Spielerisch legten die Starbulls Rosenheim am fünften Spieltag der Eishockey-Oberliga Süd beim Gastspiel in Passau eine starke Leistung auf das Eis. Nach einer 2:0-Führung zur ersten Pause konnten die Grün-Weißen trotz phasenweise drückender Überlegenheit und einer Vielzahl hochkarätiger Torchancen aber keine weiteren Treffer nachlegen. Dagegen nutzten die gastgebenden Black Hawks ihre einzigen beiden Überzahlsituationen effektiv, gliechen zum 2:2 aus und zwangen die Starbulls dank einer herausragenden kämpferischen Leistung und eines bärenstarken Torwarts Leon Meder in die Verlängerung. Im Penaltyschießen sorgte Curtis Leinweber dafür, dass der Zusatzpunkt nach Rosenheim geht.
Wie angekündigt traten die Starbulls ohne den leicht lädierten Verteidiger Florian Krumpe und den gesundheitlich angeschlagenen Stürmer Kevin Slezak an. Dafür lief Neuzugang Zack Phillips erstmals im Starbulls-Trikot auf, große Akzente in der ersten Sturmreihe mit Max Brandl und Brad Snetsinger setzte er bei seinem Debüt aber noch nicht.
Von Beginn an dominierten die Starbulls die Partie, die erste große Torchance aber hatten die Hausherren. Sergej Janzen nahm über die linke Seite Tempo auf, zog nach innen, scheiterte aber am gut reagierenden Torwart Andreas Mechel (7.). Mühe hatte Mechel bei einem Schuss von Manuel Malzer aus der Drehung (15.), erst im Nachfassen war die Gefahr für das Rosenheimer Tor gebannt. Für die Starbulls vergab Marc Schmidpeter die große Chance zur Führung, völlig frei vor dem Passauer Tor zwang er Torwart Meder geschickt zu einer Reaktion, doch der Versuch, die Scheibe aus kurzer Distanz ins leere Tor zu haben, misslang (8.). Steffen Tölzer traf nur den Pfosten, doch Momente später kam der von der Passauer Hintermannschaft geklärte Puck postwendend zurück zu Manuel Edfelder, der in idealer Abschlussposition nicht lange fackelte und flach zum 0:1 versenkte (16.). Beim ersten Überzahlspiel der Partie erhöhte Aaron Reinig noch vor der ersten Pause mit einem satten Flachschuss aus der Halbdistanz auf 0:2 (19.).
Im zweiten Drittel war die Rosenheimer Überlegenheit phasenweise exorbitant. Zunächst mit einigen schnell vorgetragenen Angriffen und schließlich die Hausherren minutenlang in deren Zone einschnürend, ergaben sich hochkarätige Torchancen fast zwangsläufig. Doch die Starbulls gingen einerseits fahrlässig damit um und mussten andererseits den bärenstarken Auftritt von Leon Meder im Passauer Tor anerkennen. Und während Alexander Höller, Brandl und Schmidpeter jeweils völlig freistehend vergaben, schlugen die „Habichte“ eiskalt zu, als sie zum ersten Mal in Überzahl spielen konnten. Jeff Smith schob am Torraum – von der in dieser Szene unkonzentrierten Rosenheimer Abwehr völlig unbehelligt – aus nächster Nähe zum Anschlusstreffer ein (36.). Es war die erste Torchance der Gastgeber im zweiten Spielabschnitt überhaupt.
Gleich zu Beginn des dritten Spielabschnitts brachten sich die Starbulls mit zwei kleinen Strafen in Bredouille. Diese Möglichkeit, mit zwei Spielern mehr zu agieren, nutzten die Dreiflüssestädter ebenfalls, Nachdem Niklas Pill und Jeff Smith mit ihren Schüssen für Verwirrung sorgten konnte Anders Poulsen ins leere Tor zum 2:2 abstauben (43.). Die Grün-Weißen zeigten sich davon aber unbeeindruckt und knüpften an ihre Überlegenheit des zweiten Drittels an. Maximilian Vollmayer (47.) und Snetsinger (48.) hatten die erneute Führung auf dem Schläger, aber Torwart Meder hatte etwas dagegen. Auch beim zweiten Rosenheimer Überzahlspiel fand der Puck trotz guter Abschlüsse nicht den Weg über die Torlinie. Stattdessen musste Mechel unmittelbar nachdem Smith von der Strafbank zurück auf das Eis kam die Scheibe aus dem Winkel fischen und den dritten Passauer Torerfolg verhindern (51.).
Mit ihrem dritten Überzahlspiel in den Schlussminuten konnten die Starbulls fast gar nichts mehr anfangen, sodass die Partie in die Verlängerung ging. Dort fand der Rosenheimer Chancenwucher seine Fortsetzung. Und erneut war es Schmidpeter, der das Spielgerät nach einem sehenswerten Alleingang nicht im Gehäuse unterbrachte. Einmal mehr rettete zudem der Pfosten für die Hausherrem. Im anschließenden Shout Out scheiterte Passaus Santeri Ovaska am Eisen, die Schüsse von Fabio Frick und Jeffrey Smith wurden zur Beute von Andreas Mechel. Und so bescherte der von Curtis Leinweber souverän per Rückhand unter das Tordach verwandelte Versuch den fahrlässigen Starbulls immerhin noch den zweiten Punkt.
„Im Endeffekt bin ich froh, dass wir den zweiten Punkt geholt haben“, sagte Rosenheims Headcoach John Sicinski nach dem Spiel. „Wir hatten Chancen ohne Ende und es kann im zweiten Drittel 5:0 für uns stehen, aber der gegnerische Torwart hat eine Riesenleistung gezeigt. Es gibt solche Tage, da trifft man vorne einfach nicht und fängt sich dafür hinten die Tore – das ist Eishockey.“
Am Sonntag wollen die Starbulls auf eigenem Eis wieder alle drei Punkte einfahren. Zu Gast im Rosenheimer ROFA-Stadion sind die Landsberg Riverkings, Spielbeginn ist um 17 Uhr. Eintrittskarten sind nur im Vorverkauf per Online-Buchung unter www.starbulls.de/tickets erhältlich (es gibt keine Tageskasse). Das Spiel wird auch live im Internet übertragen (www.sprade.tv).
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H