Die Starbulls Rosenheim haben einen erfolgreichen Start in die Playoffs um die deutsche Oberliga-Meisterschaft hingelegt. Im ersten Achtelfinalspiel schlugen die Rosenheimer Eishockey-Cracks die Hannover Indians mit 3:0. Im Rosenheimer emilo-Stadion sahen 2.674 Zuschauer eine intensiv geführte Partie, in denen beide Teams mit einer sehr konzentrierten Spielweise überzeugten. Eine Einzelleistung von Maximilian Vollmayer brach nach einer halben Stunde spannendem, aber torlosen Eishockey den Bann zu Gunsten der Starbulls. Vitezslav Bilek ebnete mit einem Doppelpack den Weg zum Auftaktsieg der Grün-Weißen endgültig.
Die Starbulls mussten überraschend auf Verteidiger Christoph Gottwald und die zuletzt so formstarken Stürmer Thomas Reichel und Christoph Echtler verzichten, konnten demnach auch nur mit drei Sturmreihen antreten. Die Gäste von der Leine hatten damit den Vorteil der breiteren Personaldecke klar auf ihrer Seite – und hätten bereits nach nicht einmal 30 Sekunden in Führung gehen können: Roman Pfennings kam in halbrechter Position frei zum Abschluss und verfehlte das rechte Kreuzeck des Rosenheimer Tores nur um Millimeter. Es war eine der wenigen klaren Torchancen in einem vom ersten Anspiel weg typischen Playoff-Spiel. Das im Ansatz sehr hohe Tempo wurde konsequent vom leidenschaftlich forecheckenden gegnerischen Team wieder herausgenommen, die Zweikämpfe wurden intensiv, aber nicht unfair geführt, und Risiko versuchten beide Seiten so gut wie möglich zu vermeiden.
Eine starke Einzelaktion hätte dann den Hausherren nach knapp fünf Minuten fast den Führungstreffer ermöglicht. Michael Fröhlich lockte, die Grundlinie nach innen fahrend, Gästekeeper Sebastian Albrecht aus seinem Torraum, doch Yannick Wenzel schlug vor dem leeren Gehäuse über die Scheibe. Im Gegenzug scheiterte Mark Ledlin aus bester Position an Lukas Steinhauer. Auch in der 9. Spielminute blieb der Rosenheimer Keeper im Duell gegen Ledlin Sieger. Die Indians hatten zunächst etwas mehr vom Spiel und bei Schüssen von Andreas Morczinietz, Lasse Uusivarta und Armin Finkel weitere Chancen zum 0:1. Die Rosenheimer Führung hatte zweimal Michael Baindl auf dem Schläger: Nach dem ganz starken Rückpass von Vitezslav Bilek (14.) sowie bei einem Schuss auf das vermeintlich offene kurze Eck (18.) brillierte der sich sehr souverän präsentierende Albrecht im Gästetor mit starken Paraden.
Im zweiten Spielabschnitt leisteten sich beide Teams in unmittelbarer Folge je einen risikoreichen Wechsel. Eher zufällig hatte deshalb zunächst Pfennings für die Gäste und dann Bilek für die Hausherren die Chance zum ersten Treffer der Partie (25.). Ansonsten eroberten die Starbulls von Minute zu Minute mehr Spielanteile, und wie schon im erste Abschnitt hätte der im letzten Moment noch gestörte Wenzel, diesmal nach toller Vorarbeit von Baindl, ins leere Tor einschieben können (26.). Für die verdiente Rosenheimer Führung musste dann eine Einzelaktion herhalten. Maximilian Vollmayer startete aus der eigenen Zone, nahm Tempo auf, zog von der blauen Linie ab und versenkte den von Torwart Albrecht zugelassenen Abpraller höchstpersönlich zum 1:0 (30.). Baindl hätte bereits knapp 60 Sekunden nachlegen können, zielte aber knapp vorbei.
Hannover wirkte zwar nicht geschockt, konnte aber im Spiel nach vorne jetzt kaum noch Akzente setzen. Anders die Starbulls, die sehenswert auf 2:0 erhöhten. Baindl bediente mit viel Übersicht Bilek, der Tscheche verzögerte den Abschluss geschickt und vollstreckte gegen den irritierten Gästetorwart dann aus spitzem Winkel eiskalt (37.). Letzter Höhepunkt vor der zweiten Pause war allerdings ein unrühmlicher. Starbulls-Kapitän Tobias Draxinger trug beim unliebsamen Kontakt mit dem hohen Schläger von Gäste-Kapitän Branislav Pohanka eine blutende Wunde im Mund und einen Zahnschaden davon, Pohanka kam aber ohne Strafe davon.
Das letzte Drittel begann wie das erste mit einer guten Chance für Hannovers Pfennings. Die weiterhin sehr disziplinierten Spielweisen beider Teams ließen rassige Torszenen ansonsten aber Mangelware bleiben. Pohanka hatte in der 51. Minute aus Nahdistanz den Anschlusstreffer auf dem Schläger, doch Steinhauer macht per Reflex mit dem Schoner das Eck noch zu. In der 55. Spielminute nutzten die Starbulls schließlich ihre einzige klare Torchance im dritten Spielabschnitt. Bilek stahl sich im richtigen Moment von seinem Gegenspieler weg und versenkte den perfekten Diagonalpass aus kurzer Distanz via Innenpfosten zum 3:0. In den Schlussminuten konnte sich dann Rosenheims Torwart Steinhauer gegen Morcinietz, Uusivarta und Bacek noch mehrfach auszeichnen. Die Gäste machten ohne Torwart und mit zusätzlichem Feldspieler noch einmal viel Druck, blieben im Abschluss aber glücklos.
Das zweite Spiel der „Best-of-five-Serie“ im Playoff-Achtelfinale zwischen den Starbulls Rosenheim und den Hannover Indians findet am Sonntag in Hannover statt. Spielbeginn im Stadion am Pferdeturm ist um 19 Uhr. Spiel Nummer drei folgte dann am Dienstag um 19:30 wieder in Rosenheim.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H.)