Die Starbulls Rosenheim sind erfolgreich ins Halbfinale der Playoffs der Eishockey-Oberliga Süd gestartet. Im ersten von mindestens drei und maximal fünf Duellen mit den Selber Wölfen feierten die Grün-Weißen am Karsamstag einen 4:3-Auswärtssieg nach Verlängerung. In einem spannenden und umkämpften Match sorgte Curtis Leinweber in der 14. Overtime-Minute für die Entscheidung und brachte dem Gastgeber aus Selb damit die erste Heimniederlage seit dem ersten Saisonspiel vor fünf Monaten bei.
Starbulls-Coach John Sicinski konnte im ersten Halbfinalspiel gegen die Selber Wölfe wie erwartet und angekündigt wieder auf Curtis Leinweber, überraschend aber auch schon wieder auf Tobias Draxinger zurückgreifen, der im Spiel gegen Peiting am Sonntag verletzt ausgeschieden war. Seine Mannschaft sah sich zunächst großem Angriffsdruck der mit vier nominell hervorragend besetzten Reihen ins Spiel gegangenen Hochfranken ausgesetzt. Und die Hausherren trafen früh zur Führung. Nick Miglio spielte nach einem ohne Abschluss zu Ende gegangenen Selber Gegenstoß zurück an die blaue Linie, Lukas Slavetinsky nahm Maß und Steven Deeg fälschte noch minimal ab – Rosenheims Torwart Andreas Mechel hatte keine Abwehrchance (6.) .
Die Starbulls waren keineswegs geschockt, kämpften sich nach und nach in die Partie und nahmen den Hausherren immer mehr Spielanteile ab. Nach der ersten Drittelpause hielt dieser Trend an. Die Grün-Weißen gaben nun den Ton. Zunächst konnten die gastgebenden Wölfe Rosenheimer Schüsse noch erfolgreich blocken oder sich auf ihren starken Torwart Michel Weidekamp verlassen. Doch die engagierten Starbulls erzwangen gegnerische Fehler und nutzen diese eiskalt. Einen misslungenen Befreiungsversuch der Hochfranken beantwortete Alexander Höller mit einem satten und unhaltbaren Direktschuss unter die Latte, nachdem Leinweber ohne zu Zögern ideal vorlegte (31.). Kurz vor der zweiten Pausensirene scheiterte Dominik Daxlberger per Bauerntrick knapp, der anschließende Befreiungsversuch von Selbs Ausnahmespieler Miglio misslang und wiederum Alexander Höller nagelte den Puck aus der Luft per Schlagschuss direkt und unhaltbar ins Tor zur Rosenheimer 2:1-Führung (38.). Bei einem Selber Powerplay zuvor hatten die Starbulls Glück, dass einmal die Latte rettete (35.).
Nick Miglio machte seinen Fehler, der den Rosenheimer Führungstreffer einleitete, im dritten Drittel rasch wieder gut. Der Topscorer blockte am Starbulls-Torraum einen Schuss seines Teamkollegen Florian Ondruschka, sorgte damit für Verwirrung und versenkte die Scheibe reaktionsschnell per Rückhand ins noch offene kurze Eck des Rosenheimer Tores zum 2:2 (42.). In der Netzsch-Arena herrschte nun Hochspannung. Kein Team wollte unnötiges Risiko eingehen. Jan Hammerbauer zog aus eigentlich unmöglichem Winkel fast von der Grundlinie ab und ließ einen verdutzten Rosenheimer Torwart Andreas Mechel zurück – die Scheibe fand via Innenpfosten einen kaum nachvollziehbaren Weg über die Torlinie (50.). Selb führte wie aus dem Nichts mit 3:2 und hätte in Überzahl gar den vierten Treffer nachlegen können, doch Rosenheimer Abwehrleidenschaft und ein starker Torwart Mechel hatten etwas dagegen.
Bereits zweieinhalb Minuten vor Ende der regulären Spielzeit setzte Starbulls-Cheftrainer Sicinski auf einen sechsten Feldspieler und holte seinen Torwart vom Eis. Seine bissige Truppe schnürte die Hausherren ein und Maximilian Vollmayer versenkte einen Abpraller per Schlagschuss kompromisslos zum verdienten 3:3-Ausgleichstreffer (59.). In der Verlängerung bot sich den Grün-Weißen – wie schon viermal in der Partie zuvor – mehrfach die Chance auf ein Powerplay. Doch selbst einer Situation mit zwei Spielern mehr auf dem Eis entsprang kein Treffer. Entmutigen ließen sich die Starbulls davon nicht. Nachdem sie die vierte Unterzahlsituation im Verlauf der Partie ohne Gegentreffer überstanden hatten erzwangen sie den Sieg. Zunächst scheiterte Tobias Meier am guten Torwart Weidekamp (73.). Dann hielt Dominik Kolb die Scheibe mit Nachdruck in der gegnerischen Zone und Dominik Daxlberger visierte das kurze Eck an. Der Puck wäre wohl am Tor vorbeigegangen, doch Curtis Leinweber fälschte sie technisch versiert so ab, dass sie über Stock und Schoner und unter der Fanghand von Weidekamp hindurch den Weg über die Torlinie zum 4:3-Siegtreffer für Rosenheim fand (74.).
Die Starbulls entschieden somit bereits das dritte Spiel in Folge in der Verlängerung für sich und brachten den Selber Wölfen die erste Heimniederlage seit dem allerersten Saisonspiel vor fünf Monaten gegen die Eisbären Regensburg bei. Weiter geht es in der Halbfinalserie zwischen den Starbulls und Selb am Ostermontag. Spielbeginn im ROFA-Stadion ist um 17 Uhr (Liveübertragung auf www.sprade.tv). Spiel drei findet am Mittwoch in Selb statt. Das optionale vierte Spiel ist zwei Tage später am Freitag in Rosenheim angesetzt. Ein eventuell nötiges alles entscheidendes fünfte Spiel würde am Sonntag in Selb über die Bühne gehen.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V. (M.H)