Die Starbulls Rosenheim haben am 4. Spieltag der Meisterrunde der Eishockey-Oberliga Süd die Eisbären Regensburg mit 10:1 besiegt. Vor 2.468 Zuschauer im Rosenheimer emilo-Stadion gelang den Grün-Weißen damit bereits der zweite zweistellige Heimsieg gegen den Tabellensiebten aus der Oberpfalz, der allerdings stark ersatzgeschwächt angereist war. Bemerkenswert war der Auftritt der beiden jüngst verpflichteten neuen Rosenheimer Stürmer. Der 34-jährige Tscheche Vitezslav Bilek brauchte ganze 15 Sekunden bis zu seinem ersten Tor im Starbulls-Trikot. Insgesamt traf er drei Mal und bereitete drei weitere Tore vor. Der 22-jährige Kanadier Chase Witala erzielte ein Tor selbst und lieferte für fünf weitere Treffer Vorlagen.
Wegen der beiden neu verpflichteten ausländischen Stürmer trennen sich die Starbulls vom finnischen Stürmer Jussi Nättinen. Ebenfalls nicht mehr zum Rosenheimer Team gehört Jungstürmer Valentin Hein. Der finnische Stürmer Petri Lammassaari, der an diesem Sonntag gegen Regensburg verletzungsbedingt fehlte, steht dagegen weiterhin unter Vertrag, so dass die Starbulls für den weiteren Verlauf der Saison drei ausländische Spieler zur Verfügung haben, von denen aber je Spiel nur zwei eingesetzt werden dürfen. Starbulls-Coach Manuel Kofler musste außerdem auf seinen Kapitän Tobias Draxinger (Oberarmverletzung) verzichten. Insgesamt standen ihm aber 20 Feldspieler zur Verfügung, so dass die Hausherren mit vier Sturmreihen agieren konnten.
Gegenüber Igor Pavlov hatte dagegen lediglich 14 Feldspieler zur Verfügung – und erhielt mit seinem Team eine ganz frühe kalte Dusche. Die Starbulls legten mit der neuen ersten Sturmreihe – die beiden Neuzugänge Bilek und Witala agierten neben Michael Fröhlich – los wie die Feuerwehr und nach einem schönen Spielzug konnte Bilek die Scheibe mühelos aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung nach nur 15 Sekunden einschieben. Danach hatten zwar zunächst die Gäste etwas mehr vom Spiel, die besseren Torchancen lagen aber auf Seiten der Hausherren. Und die erhöhten schließlich verdient auf 2:0. Verteidiger Manuel Neumann tunnelte Regensburgs Torwart Justin Schrörs freistehend aus zentraler Position, nachdem ihm das mehrfach abgeprallte Spielgerät direkt vor den Schläger fiel (9.). Der Ex-Rosenheimer Leopold Tausch hätte verkürzen können, scheiterte aber am gut reagierenden Starbulls-Torwart Steinhauer, im Gegenzug brachte der alleine auf Schrörs zufahrende Bilek die Scheibe nicht am Torwart vorbei (14.).
Das erste Powerplay der Partie nutzten die Gastgeber aber dann zum 3:0. Die Starbulls standen dabei sogar volle zwei Minuten mit zwei Spielern mehr auf der Eisfläche – und exakt mit Ablauf dieser zwei Minuten versenkte Daniel Bucheli einen perfekten Diagonalpass von Manuel Neumann per Direktabnahme vom linken Anspielpunkt (17.). Doch nur eine Minute später zeigten auch die Gäste, dass sie gut Eishockey spielen können. Topscorer Nikola Gajovsky bewies bei einem Gegenstoß viel Übersicht und bediente unmittelbar vor Torwart Steinhauer den mitgefahrenen Jason Pinizzotto, der keine Mühe mehr hatte, auf 3:1 zu verkürzen (18.).
Der zweite Spielabschnitt begann mit einer Großchance für Regensburgs Peter Flache, der Steinhauer verlud, aber das Tor knapp verfehlte. Fortan spielten jedoch fast nur noch die Starbulls, und nach einem Schuss von Witala staubte der im Slot störende Fröhlich zum 4:1 ab (25.). Unschön wurde es nach einer halben Stunde. Regensburgs Pinizzotto, der zuvor schon zweimal auf der Strafbank saß, verpasste Michael Baindl einen so folgeschweren Stockschlag, dass Baindl nicht mehr weiterspielen konnte. Von Hauptschiedsrichter Robert Paule zurecht mit einer Spieldauerstrafe belegt, ließ sich Pinizzotto zu zahlreichen fragwürdigen Gesten gegen Gegenspieler, Zuschauer, Schiedsrichter und den Strafbankordner hinreißen und weigerte sich zunächst, in die Kabine zu gehen.
Die Rosenheimer Eishockeyspieler konzentrierten sich dagegen auf das Sportliche – und nutzten die folgende fünfminütige Überzahlsituation zu zwei weiteren Toren. Bilek traf nach einer schön anzusehenden Kombination über Matthias Bergmann und Fröhlich aus dem rechten Bullykreis zum 5:1 (31.), Thomas Reichel nach Vorarbeit von Fabian Zick und Dominik Daxlberger zum 6:1 (36.). Ein Klassepass von Neumann, dem eine technisch sehenswerte Scheibenmitnahme von Bilek folgte, führte schließlich zum 7:1. Witala staubte ab, nachdem Torwart Schrörs zunächst gegen Bilek noch retten konnte (38.).
Für den letzten Spielabschnitt wechselten beide Trainer die Torhüter. Bei den Starbulls machte Steinhauer für Michael Boehm Platz, bei den Gästen kam der wiedergenesene Peter Holmgren für Schrörs. Beim nächsten Treffer stand aber gar kein Torwart im Tor. Denn bei angezeigter Strafe gegen Rosenheims Florian Krumpe verließ Holmgren zu Gunsten eines zusätzlichen Feldspielers das Regensburger Tor. Pech nur für die Eisbären, dass die Scheibe nach einem abgebrochenen Angriffsversuch den Weg von einem Regensburger Schläger aus der neutralen Zone zurück ins eigene verwaiste Tor fand. Rosenheims Verteidiger Maximilan Vollmayer bekam den kuriosen Treffer zugesprochen – 8:1 (46.).
Während bei den Gästen die Kräfte zusehends schwanden, zelebrierten die Hausherren noch den ein oder anderen schönen Spielzug. Zwei davon führten auch zu Toren, jeweils durch Rosenheims erste Sturmreihe. Nachdem Witala an Holmgren scheiterte, staubte Bilek zum 9:1 ab (53.), ehe Fröhlich den Schlusspunkt setzte und die Scheibe zum 10:1 aus kurzer Distanz über die Linie drückte (56.). Nach dem 10:2-Erfolg vom 22. Dezember machten die Starbulls damit erneut einen zweistelligen Heimsieg gegen die Eisbären Regensburg perfekt und führen die Tabelle nun mit vier Punkten Vorsprung auf den Deggendorfer SC an.
Am kommenden Freitag gastieren die Starbulls zum Derby beim Tabellendritten in Landshut (Spielbeginn 19:30 Uhr), am kommenden Sonntag steht dann das Heimspiel gegen den Tabellenfünften EC Peiting (17 Uhr, emilo-Stadion) auf dem Programm.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H.)