´Am Freitagabend waren die Starbulls Rosenheim im Rahmen des vierten Spieltags der Eishockey-Oberliga Süd zu Gast bei den Black Hawks Passau. Der Gegner stand vor dem Spiel mit „weißer Weste“ (neun Punkte aus drei Spielen) da und führte bis kurz vor Anbruch der letzten Spielminute mit 1:0, ehe Aaron Reinig mit einem Schlagschuss doch noch der verdiente Ausgleichstreffer für die Starbulls gelang. Nach knapp zwei Minuten in der Verlängerung sorgte Brett Schaefer mit dem Treffer zum 2:1 für Passau dafür, dass es bei einem Punkt für die Mannschaft von Jari Pasanen blieb. Der Rosenheimer Chefcoach sparte in der Spielanalyse nicht mit Kritik an seiner Mannschaft.
Pasanen setzte für das Spiel in Passau auf Rotation der Linksaußen: Mike Glemser rückte in den ersten Sturm zu Center Travis Oleksuk, Michael Knaub agierte in der zweiten Reihe mit Mittelstürmer Tyler McNeely und Manuel Strodel spielte an der Seite von Dominik Daxlberger im dritten Sturm. Im Rosenheimer Kader stand auch bereits der kurzfristig verpflichtete Verteidiger Christian Obu, der vom Zweitligisten Heilbronner Falken an die Mangfall kam – und der 21-jährige Deutsch-Slowene bekam auch gleich etwas Eiszeit. Das Rosenheimer Tor hütete Andreas Mechel, der im ersten Spielabschnitt besser beschäftigt war als sein Passauer Gegenüber Luca Mayer. Zwar kamen die Starbulls ordentlich ins Spiel, aber die ersten und auch besseren Torannäherungsversuche gehörten den selbstbewusst und lauffreudig auftretenden Hausherren, während ein Rosenheimer Überzahlspiel wirkungslos verpuffte.
Der Führungstreffer für die junge Mannschaft der Dreiflüssestädter ging völlig in Ordnung. Michael Reich spielt einen Diagonalpass durch die Rosenheimer Zone und Black-Hawks-Topscorer Jakub Cizek netzte mit einem satten Direktschuss aus dem rechten Bullykreis zum 1:0 ein (16.). Nicht nur in dieser Szene wirkte die Starbulls-Defensive alles andere als kompakt. Erst danach entfachten die Starbulls einige Male echte Gefahr für das von Keeper Mayer herausragend gehütete Passauer Gehäuse. Zweimal musste aber auch Andreas Mechel mit starken Paraden den zweiten Einschlag im Rosenheimer Tor vor der ersten Pause verhindern.
Im zweiten Drittel übernahmen die Starbulls mehr und mehr das Spielgeschehen, ohne aber die bemerkenswert stabil und abgeklärt verteidigenden Gastgeber nachhaltig in Verlegenheit zu bringen. Bei den wenigen nennenswerten Rosenheimer Torchancen fehlte im Abschluss der Killerinstinkt. Marc Schmidpeter scheiterte bei einem Alleingang ebenso am Passauer Schlussmann wie Michael Knaub bei einer großartigen Nachschussmöglichkeit. Kurz vor der Sirene zur zweiten Pause hatte Daniel Maul bei einem Passauer Unterzahlkonter die Möglichkeit zum 2:0, Andreas Mechel konnte aber parieren.
Im letzten Drittel wurde die Rosenheimer Feldüberlegenheit schließlich exorbitant. Auch Anzahl und Qualität der Ausgleichschancen nahmen zu. Doch Passaus erst 20 Jahre alter Torwart Luca Mayer hielt bombensicher und die leidenschaftlichen Abwehraktionen seiner Vorderleute machten viele Nachschussaktionen zunichte. Zudem funktionierte – diesmal über fast dreieinhalb Minuten, davon 40 Sekunden mit fünf gegen drei Feldspielern – das Rosenheimer Powerplay erneut nicht.
Die rund 100 Rosenheimer Fans unter den 793 Zuschauern feuerten ihr Team weiterhin unermüdlich an. Und 64 Sekunden vor Ende des letzten Drittels – die Starbulls agierten ohne Torwart zugunsten eines zusätzlichen Feldspieles – zappelte die Scheibe doch noch im Passauer Tornetz. Klemen Pretnar legte für Aaron Reinig auf, der per Schlagschuss von der blauen Linie halbhoch ins rechte Eck zum 1:1 traf (59.). In der Verlängerung liefen die Starbulls dann aber nur hinterher. Und ausgerechnet Brett Schafer, der Anfang des Jahres noch einige Spiele im Rosenheimer Trikot absolvierte, traf nach einer Einzelleistung zum 2:1 hoch ins kurze Eck, sodass die Black Hawks jubeln konnten und sich die Starbulls mit einem spät erzwungenen, aber doch mager wirkenden Zähler begnügen mussten.
„Die Passauer haben alles auf das Eis geschmissen und ihr Torwart war heute der beste Mann“, sagte Starbulls-Chefcoach Jari Pasanen nach der Partie, fand aber auch zahlreiche kritische Worte zum Auftritt seiner Mannschaft: „Mit den ersten Minuten war ich zufrieden, aber danach war Passau zunächst die bessere Mannschaft. Unsere passive Spielweise hat mich überrascht, wir haben dem Gegner zu viel Raum gelassen, so fiel auch das Gegentor. Unser Zweikampfverhalten war nicht so, wie wir es wollten und unser Überzahlspiel war grausam“.
Die Starbulls haben damit in vier Spielen sieben Punkte gesammelt (11:8 Tore). Nach drei Auswärtsauftritten in Folge sind die Grün-Weißen am Sonntag nun wieder auf eigenem Eis aktiv. Zu Gast im ROFA-Stadion (Spielbeginn 17 Uhr) sind die Memmingen Indians, die zum Kreise der Topfavoriten um Meisterschaft und Aufstieg zählen, aber nach drei Niederlagen erst am vierten Spieltag beim 3:2-Heimsieg gegen den EC Peiting zu ersten Punkten kamen. Eintrittskarten sind online auf www.starbulls.de/tickets und am Sonntag ab 15 Uhr an der Tageskasse erhältlich. Das Spiel wird natürlich auch live im Internet übertragen (www.sprade.tv).
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H)