Am Sonntag um 17 Uhr bitten die Starbulls Rosenheim zum Spitzenspiel der Eishockey-Oberliga Süd. Zu Gast im heimischen emilo-Stadion sind die Selber Wölfe. Die Oberfranken haben sechs Spieltage vor Ende der Meisterrunde nur vier Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Rosenheim – und daher berechtigte Ambitionen, selbst noch vom Platz an der Sonne in die Playoffs zu starten. Vor allem wollen sich die Gäste unbedingt für den ersten Auftritt an der Mangfall vor sechs Wochen rehabilitieren. Beim Rosenheimer 6:1-Sieg Anfang Januar sah nicht nur Henry Thom sein Team unter Wert geschlagen. Auf die Starbulls wartet am späten Sonntagnachmittag also eine riesige Herausforderung, auf ihre Fans ein großes Eishockeyfest. Zuvor steht am Freitag aber noch die keinesfalls zu unterschätzende Auswärtsaufgabe gegen die wiedererstarkten Blue Devils Weiden auf dem Spielplan. Spielbeginn in der Weidener Hans-Schröpf-Arena ist um 20 Uhr.
Die Blue Devils Weiden sind als Tabellenachter zwar nach wie vor das Schlusslicht der Oberliga-Meisterrunde, haben am vergangenen Wochenende aber aufhorchen lassen: Der 7:5-Auswärtserfolg – nach dem ersten Spielabschnitt stand bereits eine 6:1-Führung zu Buche – gegen die Eisbären Regensburg war eine deutliche Ansage im Kampf um Platz sieben. Und der wäre im Hinblick auf die Playoffs sportlich wie finanziell enorm wertvoll. Man würde den längst als Meister der Oberliga Nord feststehenden Tilburg Trappers aus dem Weg gehen und sich bei den Auswärtsfahrten zu einem schlagbarer scheinenden Gegner nach Halle oder Hannover viele hundert Reisekilometer ersparen.
Am Sonntag war für die Blue Devils dann sogar ein Sieg gegen den starken Deggendorfer SC in greifbarer Nähe. Über 60 Minuten ebenbürtig, phasenweise sogar überlegen, mussten sich die seit Beginn der Meisterrunde von Ken Latta trainierten Oberpfälzer knapp und unglücklich mit 3:4 geschlagen geben. Deggendorf konnte dank dieses Erfolgs mit den Starbulls wieder nach Punkten (87) gleichziehen. Nun qualifiziert allein das bessere Torverhältnis (plus 70 gegenüber plus 63) die Grün-Weißen vor dem 9. Spieltag der Meisterrunde als Tabellenführer, nachdem beim Sonntags-Gastspiel in Peiting letztlich nur ein Punkt auf der Habenseite verbucht werden konnte. Bis weit in die letzte Spielminute hatte noch alles auf einen Rosenheimer Drei-Punkte-Sieg im Pfaffenwinkel hingedeutet. Nach Toren von Vitezslav Bilek, Chase Witala und Andreas Nowak 3:2 in Führung liegend, hatte Yannick Wenzel sogar das leere Peitinger Tor vor Augen, wurde aber im allerletzten Moment noch so entscheidend gestört, dass die Scheibe nicht den Weg über die Linie fand. Mit zwei Feldspielern mehr auf der Eisfläche gelang den Hausherren dann 28 Sekunden vor Schluss durch Brad Miller doch noch der Ausgleichstreffer. Und in der dritten Spielminute der Overtime sicherte Ty Morris den Peitingern mit einem tollen Schuss ins Kreuzeck auch den Zusatzpunkt.
In Weiden am Freitag soll so etwas aus Rosenheimer Sicht natürlich nicht noch einmal passieren. Von der bisherigen „weißen Weste“ aus den drei schon ausgetragenen Vergleichen mit den Oberpfälzern (6:2, 7:2, 3:1) lässt sich Manuel Kofler aber nicht blenden: „Weidens Kader ist stärker, als der Tabellenplatz aussagt. Und die Umstellungen, die Ken Latta vorgenommen hat, scheinen nun Früchte zu tragen. Trotzdem müssen wir vor allem auf unser Spiel schauen, mit viel Energie in der Offensive und konsequent im Defensivspiel agieren. Dann nehmen wir am Freitag auch die drei Punkte mit – und das ist unsere klare Zielsetzung!“
Mithelfen dabei kann Stürmer Fabian Zick, der nach krankheitsbedingtem Fehlen in Peiting ins Team zurückkehrt. Ob es dagegen mit dem Comeback von Kapitän Tobias Draxinger klappt ist fraglich und wird sich erst kurzfristig am Spieltag selbst entscheiden. Gleiches gilt für Stürmer Michael Fröhlich, dessen Mitwirken vor allem aber deshalb wünschenswert wäre, weil nun Thomas Reichel fehlt. Der zuletzt neben den neuen Kontingentstürmern Witala und Bilek so torgefährlich agierende Youngster ist für die U19-Nationalmannschaft im Einsatz. Ebenfalls für DEB-Dienste (U17) abgestellt ist zudem Enrico Henriques-Morales. Das Rosenheimer Torhüter-Duo bilden an diesem Wochenende erneut Lukas Steinhauer und Michael Böhm, wobei Letzterer in Weiden zwischen den Holmen stehen wird. „Er hat in seinen bisherigen Einsätzen überzeugende Leistungen gebracht und ist jetzt einfach mal wieder mit einem Einsatz dran“, so Manuel Kofler.
Am Sonntag kommt es schließlich in Rosenheim zu einem echten Spitzenspiel. Zu Gast im emilo-Stadion (Spielbeginn 17 Uhr) sind die Selber Wölfe, die auf Tabellenrang drei stehend vor diesem Wochenende vier Punkte Rückstand auf das Spitzenduo Rosenheim/Deggendorf aufweisen. Lediglich nur noch einer hätte es sein können, wenn die Oberfranken am vergangenen Sonntag ihre starke Leistung und deutliche Überlegenheit beim Auswärtsspiel gegen den Tabellenvierten EV Landshut auch auf die Anzeigetafel gebracht hätten. Am Ende stand aber eine unnötige 2:4-Niederlage zu Buche – und die an der Isar leichtfertig liegen gelassenen Punkte wollen sich die Wölfe nun in Rosenheim zurückholen, um die Tabellenführung selbst noch einmal ins Visier zu nehmen. Dass sie an der Mangfall am 5. Januar vor fast 1.000 eigenen Fans unter den über 4.000 Zuschauern im emilo-Stadion deutlich mit 1:6 „baden“ ging, sorgt für ganz besondere Revanchegelüste bei der selbstbewusst anreisenden Mannschaft von Trainer Henry Thom. Der sagt: „Wir haben die nötige Qualität und auch die Erfahrung, um in Rosenheim etwas mitnehmen zu können“.
Mit Jared Mudryk, Kyle Piwowarczyk, Landon Gare, Herbert Geisberger und Ian McDonald sind gleich fünf Selber unter den Top 15 der Liga-Topscorer platziert. Und relativiert um die tatsächlichen Spieleinsätze stünden die genannten Selber Offensivstars sogar noch besser da. Der nachverpflichtete McDonald etwa erzielte seine inzwischen 49 Scorerpunkte in nur 27 Partien! Das Verletzungspech fokussiert sich bei den Oberfranken derzeit auf die Torhüter. Manuel Kümpel zog sich beim Spiel in Landshut eine Knieverletzung zu; seine Ausfalldauer konnte noch nicht seriös prognostiziert werden. Der 18-jährige Timon Bätge, der zuvor noch kein Oberliga-Spiel bestritten hatte, ersetzte ihn. Nun hofft man in Selb für die Spiele dieses Wochenendes auf die Rückkehr des ebenfalls am Knie verletzten und seit Wochen fehlenden Stammtorhüters Niklas Deske oder des zuletzt auch nicht spielfähigen Förderlizenz-Keepers Konstantin Kessler von den Lausitzer Füchsen.
Die bisherige Saisonbilanz der Starbulls gegen die Selber Wölf ist negativ. Das erste Aufeinandertreffen in Selb Anfang Dezember entschieden die Oberfranken mit 8:4 für sich, am Auftaktwochenende der Meisterrunde behielten sie dann nach einem langen Penaltyschießen ganz knapp mit 4:3 die Oberhand. „Beide Spiele liefen wahrlich nicht so, dass wir sie hätten verlieren müssen“, erinnert sich Manuel Kofler, „andererseits war die Angelegenheit bei unserem 6:1-Heimsieg Anfang des Jahres bei weitem nicht so klar, wie es das bloße Ergebnis vermuten lässt“. Fest steht aber: Wenn die Starbulls eine ähnlich couragierte Leistung vor ähnlich begeisternder wie begeisterter Kulisse wie damals oder wie im jüngsten Heimspiel gegen Landshut am vergangenen Freitag auf das Eis zaubern, wird es auch eine noch so motivierte und mit noch so vielen Topscorern besetzte Mannschaft schwer haben, Punkte aus Rosenheim zu entführen. Es ist jedenfalls alles angerichtet für ein erneutes Eishockey-Fest am Sonntag ab 17 Uhr im emilo-Stadion.
Tickets für das Spitzenspiel am Sonntag gegen Selb sind jederzeit online zum Selbstausdruck im Ticketshop auf www.starbulls.de buchbar. In der Geschäftsstelle am emilo-Stadion besteht am Donnerstag zwischen 17 und 19 Uhr und am Freitag zwischen 9 und 12 Uhr die Möglichkeit zum Kartenvoreinkauf. Die Tageskasse öffnet am Sonntag bereits zwei Stunden vor Spielbeginn um 15 Uhr. Wer keine Möglichkeit hat, selbst ins Stadion zu kommen, kann das Spitzenspiel per Internet-Livestream – buch- und abrufbar über www.sprade.tv zum Preis von 5 Euro – verfolgen.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H.)