Dass die hochdekorierten Dresdner Eislöwen nach den ersten 20 Minuten nur 1:0 führen ist aus Rosenheimer Sicht durchaus glücklich. Die Starbulls müssen zahlreiche Abschlüsse zulassen, können viel zu selten effektiv klären und haben vor allem auf die Paradereihe mit Drew LeBlanc, Travis Turnbull und Dane Fox wenig Zugriff. Der frühe Führungstreffer geht aber auf das Konto der dritten Dresdner Sturmreihe: Tomas Sykora drückt einen Diagonalpass des schnellen Sebastian Gorcik aus kurzer Distanz ein (5.). Nicht nur in dieser Szene sind Lücken in der Rosenheimer Defensive und zu behäbige Rückwärtsbewegung unverkennbar.
Immerhin können die Starbulls nach zehn Minuten endlich auch einzelne Nadelstiche in des Gegners Zone setzen. Wichtigster Mann im weißen Auswärtstrikot aber bleibt bis zur Pausensirene Keeper Oskar Autio, der in den ersten 20 Minuten 20 Schüsse parieren muss.
Mit dem ersten Bully im zweiten Drittel ist es mit der Gastgeber-Dominanz aber vorbei. Plötzlich geben die Starbulls den Ton an, zelebrieren bemerkenswerte Offensivaktionen, lassen aber Großchancen liegen. Torwart Janick Schwendener verhindert gegen Norman Hauner und den stark spielenden C.J. Stretch mit spektakulären Saves das 1:1. Aber in der 28. Minute fällt er dann – der hochverdiente Rosenheimer Ausgleichstreffer: Charlie Sarault schickt den jungen Sebastian Zwickl auf die Reise, der sich über links mit hohem Tempo herrlich durchtankt, beim eigenen Abschluss zwar scheitert, dann aber geistesgegenwärtig von hinter dem Tor in den Slot zurücklegt, wo Stefan Reiter ins leere Tor eindrücken kann.
In Überzahl gehen die sich langsam wieder fangenden Hausherren erneut in Führung. Gorcik staubt reaktionsschnell aus kurzer Distanz zum 2:1 ab, nachdem die Scheibe im Torraum hängen blieb (38.). Diesmal schlagen die Starbulls sofort zurück – und treffen zwei Minuten später ebenfalls in Überzahl. Nach einer feinen Puckstafette hämmert Maximilian Vollmayer den perfekten Pass von Sarault halbhoch ins kurze Eck zum 1:1 (40.).
Auch im dritten Spielabschnitt bleibt die Partie intensiv – und die Starbulls können ihre mannschaftlich geschlossene und nahezu perfekte Leistung aus dem zweiten Drittel, mit der man in der DEL2 gegen eine Spitzenmannschaft auswärts bestehen kann, konservieren. Ville Järveläinen hat den Rosenheimer Führungstreffer auf der Schaufel, trifft aber gegen die Laufrichtung des Dresdner Torwarts nur den Pfosten (44.). In der Schlussphase der regulären Spielzeit rettet Starbulls-Schlussmann Auto zunächst stark gegen Turnbull und Fox, auf Rosenheimer Seite scheitern Zack Dybowsky und Manuel Strodel knapp.
Genau wie vor einem Jahr am ersten Spieltag an gleicher Stelle geht es mit einem 2:2 in die Verlängerung. Dort sind 31 Sekunden gespielt, als Dresdens David Suvanto gegen Shane Hanna die Notbremse zieht. Järveläinen kann den fälligen Strafschuss zwar nicht verwandeln, aber die Starbulls lassen sich nicht irritieren und erzwingen in der vierten Minute der Overtime den Siegtreffer. Zum dritten Mal an diesem Abend ist es Sarault, der einen genialen vorbereitenden Pass spiel. Als Siegtorschütze feiern lassen darf sich Ludwig Nirschl, der die Scheibe per Direktabnahme aus fünf Metern unhaltbar im linken oberen Giebel des Dresdner Tores versenkt und die rund 150 mitgereisten Rosenheimer Fans jubeln lässt.
Am Sonntag bestreiten die Starbulls nun ihr erstes Saison-Heimspiel. Zu Gast im ROFA-Stadion sind die Lausitzer Füchse (Spielbeginn 17 Uhr, Tickets auf www.starbulls.de/tickets und ab 15 Uhr an der Stadionkassen, Liveübertragung bei sportdeutschland.tv).
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.