Ein Schlagschuss von Ville Järveläinen in der 77. Spielminute in den Torgiebel war der entscheidende Schlusspunkt – unbändiger Wille der Rosenheimer Mannschaft vom ersten Bully an der entscheidende Faktor: Die Starbulls dürfen sich über einen 2:1-Sieg nach Verlängerung am Dienstagabend gegen die Dresdner Eislöwen freuen. Lukas Laub hatte die Grün-Weißen bereits nach 75 Sekunden in Führung gebracht. 4.735 Zuschauer im ROFA-Stadion waren von einem intensiven und spannenden Playoff-Fight begeistert. Das DEL2-Viertelfinale zwischen den Starbulls und den Eislöwen geht nun ins fünfte Spiel, das am Freitag in Dresden stattfindet.
Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen musste im Spiel vier der Viertelfinalserie auf Stefan Reiter verzichten. Der Stürmer wurde für seine Spieldauer-Disziplinarstrafe wegen eines Kniechecks zwei Tage zuvor in der Schlussphase der Partie in Dresden für zwei Spiele gesperrt. So rückte der am Sonntag pausierende Simon Gnyp wieder ins Team, der etatmäßige Verteidiger nahm die Rolle als Außenstürmer neben Kevin Handschuh und Jannik Stein ein. Im ersten Rosenheimer Sturm kam diesmal Manuel Strodel neben
C.J Stretch und Norman Hauner zum Zug. Lukas Laub rückte dafür zu Charlie Sarault und Ville Järveläinen.
Nach drei Niederlagen standen die Grün-Weißen in der „Best-of-Seven-Serie“ mit dem Rücken zur Wand. Headcoach Pasanen hatte die in zu vielen Momenten nicht gezeigte Playoff-Reife seines Teams moniert – im vierten Spiel war diese von Beginn an da! Die Starbulls starteten hochmotiviert mit hohem Tempo und Offensivlust in die Partie und wurden früh belohnt. Lukas Laub gelang ein schlittschuh- und stocktechnisches Gustostückerl. Er nahm ein Zuspiel von Järveläinen in zentraler Position mit, sprintete den Dresdner Verteidigern davon und versenkte den Puck frei vor Gästekeeper Danny aus den Birken im rechten oberen Eck zum 1:0 (2.).
Rosenheim hielt den Druck aufrecht, ein zweiter Treffer wollte aber nicht fallen. Wie schon in den drei Spielen zuvor präsentierte sich aus den Birken in Topform und machte zahlreiche Torchancen zunichte. Spätestens nach zehn Minuten hätte es 2:0 stehen müssen, Stretch traf aber nur die Latte des Dresdner Tores und auch ein zielstrebiges Powerplay konnten die Hausherren nicht nutzen.
Dann durften die Gäste vier Minuten in Überzahl ran, die Starbulls aber verteidigten leidenschaftlich, clever und erfolgreich. Fortan waren die Eislöwen besser im Spiel und legten zunehmend ihre aus den letzten Partien bereits bekannte Aggressivität an den Tag. Vor allem im zweiten Spielabschnitt wurde es phasenweise hitzig und giftig auf dem Eis. Die Starbulls ließen sich aber diesmal überhaupt nicht den Schneid abkaufen. Manuel Strodel und Norman Hauner im Powerplay (25.) sowie Kevin Handschuh und Shane Hanna bei angezeigter Strafe (33.) hatten ebenfalls den zweiten Rosenheimer Treffer auf dem Schläger.
Das folgende Überzahlspiel der Starbulls wurde zum Boomerang. Strodel fing sich eine unglückliche Strafzeit wegen Beinstellens ein. Und als die Gäste sich komplettieren konnten und damit ihrerseits einen Spieler mehr auf dem Eis hatten, tankte sich David Suvanto an der Bande durch und legte zurück auf Tomas Sykora, der überlegt und unhaltbar ins linke Eck zum 1:1 eindrückte (36.).
Nun hatten die Eislöwen Oberwasser und Starbulls-Torwart Oskar verhinderte mit Glanztaten vor und nach der zweiten Pause unter anderem gegen Johan Porsberger und Andrew Yogan einige Male die Gästeführung. Autios Vorderleute fanden nur langsam wieder in die Struktur. In der Schlussphase lagen die besten Chancen schließlich aber wieder auf Rosenheimer Seite. Bei einem Abfälscher von Järveläinen war Danny aus den Birken bereits geschlagen, der Puck rutsche aber knapp am Pfosten vorbei (52.). Norman Hauner scheiterte bei einem Alleingang ebenso am Dresdner Torhüter (56.) wie bei einem Abstauber aus Nahdistanz (60.).
In den ersten Minuten der Verlängerung machten die Gäste den wacheren und abgeklärteren Eindruck. Das Team, das schließlich das Tempo anziehen konnten, waren jedoch die Starbulls – unterstützt durch die tolle, unermüdlich anfeuernde Kulisse. Dresdens Cheftrainer Niklas Sundblad sah sich nach immer gefährlicher werdenden Rosenheimer Angriffen sogar gezwungen, eine Auszeit zu nehmen.
Danach hatten zunächst die Eislöwen den „Gamewinner“ auf dem Schläger. Johan Porsberger spielte mit Tomas Andres Doppelpass und sah das offene Tor nur einen knappen Meter entfernt, aber der stark spielende Dominik Tiffels rettete noch mit dem Stock. Momente später spielte Lukas Laub einen feinen Pass von der Bande auf Ville Järveläinen. Der keine Finne fackelte nicht lange und hämmerte die Scheibe aus dem rechten Bullykreis hoch ins kurze Eck, wo sie via Lattenunterkante den Weg über die Torlinie zum 2:1-Siegtreffer fand (77.) – das ROFA-Stadion bebte.
Zum fünften Spiel der Playoff-Viertelfinalserie treffen sich die Mannschaften der Starbulls und der Eislöwen nun am Freitag wieder in Dresden. Spielbeginn in der Joynext-Arena ist um 19:30 Uhr (Liveübertragung bei Sportdeutschland, www.sportdeutschland.tv). Mit einem Auswärtssieg würden die Starbulls ein sechstes Duell erzwingen, das dann am kommenden Sonntag ab 17 Uhr im ROFA-Stadion über die Bühne geht.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.