rosenheimer Auswärtssieg. 3:2 für die Starbulls lautete das Ergebnis seinerzeit im Colonel-Knight-Stadion im Bad Nauheimer Kurpark. Ansonsten gingen die Starbulls in der Fremde zwar nicht ganz leer aus, aber die mageren weiteren drei Punkte, die den unentschiedenen Spielständen nach 60 Minuten in Weißwasser, Crimmitschau und Freiburg entsprangen, bedeuten den vorletzten Rang in der Auswärtstabelle – nur Crimmitschau mit fünf Punkten steht in dieser Wertung noch einen Zähler schlechter da. Es ist also ein Kellerduell par excellence, das heute im Rosenheimer emilo-Stadion über die Bühne geht. Auch im Gesamtklassement beträgt der Vorsprung der Starbulls (31 Punkte) auf die Eispiraten lediglich einen Punkt.
Mit einem Sieg nach Verlängerung diesmal könnten die Gäste nach Punkten gleichziehen und nur der um ein einziges Törchen bessere Wert im Torverhältnis würde die Starbulls noch vor der „Roten Laterne“ bewahren“. Bei einem Drei-Punkte Sieg der Westsachsen würden die Grün-Weißen dagegen unweigerlich ans Tabellenende stürzen. Doch dazu soll es nicht kommen. Schließlich haben die Grün-Weißen in den bisherigen Aufeinandertreffen mit Crimmitschau in der laufenden Spielzeit durchaus ihre Qualitäten bewiesen. Beim 6:1-Heimsieg ließen sie den Gästen keine Chance – ebenso wie beim Gastspiel im Kunsteisstadion im Sahnpark am 25. November bis Mitte des zweiten Drittels. Manuel Edfelder, Michael Baindl und Leopold Tausch hatten eine klare und verdiente 3:0-Führung herausgeschossen, doch am Ende behielten die Eispiraten mit 4:3 nach Verlängerung doch noch die Oberhand.
Im Gegensatz zu den ersten beiden Aufeinandertreffen mit den Starbulls in dieser Saison steht bei den Gästen diesmal nicht mehr Chris Lee, sondern der Deutsch-Kanadier John Tripp als Trainer an der Bande. Es ist das vierte Spiel des ehemaligen NHL- und DEL-Stars in dieser verantwortlichen Position. Bei seiner „Premiere“ durfte er am 28. Dezember gleich einen sensationellen Auswärtssieg – den ersten seines Teams überhaupt in der laufenden Saison – bei Tabellenführer Bietigheim (4:3 nach Verlängerung) feiern, doch im Kellerduell auf eigenem Eis gegen Heilbronn folgte trotz klarer optischer Überlegenheit prompt eine 2:5-Niederlage. Mit dem gleichen Endresultat unterlagen die Westsachsen letztlich auch am Dienstag beim Tabellendritten in Kassel, doch bis sieben Minuten vor Schluss stand es da noch 2:2.
Im Unterschied zu Vorgänger Chris Lee, mit dem man sich übrigens einvernehmlich trennte, treten die Eispiraten unter Tripp aggressiver und härter auf. Das Spielsystem ist nun klar darauf fokussiert, die Scheibe schnell und über die Bande ins Angriffsdrittel zu treiben um dann dort die Zweikämpfe zu suchen. Der „Laternenträger“ wird für die Starbulls daher eher eine „harte Nuss“ als ein „gefundenes Fressen“ darstellen, zumal John Tripp ganz im Gegensatz zu Franz Steer einen weitgehend kompletten Kader zur Verfügung hat. Lediglich der Ex-Rosenheimer Daniel Bucheli (Schultereckgelenksprengung) fällt sicher aus und hinter dem Einsatz von Kontingentstürmer Mark Lee (Kanada) steht wegen einer Sprunggelenkverletzung ein Fragezeichen.
Apropos Kontingentspieler: Da scheint der erst vor kurzem verpflichtete finnische Sturmtank Niclas Lucenius voll einzuschlagen. Der 183 cm große und 92 kg schwere Center bestreitet am Freitag in Rosenheim sein erst siebtes Spiel für die Westsachsen, hat aber in bisher jedem Match gepunktet. Nicht mehr ganz so souverän, wie eigentlich gewohnt, hat sich dagegen zuletzt der kanadische Torwart Ryan Nie präsentiert. Es wäre daher auch keine Überraschung, wenn im emilo-Stadion Backup Henning Schroth zwischen den Holmen stünde.
Nicht nur Überraschungen, sondern wahre Wundertüten stellen dieser Tage die Aufstellungen der Starbulls Rosenheim dar. Auch an diesem Wochenende entscheiden sich die Einsatzmöglichkeiten zahlreicher Akteure wohl ganz kurzfristig. Definitiv nicht mit von der Partie sein wird der nach wie vor verletzte Simon Fischhaber. Die Verteidiger Michael Rohner und Gustav Veisert drohen wegen Krankheit weiterhin auszufallen, und nun musste sich auch noch Stürmer Christian Neuert unter der Woche krankheitsbedingt abmelden. Auch der angeschlagenen Tyler McNeely setzte mit dem Training aus, doch der Rotschopf wird wohl wie schon so oft auf die Zähne beißen und sich in den Dienst der Mannschaft stellen. Guter Hoffnung ist Starbulls-Coach Franz Steer, dass mit Verteidiger Cameron Burt und Topscorer Tyler Scofield zuletzt längere Zeit verletzungsbedingt ausgefallene Kontingentspieler am Dreikönigstag Comebacks feiern können. Auf die Improvisationsmaßnahme vom Ravensburg-Spiel am letzten Dienstag, Greg Classen als Verteidiger einzusetzen, möchte Steer dagegen möglichst verzichten.
Auf den Auftritt seiner stark ersatzgeschwächten Mannschaft in Oberschwaben war der Rosenheimer Coach aber mächtig stolz: „Was die Jungs da taktisch und kämpferisch gegen einen so starken Gegner mit vier Reihen geleistet haben, verdient höchsten Respekt. Leider hat sich die Mannschaft für eine sensationelle Leistung nicht belohnen können“. 2:0 hatten die Grün-Weißen durch einen Doppelschlag von Manuel Edfelder und Joseph Lewis nach dem ersten Drittel geführt, waren beim Stand von 2:2 im letzten Spielabschnitt das bessere Team und hatten gute Chancen zum Siegtreffer – um in der vorletzten Spielminute bei eigener Überzahl durch ein mehr als unglücklich zustande kommendes Gegentor den Knockout zum 2:3 hinnehmen zu müssen. Am Ende gab es sogar von Ravensburger Seite viele Komplimente für die starke Leistung der Starbulls, aber keine Punkte. Das soll gegen Crimmitschau anders werden – gerne (auch) Komplimente, vor allem aber eines: Punkte!
Zu einem weiteren Kellerduell reisen die Starbulls am Sonntag nach Bad Nauheim. Die Roten Teufel, gehandelt als sicherer Playoff-Kandidat, sind mittlerweile aus den „Top Ten“ der Tabelle herausgefallen, rangieren nur noch sieben Punkte vor den Starbulls Rosenheim. Zuletzt gab es sechs Niederlagen in Folge – drei davon allerdings erst nach Verlängerung bzw. im „Shout Out“. Die Kritik an Trainer Petri Kujala von Seiten der Fans wird lauter. Die magere Ausbeute ist vor allem angesichts der personellen Möglichkeiten im Bad Nauheimer Kader fragwürdig. Große Ausfalllisten wie bei den Starbulls gab es bei den Roten Teufeln nie, und es stehen – auch dank der Förderlizenz-Kooperation mit der Düsseldorfer EG (DEL) und den Moskitos Essen (Oberliga) – nahezu immer vier Sturmreihen zur Verfügung. Derzeit haben die Wetterauer sogar das „Luxusproblem“, nur vier der fünf verfügbaren Kontingentspieler einsetzen zu können. Zuletzt bei der 1:4-Niederlage in Bayreuth am Dienstag musste der schwedische Stürmer Joel Johansson zu Hause bleiben. Der befristete Vertrag das slowenischen Verteidigers Ales Kranjc – 20 Scorerpunkte in 18 Spielen! – läuft allerdings nach dem Spiel am Sonntag gegen die Starbulls aus; ob er verlängert wird, ist ungewiss.
Bad Nauheim ist übrigens das einzige Team der Liga, das gegen die Starbulls in dieser Saison noch nicht punkten konnte. Dem Rosenheimer 3:2-Auswärtssieg (Tore durch Scofield, McNeely und Lindlbauer) vom 8. Spieltag folgte am 21. Spieltag ein 4:3-Heimerfolg mit Toren ebenfalls von Scofield (2), McNeely und Lindlbauer.
Die Spiele der Starbulls Rosenheim am Freitag gegen Crimmitschau (Anpfiff 19:30 Uhr) und am Sonntag in Bad Nauheim (Anpfiff 18:30 Uhr) werden live im Internet übertragen. Der jeweilige Livestream ist zum Preis von 5,50 Euro über das Portal sprade.tv buchbar.
Eintrittskarten für das Freitags-Heimspiel sind im Vorverkauf bequem online und zum Selbstausdrucken im Starbulls-Ticketshop auf www.starbulls.de erhältlich, natürlich aber auch in der Starbulls-Geschäftsstelle am emilo-Eisstadion. Die Geschäftsstelle ist am Donnerstag von 17 bis 19 Uhr und am Freitag ab 17:30 Uhr geöffnet.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H.)