Am 1. April startet das Playoff-Viertelfinale der Eishockey-Oberliga. Die Starbulls Rosenheim treffen auf die Hannover Scorpions, die rund 20 Kilometer nördlich der niedersächsischen Landeshauptstadt in Mellendorf (Gemeinde Wedemark) beheimatet sind. Damit kommt es zu einer Neuauflage der Viertelfinalduelle der Jahre 2018 und 2019, in denen die Starbulls jeweils in dramatischen Serien ausschieden. Gespielt wird im Modus „Best of five“, zum Aufstieg ins Halbfinale sind also drei Siege notwendig. Am Freitag im ersten Spiel (20 Uhr, Mellendorf) genießen die Scorpions Heimrecht, am Sonntag steigt das zweite Spiel im Rosenheimer ROFA-Stadion (17 Uhr). Die Scorpions, deren erklärtes Ziel der Aufstieg in die DEL 2 ist, verfügen über einen individuell sehr stark besetzten Kader und waren in der Hauptrunde die offensivstärkste Mannschaft der Eishockey-Oberliga Nord.
2018 starteten die Starbulls gegen die Hannover Scorpions ins Playoff-Viertelfinale mit einem Heimspiel, das mit 1:4 verloren ging. Im folgenden Auswärtsmatch mussten sich die Grün-Weißen mit 5:6 knapp geschlagen geben, konnte aber mit einem 4:3-Heimsieg in der Serie auf 1:2 verkürzen. Das vierte Spiel wurde ganz sieben Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit durch ein technisches Tor entschieden, das den Scorpions im zweiten Heimspiel einen knappen 2:1-Sieg und damit den Halbfinaleinzug bescherte.
2019 lag der Heimvorteil auf Seiten der Scorpions. Die Starbulls verloren das erste Spiel auswärts erst in der Verlängerung (2:3), gewannen dann aber im ROFA-Stadion deutlich mit 6:2 und legten einen 4:2-Erfolg im zweiten Auswärtsspiel nach. Den „Matchpuck“ auf eigenem Eis in Spiel vier konnten sie aber nicht verwandeln und unterlagen mit 5:7. Das fünfte und alles entscheidende Match verloren die Grün-Weißen dann in der Wedemark wiederum knapp mit 1:2.
In beiden so dramatisch verlaufenden Serien stand Manuel Kofler als Rosenheimer Trainer an der Bande. Nun nehmen die Starbulls unter Headcoach John Sicinski einen neuen Anlauf. Los geht es mit dem Auswärtsspiel in Mellendorf am Freitag, 1. April, um 20 Uhr. Spiel zwei findet am Sonntag, 3. April, um 17 Uhr im ROFA-Stadion statt, Spiel drei zwei Tage später, am Dienstag, wieder in Mellendorf. Die weiteren Duelle sind auf 8. April (Freitag, 19:30 Uhr in Rosenheim) und 10. April (Sonntag, 18 Uhr in Mellendorf) terminiert. Zum Einzug ins Halbfinale, das bereits am 12. April, also schon zwei Tage nach dem eventuell notwendigen fünften Spiel startet, sind drei Siege notwendig.
Nicht nur die Paarung Starbulls – Scorpions an sich ist äußerst reizvoll und knisternd. Für zusätzlich Pikanterie sorgt, dass gleich mehrere Spieler des Gegners eine Rosenheimer Vergangenheit haben: Mario Valery-Trabucco, kanadischer Stürmer und einer der erfolgreichsten Scorer der Scorpions, trug in der Saison 2014/15 das Starbulls-Trikot in der DEL 2. Christoph Koziol, inzwischen 39 Jahre alt, wurde in Rosenheim geboren und spielte bis 2006 für die Grün-Weißen im Nachwuchs, in der Landesliga, Bayernliga und Oberliga. Und dann ist da noch Thomas Reichel, der die Starbulls 2018 verließ und in der laufenden Saison bei den Grizzlys Wolfsburg, Tabellenzweiter der DEL, unter Vertrag steht, aber per Förderlizenz in der Oberliga spielberechtigt ist. Und da in der höchsten deutschen Spielklasse die Playoffs erst am 10. April beginnen, wird der 22-jährige Reichel im Scorpions-Trikot gegen seinen Ex-Verein stürmen. Im Achtelfinale gegen Riessersee tat er dies zuletzt in einer neu zusammengestellten, sehr gut funktionierenden Reihe mit Jan Nijenhuis (ebenfalls Wolfsburg, Förderlizenspieler) und Michael Hammond, dem Topscorer des Teams. Der 32-jährige Kanadier kam in 49 Hauptrundenspielen auf 90 Punkte!
Zur herausragenden Offensivklasse der Scorpions tragen außerdem Stürmer wie Robin Just, Tyler Gron, Patrick Klöpper, Julian Airich und Christoph Kabitzky bei. In der Defensive ragt Thomas Supis heraus. Mit Bradley Ross (Strafzeitenquote: 3,8 Minuten je Spiel) und Victor Knaub (2,4) stehen auch zwei hart spielende Verteidiger im Mellendorfer Team. Zum Vergleich: Die Quote der Rosenheimer „Strafzeitenkönige“ Tobias Draxinger und Max Brandl liegt bei 1,2 bzw. 1,1. Im Tor der Scorpions ist Brett Jaeger die klare Nummer eins. Der eingedeutschte Kanadier, der vor seinem Engagement vor den Toren Hannovers acht Jahre in der DEL 2 spielte (Bremerhaven, Dresden, Frankfurt, Bayreuth) feierte im dritten Viertelfinalspiel gegen Riessersee einen Shutout. Nach einer 3:4-Heimniederlage nach Verlängerung zum Auftakt, setzten sich die Scorpions mit drei Siegen (3:1, 5:0, 6:3) doch noch problemlos gegen die Werdenfelser durch und unterstrichen damit ihre klaren Aufstiegsambitionen in die DEL 2.
Als Trainer an der Bande steht bei den Scorpions mit Dieter Reiss nun wieder der gleiche Mann wie in den Playoff-Serien 2018 und 2019 gegen die Starbulls. „Diez“ wurde aber erst vor gut einem Monat, Ende Februar, wiederinstalliert, nachdem die Mannschaft das erste und einzige Mal in der ganzen Saison zwei Spiele – Gegner waren die Crocodiles Hamburg und Tabellenführer Halle – hintereinander nicht gepunktet haben. Daraufhin musste Trainer Tobias Stolikowski seinen Hut nehmen. Letztlich schlossen die Scorpions die Hauptrunde der Oberliga Nord mit 109 Punkten aus 50 Spielen auf Rang zwei hinter Halle und vor den Tilburg Trappers ab. Mit 251 erzielten Toren waren sie die offensivstärkste Mannschaft der Liga.
„Unser Gegner hat viele Spieler mit sehr hoher individueller Klasse und ist über vier Blöcke sehr ausgeglichen besetzt und auch deswegen sehr schwer auszurechnen“, sagt Rosenheims Cheftrainer John Sicinski. „Wir müssen so auftreten und spielen, dass wir unangenehm für sie werden, ihnen so die Möglichkeit und Lust am Spielerischen nehmen. Wir wollen in dieser Serie unsere Auswärtsstärke unter Beweis stellen“, fordert Sicinski, der sein Team vor der Abfahrt am Donnerstag in Richtung Norden nach einer guten Trainingswoche fit und motiviert sah.
Das erste Auswärtsspiel der Serie zwischen den Starbulls Rosenheim und den Scorpions am Freitag (Spielbeginn 20 Uhr) können Eishockeyfreunde und Starbulls-Fans im „Bulls 28“ im ROFA-Stadion live und kostenlos auf Großbildleinwand verfolgen. Einlass ist ab 19 Uhr, es gilt die „2G-Regel“, Getränke und Speisen sind erhältlich.
Für das erste Starbulls-Heimspiel am Sonntag um 17 Uhr sind Eintrittskarten online auf www.starbulls.de buchbar und ab 15 Uhr an der Tageskasse am ROFA-Stadion erhältlich. Eine Kapazitäts- oder Ausschankbeschränkung gibt es nicht. Konkrete Informationen zu Einlassregel oder Maskenpflicht werden die Starbulls auf der Webseite und in den sozialen Medien umgehend veröffentlichen, wenn die behördlichen Vorgaben feststehen oder sich kurzfristig ändern.
Alle Heim- und Auswärtsspiele der Viertelfinalserie zwischen den Starbulls Rosenheim und den Hannover Scorpions können natürlich auch per Internet-Liveübertragung, buchbar auf www.sprade.tv, verfolgt werden.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim (M.H.)