Mit der Zweitauflage des Heimspiel-Derbys gegen den SC Riessersee starten die Starbulls Rosenheim am Freitagabend im emilo-Stadion quasi in die zweite Saisonhälfte der DEL 2 (lediglich das die erste Halbserie komplettierende Auswärtsspiel in Ravensburg steht noch aus, es wird erst am 3. Januar ausgetragen). Franz Steer hofft auf ein besseres Ende aus Rosenheimer Sicht, als das am ersten Spieltag Mitte September bei der 0:1-Heimniederlage gegen den oberbayerischen Ligarivalen der Fall war, und sieht den Schlüssel dazu vor allem im Über- und Unterzahlspiel. Das Auswärtsspiel am Sonntag in Dresden gegen das drittbeste Unterzahl- und beste Überzahlteam der Liga wird für die Special-Teams ebenfalls eine gewaltige Herausforderung. Wie die Rosenheimer Aufstellung jeweils aussehen wird, entscheidet sich erst kurzfristig. Bei einigen zuletzt verletzten oder kranken Spieler besteht noch Hoffnung auf ein Comeback.
Bei den Starbulls Rosenheim stand zum Abschlusstraining lediglich fest, dass neben Cameron Burt (Daumenbruch) nur Simon Fischhaber (muskuläre Probleme, Comeback-Chance erst nach den Weihnachtsspielen) definitiv ausfallen wird. Hinter den Einsatzmöglichkeiten einiger weiterer Spieler stehen Fragezeichen. Bei Joseph Lewis und Michael Baindl wird es wohl ein Wettlauf mit der Zeit, ob eine Rückkehr auf das Eis am vierten Adventswochenende noch drin ist. Der Einsatz von Christian Neuert hängt davon ab, ob die Ärzte am Freitag „grünes Licht“ geben. Yannik Wenzel musste das Training am Donnerstag wegen Übelkeit abbrechen – und Franz Steer hofft, dass es sich nicht um einen Virus handelt, der vielleicht im Team Kreise zieht. Von einem „Rumpfkader“ bis hin zur überraschenden Einsatzmöglichkeit einer vierten Sturmreihe scheint bei den Starbulls jedenfalls alles möglich zu sein.
Ähnlich sieht die Lage beim SC Riessersee aus. Luke Oakley (muskuläre Probleme) könnte im Derby auf Rosenheimer Eis durchaus auflaufen, und auch das Comeback von dem sich im Aufbautraining befindlichen John Rogl – eigentlich Förderlizenspieler von DEL-Team München – liegt im Bereich des Möglichen. Definitiv nicht mit dabei bei den Gästen von der Zugspitze sind dagegen Philipp Wachter (Verletzung des Syndesmosebandes), Tim Richter und Julian Eichinger (beide Schulterverletzung) sowie Tobias Eder (im Einsatz bei der U20-Weltmeisterschaft). Doch der SC Riessersee hat den Ausfall zahlreicher wichtiger Spieler bislang hervorragend weggesteckt. 38 Punkte aus 25 Spielen bedeuten vor dem anstehenden 26. Spieltag Tabellenrang acht bei nur einem Punkt Rückstand auf Rang sechs (derzeit Ravensburg), der die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale bedeuten würde.
Die Mannschaft von Trainer Tim Regan hat regelmäßig gepunktet und sich nur im November eine Schwächephase mit vier Niederlagen am Stück erlaubt – just nach dem 6:1-Heimsieg gegen die Starbulls Rosenheim am 11. November. Damals lagen die Starbulls nach dem ersten Drittel noch mit 1:0 in Führung, waren das klar bessere Team und hätten viel höher führen müssen, ehe die Partie kippte und die Grün-Weißen mit 6:1 noch richtig unter die Räder kamen. Dafür, dass das Endresultat dabei nicht wirklich die Kräfteverhältnisse auf dem Eis widerspiegelte, konnten sich die Rosenheimer natürlich nichts kaufen.
Anders sah es am ersten Spieltag dieser Saison aus, als die Starbulls Rosenheim auf eigenem Eis in einer recht zerfahrenen und chancenarmen Partie mit 0:1 unnötig, aber nicht unverdient den Kürzeren zogen. Schütze des goldenen Tores damals war Tim Richter, der nun nicht mit dabei ist. Doch auch sonst hat sich einiges geändert. So haben sich die Gäste nicht nur mit dem von den Lausitzer Füchsen gekommenen Finnen Roope Ranta (kumuliert 35 Scorerpunkte in 25 Spielen) enorm verstärkt, sondern jüngst zwei weitere bemerkenswerte Neuverpflichtungen für die Offensive getätigt.
Deutsch-Pole Noureddine Bettahar wurde aus Iserlohn ausgeliehen, der Kanadier Jared Gomes spielte zuletzt für Ritten Sport. Beide haben im Riesserseer Trikot sofort überzeugt, scorten jeweils sieben Mal in sechs Spielen und möchten sich natürlich auch in ihrem ersten oberbayerischen Derby von der besten Seite präsentieren. Gomes, der ebenso körperlich präsent wie technisch stark ist und brandgefährlich aus dem Handgelenk abziehen kann, soll vor allem auch das Powerplay der Werdenfelser ankurbeln – denn das ist statistisch das bislang mit Ravensburg schwächste der Liga (nur 10,6 Prozent Erfolgsquote).
Die Starbulls sind in dieser Kategorie zwar nur einen Platz, aber immerhin knapp vier Prozent besser, und haben mit Krys Kolanos an der blauen Linie eine ganz neue und erfolgversprechende Option. „Er schießt oft und er schießt gut, wenn er abzieht geht die Scheibe selten am Tor vorbei“, hat Trainer Franz Steer beobachtet, der aber vor allem auf die positive Entwicklung des grün-weißen Unterzahlspiels im bisherigen Saisonverlauf verweist: „Da haben wir uns kontinuierlich gesteigert und sind immer stabiler geworden“. Das spiegelt sich in der entsprechenden Statistik deutlich wider – vom Kellerkind haben sich die Rosenheimer dabei bereits in die „Top Five“ vorgearbeitet, die aktuelle Quote der Unterzahlsituationen ohne Gegentreffer liegt bei guten 84 Prozent! Und deshalb sieht Trainer Franz Steer den Weg zu einem erhofften Heimsieg am Freitagabend gegen Riessersee auch insbesondere in der erfolgreichen Gestaltung von Über- und Unterzahlsituationen.
Das gleiche gilt natürlich auch für das Spiel am Sonntag in Dresden. Allerdings sind da die gastgebenden Eislöwen klar in der Favoritenrolle. In der Unterzahlstatistik belegt die Mannschaft von Trainer Bill Stewart Platz drei (86,2 Prozent), in der Überzahlstatistik ist die unangefochten Tabellenführer (29 Prozent). Mit 45 Punkten – aus bereits 26 Spielen – rangieren die Dresdner Eislöwen stabil auf Tabellenplatz vier und am vergangenen Sonntag besiegten sie in der heimischen Energieverbund-Arena den SC Riessersee auch in der Höhe verdient mit 6:2. Am zweiten Spieltag waren die Starbulls über 60 Minuten gesehen chancenlos und unterlagen an der Elbe mit 1:7. Ein Rosenheimer Punktgewinn, egal in welcher Höhe, wäre am Sonntag also ein Riesenerfolg, zumal Dresden-Coach Bill Stewart kaum Ausfälle zu beklagen hat. Lediglich Lucas Dumont (im Einsatz bei der U20-Weltmeisterschaft) kann nicht spielen, und für die Rückkehr von Keeper Kevin Nastiuk (Daumenbruch) ist es wohl noch zu früh. Doch dank des befristet verpflichteten Österreichers René Swette haben die Eislöwen auf der Torhüterposition, für die zudem der Ex-Rosenheimer Hannibal Weitzmann zur Verfügung steht, keinerlei Sorgen.
Die beiden Wochenend-Partien der Starbulls Rosenheim am Freitag auf eigenem Eis gegen den SC Riessersee um 19:30 Uhr und am Sonntag in Dresden um 17 Uhr werden live und kommentiert im Internet übertragen. Der Livestream ist jeweils zum Preis von 5,50 Euro auf dem Portal sprade.tv buch- und abrufbar. Das Spiel der Starbulls Rosenheim am zweiten Weihnachtsfeiertag in Kassel wurde indes zeitlich verlegt. Spielbeginn am 26. Dezember in der Kasseler Eissporthalle am Auestadion ist nun erst um 18 Uhr.
Eintrittskarten für das Rosenheimer Heimspiel gegen den SC Riessersee am Freitag um 19:30 Uhr sind im Vorverkauf bequem online und zum Selbstausdrucken im Starbulls-Ticketshop auf www.starbulls.de erhältlich, natürlich aber auch in der Starbulls-Geschäftstelle am emilo-Eisstadion. Die Geschäftsstelle ist am Donnerstag von 17 bis 19 Uhr und am Spieltag von 9 bis 12 Uhr und ab 17 Uhr geöffnet.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H.)