Mit einem 4:2-Heimsieg gegen die Memmingen Indians haben die Starbulls Rosenheim das knackige Auftaktprogramm in der Eishockey-Oberliga Süd – fünf Spiele binnen neun Tagen – erfolgreich beendet. Effektives Powerplay und ein starker Auftritt von Torwart Christopher Kolarz waren dafür verantwortlich, dass die mit knappem Kader und angeschlagenen Akteuren in die Partie gegangenen Starbulls gegen den Mitfavoriten aus Memmingen das bessere Ende für sich hatten. Vor 2.170 Zuschauern im ROFA-Stadion war Manuel Strodel zweimal in Überzahl erfolgreich, Mike Glemser erzielte den späten Führungstreffer zum 3:2 und Tyler McNeely setzte per Empty-Net-Goal den Schlusspunkt. Nachdem die Starbulls in vielen Phasen des ersten und zweiten Drittels dem Gegner unterlegenen waren, zeigten sie am Ende großen Siegeswillen und Kampfbereitschaft.
Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen hatte, nachdem Kapitän Dominik Daxlberger am Freitag beim Auswärtsspiel in Passau einen harten Check abbekommen hatte und passen musste, nur noch acht Stürmer und sieben Verteidiger zur Verfügung. Zunächst Dominik Kolb und später dann Steffen Tölzer mussten daher im Sturm aushelfen. Zudem waren eine Handvoll Rosenheimer Spieler angeschlagen. „Wir hatten Krankheiten in der Truppe und ich hatte nur elf, zwölf gesunde Spieler. Ende des ersten Drittels hat man schon gesehen, dass uns Energie fehlt und dann waren wir eigentlich das ganze zweite Drittel eine Waschmaschine. Gottseidank hat Kolarz gut gehalten und unsere Überzahl hat funktioniert. Der absolute Siegeswille hat uns dann am Ende die Kraft gegeben, die nötig war, das Spiel zu gewinnen. Hut ab vor der kämpferischen Leistung, das ist aller Ehren wert“, lautete das Statement von Pasanen nach der Partie.
Das gut funktionierende Powerplay bescherte den Starbulls dreimal die Führung. Beim ersten Rosenheimer Überzahlspiel hatten die Gäste keine Möglichkeit, sich zu befreien und nach mehreren Torchancen war es schließlich Manuel Strodel, der nach einem Rückpass von Travis Oleksuk sehenswert aus der Drehung ins rechte obere Eck einnetze – 1:0 (3.). Beim ihrem dritten Überzahlspiel in der Schlussphase des zweiten Spielabschnitts kombinierten sich die Hausherren sicher und geduldig und dann immer schneller zu zahlreichen Abschlüssen, sodass Memmingens Defensive schließlich keine Verteidigungschance mehr hatte und Strodel per Nachschuss zum 2:1 traf (36.). Der späte Treffer von Mike Glemser zum 3:2 (58.) war zwar formal kein Überzahltor, denn Memmingens Kapitän Gints Meija kam Sekunden zuvor von der Strafbank zurück aufs Eis, aber natürlich war das zu Ende gegangene Rosenheimer Powerplay – es war das fünfte an diesem Abend – Wegbereiter. Tyler McNeely spielte den vorbereitenden Querpass auf Manuel Edfelder, der beim Abschluss gestört wurde, aber Glemser setzte nach und hebelte den Puck hoch ins kurze Eck. 13 Sekunden vor der Schlusssirene schob McNeely seinem ersten Scorerpunkt für die Starbulls nach seiner Rückkehr aus Bad Tölz auch gleich noch das erste Tor nach. Der Treffer ins von Gästetorwart Marc Eisenhut zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers verlassene Gehäuse geht in die Statistik als Rosenheimer Unterzahltreffer ein, da Dominik Kolb auf der Strafbank saß.
Die Gäste aus Memmingen, die nach drei Niederlagen zu Beginn der Saison am Freitag erste Punkte beim Heimsieg gegen den EC Peiting einfahren konnten, waren im ersten und zweiten Spielabschnitt außer bei den Rosenheimer Überzahlsituationen das bessere Team mit den besseren Torchancen. Mehrfach schnürten die Maustädter die Hausherren in deren Zone ein, sodass es trotz fünf gegen fünf Feldspieler nach Powerplay aussah. Einer solchen Situation entsprang der verdiente Ausgleichstreffer zum 1:1. Dominik Meisinger staubte nach einem abgeprallten Schuss von Jaroslav Hafenrichter erfolgreich ab (17.). Den zweiten Spielabschnitt überstanden die Starbulls trotz der von Jari Pasanen zitierten „Waschmaschine“ ohne Gegentreffer, weil Torwart Kolarz ein ganz sicherer Rückhalt für seine durchgespülten Vorderleute war.
Im letzten Drittel erkämpften sich die Grün-Weißen Oberwasser, waren aber anfällig bei Memminger Schnittstellenpässen. Als Matej Pekr frei auf Kolarz zufahren konnte und sich recht untypisch für einen Schlagschuss aus kurzer Distanz entschied, rettet der Starbulls-Keeper bravourös. Als sich kurze Zeit später die Rosenheimer Defensive auf gleiche Art und Weise aushebeln ließ, war Kolarz aber geschlagen. Gints Meija schloss seinen Alleingang eiskalt unter den Torgiebel ab – 2:2 (47.). Bei Memminger Überzahl hatten die Gastgeber dann Glück, dass Jaroslav Hafenrichter mit einem satten Schuss nur die Latte traf (51.). Wenige Momente später musste Hafenrichter mit einer möglicherweise schweren Schulterverletzung das Rosenheimer Eis vorzeitig verlassen. Zu einer vielversprechenden Torchance kamen die Gäste ohne ihn nicht mehr. Die trotz aller personellen Widrigkeiten in der Schlussphase kampfstärker und konzentrierter als die Indians wirkenden Starbulls erzwangen hingegen den zweiten Heimdreier und stehen nun nach fünf Spielen mit zehn Punkten da.
Eine kurze Phase der Regeneration kommt Jari Pasaenen und seinem Team nun gerade recht. Das nächste Spiel bestreiten die Starbulls nämlich erst am kommenden Sonntag und zwar erneut auf heimischen Eis. Zu Gast im ROFA-Stadion ist dann Aufsteiger EHC Klostersee. Eintrittskarten sind online auf www.starbulls.de/tickets buchbar.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H)